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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 12 (Dezember 1935)
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Parnitzke, Erich: Baut Weihnachts-Pyramiden
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0288

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^ ' -.

Dabci ist noch dic schöne Eiksnung sdlcher Lildwbrke zu die L '

nennen: dafi stc „Xundbilder" stnd, als echte Drrhbühne blicke

Mittc cines Lreiscs sein können und also viele Augen
glcich anzirhcn. , ' '

Zusammcn mit Fritz waltcr hattc ich vorigen Dc;cm> sind di

bcr an dcr HfL. Dicl, als dic Landlchrer, zu denen im Bilderw

Sommcr die Studenten hinausgcgangen waren, ;u uns zu
Bcsuch kamen, zq Tische im Festsaal mit solchcn Aufbau-
ten ausgestattet — was cine wochenlange Gemeinschafts-
arbcit in allen Bild- und werkstundcn bcdeutete, wic stc
in solchem Schaffens- und Entdeckenseifcr lcidcr nicht ohnc
weitercs wicdcrholbar ist.


Der Bau ist durch die Zeichnung hinreichend crklärt.
Er kann in Sperrholz oder Pappe zugeschnitten werden,
wobci zweckmäfiig die Innen-Böden im ersten und zweiten
Obergeschoß kreisförmig ausgeschnitten wcrden, so dafi
man dic Achse mit den drei Bühncnschciben zugleich
hinemtut, dann älles aus den -- hohlen — Sockel stellt
und nur noch das windrad aufzustecken braucht.

Dcr dritte Bau läfit fich gleich dem zweiten offen ge-
stalten, wobei dann die sechs Stützen jcweils auch schön
geschniyt aufteeten können.' '.i ', "

was für Figuren hinein sollen; Z. D. oben die Engel,
auch hängend an der heraufgerückten Scheibe, dann die
Hrrten auf dem Felde, schlicßlich die heilige Familie mit
den Römgen. . : - '' , , , ,

Aber das plapt man besser sclber wit der Alasse, die
an die Arbeir hcrangeht. - - ,

tenspielfigurcst.

handeln — Um.
mit Derkürzungr
wcndungen hiniil.
lich ausgcbrcitct sind."

Dcr Zwang dazu jst
zcugend: Ein Gesicht,'MM
streckt, ist keins und

gcrn, bleiben „Rartoffeln". Das grlt Hr alle t
halb hier der strengste Maßstab liegt.
wir haben eine ganze Reihe

gegcn bas Licht gehalten, um ;u fehen, wieweit ste 'die
Mindestforderung eines klar sprechenden profils evfüllen.
Dic meistcn ficlen glatt durch und blieben formlose Rlum.
pen — bcsonders alle, die als Gruppen gemeint waren.

Nun hat eine Aufstcllfigur, die ja bemalt wird — von
beidcn Seitcn — mehr Mittel zur Verfügung. Sie kann
gewiß auch mal „nach vorn gucken" und sogar ein Reiter
könnte diese ganze wcndung machen (siehc älteste Bci-
spiele von Spielsoldaten). Andes kann als Regelfall das
ausgebreitete profil geltcn.

Ein anderes Merkmal ergibt sich aus der streng auf-
gefafiten Zeichnung: die klare Farbigkeit: Abtönungen,
Schatticrungen, malerische Andeutungen, Lichter usw. ver-
bicten stch. — Es wird ein Anmalcn wesentlich wic bei
Spielzeugcn usw., wozu die Volkskunsterzeugnisse aus dem
Erzgcbirge, Sonneberg usw. vorbildliche Beispiele liefern
— d. h. eben den goldenen, lebendig-klarcn Mittelweg zwi-
schen einem knalligen Tot-Streichcn (wie beim Mcisten
kunstgewerblichen „Stilspielzeug") und einem verblasenen
Aquarcllicren. Die Deckfarbenkästen, dic festen Anstrich
erlaubcn und auch feine Tönung, sind hierbei das beste
Instrument. ( .

Selbstverständlich will der ganzc „Bühncnaufbau" far-
big abgcstimmt wcrden, Darübcr noch ein wort. ,

Dic Holzpyramidc mit den Rlingglöckchen ist übrigens
als Erzgebirgsarbcit, besetzt mit gedrechselten Bäumchen
(außen an den Ecken der Brcttböden) und ebensolchen
Figuren auf den Drehscheibcn, wieder im chandel aufge-
taucht. In gut einem hälben Meter iZöhc ;u etwa 11 Alk.
Sie zeichnet stch als typische Erzgcbirgsarbeit dadurch aus,
dafi ste das Hol) weitgehend sprechen läßt und nur das
notigste an Bemalung fut, vorwiegend an den Figurcn,
die wirklich als Hauptpersonen ihren Lauf antreten.

Es fei gleich bemerkt, daß es zugleich arg verniedlichtc,
blank und totlackierte Miniaturpyramiden gibt, dje den
Rei; der Ncuheit haben. „billig" sein wollen, was frc avcr
leider in jedem Betracht stnd. Dagegen nimmt stch xin
Bildwerk, das in echtcm wicderschaffen nach.alter Art
entstand, notwendig aus wie ein gutes Bild neben einem
sußlrck-weichlrchen Dildchen. ^

Das gilt ebcnsö »on tchpgeln wie Nußknackern und Gprel.
zcug — auch hier liegt eine wertvolle Schule des Urteils
nnb der Erziehung, weshalb zu wünschen wäre, daß die
noch beispielhaften Erzeugnjsse der erzgebirgischen Heim-

Sicher ist, daß hierbei nicht wenig Acbeit ist, das wescn
echter Ausschneidefiguren, die, nicht gleich den meisten
derartigen Dingcn, die merst äuf Modellicrbogcn anzu-
trcffen sind, irgendwie zufallig „wie aus komplizierten
Gemälden entsprungen" gcfornit werden dürfen, fvndern
l in. einfachster, ESMMusbreitunll! au- treiien.

Ich habc zu drm rcjchen und schöncn Theina der Äus- industrie ebenso wie quellenmäfiige Bilddrucke, plastik>
;-.,.>schneid«fi-«chnzhi^ r^xs^s/isrq von „Schäuen vnd Schäf- Abgüffe usw. Eingang fänden in die Anschäuungssammlun-

Nötigste zu zeigen gen. Äch habe sert vieleü Iahren solche schöncn Stücke, dic
jmm'ep:,W-HM'M,W^güeihnachtlichen Handel auftäu-
chen (unter merst äÜMvnS-svegenbersMlrn allerdings) be>
e fch , schaffen lassen, so daß dre Bildsammlüng ohne trrnnende
k " WrrnZen -vom Gemaldc bis zum. wcrhnachtsengel, zgr

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fa vörhandenen ALfichten drv Erzcuger aus -je schünen
alten Formrn! Es rst nicht wahr, vaß dort än der Duelle

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