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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 21 (26. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0260
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12

..Die Kunstauktion"

VON ÜBERALL

NACHRICHTEN

konserviert werden sollen.

bei

n Anzeigenteil: F.-E. Hartmann, Berlin. Nachdruck nur mit Einverständnis unseres Verlages gestattet. In der Rubrik „Kleine An!’"«
f. Nichtabonnenten mit 1,40 M. berechnet, während Überschriften durchweg 1,90 M. kosten. Druck von H. S. Hermann G. m. b. H„ BerU1

sehr
von
von

Dann
Hoch-
und ergreifenden
uns Leo D e 1 i t z’

— eine Parallel-
— nicht eben
das Beispiel
den Arbeiten
usw. nach.

Park von Muskau in Gefahr
Die berühmte, nahezu 200 Morgen große
Parkschöpfung des Fürsten Pück-
ler in der Oberlausiß, Muskau, soll
infolge der Auflösung der Gutsbezirke dem
Stadtgebiet von Muskau einverleibt werden.
Wie man hört, rüstet sich die Stadt schon da-
zu, im Park ein großes Abwasserklärbecken
mit riesigen Dämmen anzulegen, die das
Landschaftsbild vollkommen zerstören wür-
den. Weitere einschneidende Maßnahmen
werden angekündigt. Es handelt sich hier um
einen Park, den der norddeutsche Bahn-
brecher der landschaftlichen Gartenkunst als
Meisterstück romantischen Stiles
geschaffen hat. Die Deutsche Gesellschaft
für Gartenkunst hat sich bereits um Hilfe an
das Preußische Innenministerium gewandt,
vorläufig offenbar ohne Erfolg. Ein gerechter
Ausgleich der widerstreitenden wirtschaft-
lichen und ideellen Interessen muß aber mög-
lich sein. Die deutschen Denkmalpflege-
Instanzen haben bei den beteiligten
Ministerien die Anregung dafür gegeben. Es
darf nicht sein, daß Muskau, das als der
schönste Park nicht nur Deutschlands, son-
dern Europas gilt und leider nur allzu wenig
bekannt ist, auf banausische Weise ver-
schandelt wird.

Antike Möbel vorn 15. bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde,Porzellane
altes hochwertiges Kunstgewerbe
jeder Art

Denkmalschutz in China
Es ist noch nicht lange her, daß die Plasiik
Alt-Chinas in den Gesichtskreis der Kunst-
historiker getreten ist. Namentlich hat man
sie in China wenig beachtet, da sie vor-
wiegend religiösen Inhalf hat. Viele wert-
volle Denkmäler sind infolge dieser geringen
Bewertung vernachlässigt und zugrunde ge-
gangen. Wie wir dem Maiheft der „Sinica“ ent-
nehmen, hat die chinesische Regierung den
Denkmalsschuß nunmehr tatkräftig in die
Fland genommen. So hat z. B. das chinesische
Kultusministerium angeordnet, daß ein Haupt-
werk der T’angzeit, die Darstellungen der
18 Lohans von der Hand des berühmten Bild-
hauers Vang Hui Dschi im Kloster Bau Scheng
Si im Bezirk Sudchou fachgemäß erneuert
und

Der andere Kulminationspunkt der Wiener
Ausstellungen liegt in der Sezession. Hier
sind es Bildnisse von W. Jaeckel, Land-
schaften von Rich. Harifinger, die phan-
tastischen Arbeiten von Franz Sedlacek
und R e y 1, die aus der Zahl der vielen her-
vortreten. Nicht zu übersehen ist Do -
browsky, den eine ganze Kollektivaus-
stellung vor Augen führt.
Neben diesen großen könnten wir noch eine
ganze Reihe kleinerer Ausstellungen aufführen.
Doch müssen wir uns zum Schluß auf den Hin-
weis auf ein paar wichtigere Dinge be-
schränken. Als eine Künstlerin von eigen-
artiger Prägung tritt Juliette Orasanu,
eine junge Rumänin, in einer vielseitigen Kol-
lektion von Aguarellen im Kunstsalon Würthle
vor uns hin. Landschaften in Südfrankreich,
Rumänien usw. werden mit einer beträchtlichen
Farbkultur, die an Pariser Vorbildern geschult
ist, dargestellt.
Dann hat der Wiener Lehrer-Kunst-
verein eine große Schau seiner Mitglieder
veranstaltet, die schon deswegen wichtig ist,
weil der Einfluß der Lehrerschaft auf die Aus-
bildung unserer Schuljugend von ausschlag-
gebendem Belang für die Entwicklung des Ge-
schmacks in unseren breiten Volksschichten ist.
Die Energie, mit der hier den künstlerischen
Problemen zu Leibe gegangen wird, ist be-
merkenswert, und man kann nur hoffen, daß
sich dieser Impuls in der Jugend in der Höhe
und Breite weiter auswirken wird.

Bildhauer-W ettbewerb
der Berliner Handwerkskammer
Die Berliner Handwerkskammer hatte einen
Wettbewerb zur Hebung des Bild-
hauerberufes, besonders des Bildhauer-
handwerks, ausgeschrieben. Ideen, die neue
Wege weisen, sollten schriftlich und zeich-
nerisch niedergelegt werden. Es ist sehr be-
dauerlich, daß in den 70 Entwürfen dafür
keiner war, dem das Preisgericht, mit dem
Reichskunstwart Dr. Redslob als Obmann,
einen Preis zuerkennen konnte. Preisgekrönt
wurden dagegen Entwürfe und ausge-
führte Arbeiten in Holz und Stein mit
insgesamt 8000 M.. Erste Preise erhielten
die Bildhauer P. Lipman-Wulf in Berlin für ein
Schachspiel, H. Jespen in Rendsburg für eine
Gruppe Christus am Kreuz mit zwei betenden
Frauen. Zweite Preise fielen an Kurt
Schumacher in Charlottenburg, P. Seiler in
Frankfurt a. M., O. Schmidt in Warmbrunn,
H. Janotschek in Lichterfelde, Iespen in Rends-
burg.

ist es interessant, den Berliner Meister mit den
österreichischen Malern zu vergleichen, die
sonst die Ausstellungsräume füllen. Im Vorder-
gründe steht jeßt Karl S t e r r e r , dem man
einen ganzen Saal reserviert hat. Mit einer
Stilkraft, die italienische Renaissancemaler sich
zum Vorbild genommen hat, geht er un-
erschrocken und vielfach nicht ohne Erfolg an
die Bewältigung großer Vorwürfe, deren be-
deutendem Inhalt seine wuchtige Linienführung
adaeguat ist. In seiner Transfiguration,
„Gerechtigkeit“, in Berg- und Glefscherland-
schaften und in Bildnissen prägt er inhaltlich
und formal seinen Sinn für dekorative
Monumentalität aus.
Von den vielen anderen Malern erwähnen
wir noch Jau erseh mit seinem Steinbruch;
sein Gemälde eines Jünglings ist als Kultbild
gedacht, — ein gewiß origineller, wenn auch
nicht ganz durchgeführter Gedanke.
Mulley mit seiner „Dorfkirche im
gebirge“, einem düsteren
Bild. Von Bildnissen fielen
Arbeiten angenehm auf.
Die Plastiker sind
erscheinung zu Deutschland
in Form. Immerhin wirkt
Anton Hanak förderlich in
Stundl, Opitz, Heus

haus.
einer umfassenden
Hauptinteresse in
Sälen entrollt sich
für Deutschland
Wendepunkt bedeutete und das nun auch in
Wien vielfältigen Beifall findet. Ob es sich
auf unserem so anders gearteten Boden frucht-
bar erweisen wird, steht dahin, — und ist wohl
kaum zu erwarten. Immerhin ist es in hohem
Maße zu begrüßen, daß ein immer regerer
Austausch der Kunstgüter Deutschlands und
Österreichs sich betätigt. In dieser Hinsicht

Deutsche Baukunst im Ausland
Die deutsche Stadtbaukunst hat eben einen
schönen Erfolg zu verzeichnen. Ihr Meister,
Prof. Dr.-Ing. Hermann Jansen in Berlin-
Charlottenburg, der übrigens am 28. Mai
seinen 60. Geburtstag feiert, erhielt den
ersten Preis bei dem Wettbewerb um
einen neuen Generalbebauungsplan
für die Hauptstadt Angora.. Die
türkische Regierung hatte vor einiger Zeit
einige deutsche und französische Architekten
zur Einreichung von Entwürfen für einen
solchen Plan aufgefordert und diese Stadt-
baumeister gleichzeitig eingeladen, die Pro-
bleme in Angora selbst zu studieren. Jansen
ebenso wie ein anderer deutscher und ein
französischer Architekt waren der Einladung
gefolgt. Angora hat z. Zt. 70 000 Einwohner.
Jansens Entwurf stellt sich aber auf die vor-
gesehene Erweiterung des Wohngebietes für
300 000 Einwohner ein. Die Schwierigkeiten
liegen einmal in der schon bestehenden Be-
bauung, dann in den Höhenunterschieden, die
ja aber wieder eine interessante Gruppierung
der städtebaulichen Zonen ermöglichen. Für
Industriezwecke war ein besonderes Gelände
auszuweisen, die Verkehrsfragen sollten ge-
regelt und bestimmte eisenbahntechnische
Fragen geklärt werden usw. Jansen ist es
gelungen, alle diese Probleme in einer Form
zu lösen, die ihm und mit ihm der deutschen
Stadtbaukunst in der jungen Türkei nun einen
neuen großen Erfolg gebracht hat.

Der vielseitige Wiener Ausstellungsbetrieb
hat zwei Höhepunkte. Einmal im Künstler-
Hier nimmt Max Liebermann mit
Schau seiner Gemälde das
Anspruch. In drei großen
sein imposantes Werk, das
einen kunstgeschichtlichen

Auktions-V orbesichtigungen
In dieser Woche finden die folgenden Vor-
besichtigungen für große Berliner Auk-
tionen statt:
1. Sammlung Cremer-Dortmund bei
Wertheim vom 24. bis 27. Mai. — 2. Nach-
laß Ernst Oppler-Berlin bei J a c.
Hecht vom 25. bis 27. Mai. — 3. Sammlung
Spiridon-Paris bei Paul Cassirer
vom 25. bis 30. Mai. — 4. Kunstwerke aus
Leningrader Schlössern und Museen
Rud. Lepke vom 30. Mai bis 2. Juni.

Frühj ahrausstellung
der Berliner Akademie
Eröffnung der Frühjahrs-Aus-
in der Preußischen Akademie der
die ursprünglich für Mitte Mai in Aus-
genommen war, fand gestern, am

Die
Stellung
Künste,
sicht genommen war, fand gestern,
25. Mai, statt. Prof. Max Liebermann hielt die
Eröffnungsrede.

£ 3 300 für ein Schreibmaschinen-
Manuskript
Als kürzlich im Londoner Hotel Victoria
unter dem Vorsiß John Galsworthys das Jahr-
essen des „Royal Literary Fund“ stattfand,
wurde das vom Dichter zur Verfügung ge-
stellte Manuskript von Galsworthys
„L o y a 11 i e s“, dem in Deutschland unter
dem Titel „Gesellschaft“ aufgeführten Drama,
versteigert, — das Manuskript umfaßt
151 Schreibmaschinenseiten mit eigenhändigen
Verbesserungen des Autors. Es entspann sich
ein heißer Kampf zwischen dem Londoner
Antiquar Spencer und dem New Yorker Anti-
quar Gabriel Wells, in dem schließlich Wells
mit dem Gebot von 3300 Pfund, also rund
67 300 M., Sieger blieb. — Das dürfte der
höchste Preis sein, der bisher für ein Schreib-
maschinenmanuskript bezahlt wurde.
Dr. Ascher

ur crnoiu*1^ f
Dr. Adena^
b,

Zacharie Birtsc^
PARIS, 88, FAUB. - •
(en face de l’Elys
TEL. ELYS- I7'0

Wiener Kunstausstellungen
Von unserem Wiener Korrespondenten.

Neroccio di Landi, Madonna mit Johanne® d. T. und der hl. Katharina
Holz. — 80:68 em. — Snllg. Jos. Cremer, Dortmund. — Kat.-Nr. 114
Versteigerung bei Wertheim, Berlin
am 29. M a i 1929
.V - r o c c i o di Lra ndi: La Vierge ave c St. Jean-Fapl'sle /t Str. Catharine
Bois. — 8o: 68 cm. — Coll. Jos ph Cremer, Dotmur.d, — No 114 du Cat.
Verde ehez IV e r t h e i m, Heilen
le 29 Mai 1929

Verantwortlich für die Redaktion i. V. und für den Anzeigenteil: F.-E. Hartmann, Berlin,
die Druckzeile f. Abonnenten mit 9 0 P f g., f. -1._ ..... -1.

die Fach klassen der d<
schulen das erfreuliche Tf, " bqSf
beit, seit Riemerschmid Dir66. «A.. *0
ist. Sehr begrüßenswert ist <Y,ifVrTj‘?- Q(
löste Einfall, einmal b e s o n ° jf«er q,
ner Museen her .1, j dlker
geschickt gestaltet6’Alen - er (
‘\d(
<4 I

Tableaux *
Obj ets
Verkauf an W

Das MirakA
Am Teliowkanal sitzt ein
mann beobachtet ihn aufrne. V
dreht sich der Angler um: ,,*5 u j
Verbrechen, hier Karpfen ^tii'
„Verbrechen nicht, aber ein

Kölner Ausstoß11
Von unserem Kölner Ar J
Die Deutsche
Ausstellung Köln
im Ausstellungshaus des pj
geländes eröffnet worden. I
Reden bei solchen Anlass6
sind, sprach zunächst der v J
Zeit in Karlsbad zur Erholung ,
bürgermeisters Dr. Adena A
stellungsdezernent Bonner,
haben gaubte, auf die VolkstP^i
Kunstübung hinweisen zu
dieses Vorbeireden -an
nun allmählich gewöhnt, so 0 Ji.
erscheint, von neuem aut ,
der üblichen Stelhingnal1111^^,^^,
Reichskunstwart Dr- .p
innerte an den Wechsel der y n'«rt .
die Jungen, denen man heute
scheiben einwerfe, aber v
schon Fackelzüge darbringe- j, t)i.*'on g e
Worte fand im Namen des , 783, gr
Edwin Scharff (Berlin).
der Malerei und Plastik al) ^ij "
Schau wind noch zu sprechen j.
Tags darauf wurden ^lt:A
Stellungen eröffnet, die man
Kölner Ausstellungenj;
gefaßt hat. Die Eröffnung5' j:|’
der vortreffliche Dr. With, de11
vor einiger Zeit erfreulicher^6'
des Kunstgewerbemuseums 9 .
Mittelpunkt der verschieden66 jf le
die von der rheinischen A'rpii'Fe 1'
des Werkbundes nach Entwurf.jf^^.stspq

aus Kölner Museen hei‘ 1,
in einem gescnicxr gesiano"
rahmen zu neuer Geltung zu 6— q
lebt der Betrachter Köstlich6 CQla
Museum Wallraf-Richarß, al’’4 liq f et
gewerbe- und Museum für 05 J(Auf ‘
ferner aus dem Schnütgen- g9et>of
kunde-Museum in neuer, sC*1.h r. °ße
lichkeit. Endlich einmal kann 6 J1 er<
verzeichnet werden, daß s'6'a''nh
über persönliche Eitelkeit66Ache ,r. Kur
um ein edles Beispiel vorbild' V (1 e riihji
arbeit zu geben. Wir werd6’1) ig^die
Geist, der die Berufung Kai Und
gewerbe-Museum) und Bu |R bq^^tj
Richarß-Museum) mit sich bra6^'
Kräften unterstüßen. Noch wr,
ausstellungen sind 3 <Girif/°f, .
Österreichische Woh1 jhn hery
1800 und eine Schau i*erjQ| dl n
Kirchen- und P r o fa ’■ *ptofj
Wert russischer Freskomaler6 - er
Deutschland gewiß zu schäßCjtn r bje
aber auch Bilderchen mit glib6 ?
schein und süßen Stilleben zGd
ist weniger begrüßenswert, ja 11 ,
Wir wollen hoffen, daß da5 ||
sich mit diesen Dingen, die
berufen werden sollten, sich 6’,
J'
Estnische K^v
Nordische G e 5
Lübeck plant für Anfang y
Stellung Estnischer bildender
und Bildhauerei, durch die z6A
rund 300 Gemälden und Sßu1^
land mit den Künstlern Estla11^
macht werden soll. In Lübeck j|i
Ausstellung statt, der dann *
Hamburg, Bremen, Münche11
sollen.
UNTER KO*1
Aufregender SP°^j
Pieffke sitzt angelnd am
Freund Erich kommt zufällig v
verächtlich:
„Na! Du treibst ja einen
weiligen Sport.“
Pieffke achselzuckend: ••
maßlos aufregend . . . .“
„Unbegreiflich!“ hC
Pieffke: „Wieso? Ich
Angelkarte.“

MALMEDE & GEISSENDÖRFER
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
 
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