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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 45 (10. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0533
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„Die Kunstauktion“

11

ember jji-
fg. III, Nr. 45 vom 10. November 1929





Kenn' . s ! Renaissancemöbeln preismäßig die Spiße
. Ch®r pn. Von diesen wären zu erwähnen die
iie. • jÖHesisdie Kredenz des 17. Jahrhunderts
%) mit 1750 M. und der niedrige Armstuh!
gelben Zeit (Nr. 98) mit 1050 M.
I <e Pariser Kartelluhr auf Konsole von
ind Ze‘iCr- ^r- kam für 1600 M. in Berliner
■r Kün?ciie ’^lbesib- Der römische Venustorso stieg
'chineS‘8 1550 M., Bodcs venezianisches Tintenfaß
, j 1539 auf 1450 M., je em Paar venezianische
eön J8®® I französische Leuchter (Nr. 81, Foersicr,
Nr. 82, Dr. Reber) auf 900 bzw. 500 M.
^icht besonders stark war das Interesse
[Fayencen, Glas und Porzellan,
.vrhin brachte die Delfter Doppelkürbis-
? (Nr. 118) 680 M., eine schlesische Glas-
te um 1725 200 M. (Nr. 127, Schloßmuseum)
i die sechs schlesischen Likörgläser der-
°en Zeit 700 M. (Nr. 129). Diese wurden
.die böhmische Weinkanne des 18. Jahr-
peris (Nr. 132, 450 M.) von Leitner-Wien
sörben. Unter den Porzellanen interessierte
Roders der von Schwersenz bezahlte Preis
3000 M. für das große Berliner Speise-
r’ce.
i^n ausführlichen Preisbericht
9en wir auf Seite 6.

H. S t e g e m a n n , Bildnis Prof. Gustav Pauli
Ausstellung Schleswig-Holsteinischer Kunst verein,
Kiel
H. Stegemann, Portrait Prof. Gustav Pazili
E xposition Schleswig-Holsteinischer Kunstverein, Kiel

(Forfseßung von Seite

9)

2400 und 2000 M. gingen, gegenüber

Florentiner
Jahrhunderts

iti
5H

hohen doppeihenkeligen
, der zweiten Hälfte des 15. ,
14—16) mit 10 100, 8000 und 8500 M. erzielt,
R zweite von Kopenhagen erworben
Je, während die erste nach Paris, die letzte
George deinen Privatsammler in Florenz ging. Be-
.vJteFHswert hoch waren ferner die Preise von
unlung v ■ für dje von uns jn 42, s 5, abge-

de große Florentiner Kanne von 1523
„ n6tjS7), von 4050 M. für den Albarello um
3nel FehiingeI!'Nr. 21, Heilbronner), von 3700 M. für die
dtige Doppelhenkelvase mit Granatapfel-
mr, Florenz um 1450—75 (Nr. 43), von
' M. für den schönen blauen Albarello
isoir. Jelben Zeit und Herkunft (Nr. 19, Foerster),
Alte K«® ,2800 M. für eine doppclhenkelige Floren-
'•RHerteta®C Vase des zweiten Viertels des 15. Jahr-
werts (Nr. 13) oder von 2700 M. für die
Elußkanne Nr. 35. Der zylindrische Topf
(440 (Nr. 17) ging für 2300 M. an Brimo, die
Jen schönen Albarelh, Nr. 22—23, für zu-
Rien 2000. M. an Saulmann, die Apoiheken-
: Münche®.jfe> Nr. 26, für 2100 M. an Leitner-Wien.
F6M Jans®®!6’ den Teppichen bedeuteten, wie
JUszusehen war, die beiden weißgrundigen
Gemälde ® 'enen Knüpfteppiche, Nr. 59, und der leider
Meisterr obere Randborte erhaltene, Nr. 60, die
mas ' L '«punkte: der erstere wurde für 26 500 M.
J. u. S. Goldschmidt, der zweite sogar
r B-enW^l57 500 M. von Worch erworben. Die beiden
1 -nden Stücke, ebenfalls Kleinasien,
pgjjJahrhundert, wanderten für 10 500 M. und
lerer18!!. ' In das Kopenhagener Museum. Wir
'ihnen noch die folgenden Preise: 4350 M.
.Nr. 63 (180:112 cm), 4800 M. für Nr. 64
mgen des : H5 cmk 4200 M. für Nr. 66 (170 : 125 cm),
. J M. für den kleinasiatischen Teppich des
mungen Jahrhunderts (Nr. 67, 583:376, Saulmann),
Pranhik v“” M. für den sog. „Holbein-Teppich" (Nr. 68,
: 130 cm, Weisner), 4600 M. für den Melas-
fbich um 1700 (Nr. 70, 220:126 cm) und
' M. für den kaukasischen Teppich dei-
nen Zeit (Nr. 73, 238 : 125 cm).
Jnter den Möbeln konnten der Lyoner
leykai»® penschreibfisch um 1750 mjf gioo
110), die norddeutsche Kommode um 1750
R. MartiueH 3600 M. (NT. 111, Abt), der Eckschrank
der hohe Armstuhl derselben Zeit (Nr. 108
. J 109), die an Bercowitz bzw. nach Amsier-
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Boote.
Dr. P.

Fritz Hülsmann, Haus mit Strohhaufeu
Ausstellung Galerie Weber, Berlin
Fritz Hülsmann, Maison avec des tas de paille
E xposition Galerie Weber, Berlin

Bildnisse, wie auch die verschiedenen weiteren
Porträts der Ausstellung, die so grundver-
schiedene Persönlichkeiten, wie den Mathe-
matiker Prof. Artin, den Schauspieler Robert
Nhil, den Stegemann im Auftrage des Ham-
burgischen Senates malte, und den Land-
gerichfsdirektor Schiefler, durchaus in ihrer
Eigenart erfassen und wiedergeben. Die
Hände spielen bei der Charakterisierung der
Menschen auf den Bildern Stegemanns eine
sehr bedeutende Rolle. — Weit farbfreudiger
als auf den Bildnissen, in denen er Silbergrau
und andere zurückhaltend neutrale Farben be-

Immerhin ist es dankenswert,
diese Weise mit einer Fülle von
Leistungen bekannt wurden, die
zitiert und abgebildct werden,
man ihre Arbeiten, so spürt

Gemälde
kleinere
von g r a-
und p 1 a-
Werken,
der Sä-

Milieu
die
solche
anerkannte Höhe erreichte, wie bei

Stellung durch alle intellektuellen Kreise
unserer Sladt zu erhalten.
Der Hauptakzent dieser Ausstellung liegt
auf den Malern, die in den 80er und 90er
Jahren m Holland tätig waren, — das lebte
Drittel des 19. Jahrhunderts kommt also in
einer Ausdehnung, die man bisher nicht ge-
wohnt war, zur Geltung. Eine ganze Reihe
weniger bekannter Ma-
ler dieser Zeit
uns vorgestellt,
neben aber sind auch
die weit bekannten
Namen mit internatio-
naler Geltung mit aus-
gezeichneten Stücken
vertreten. Und man
man wird es begreiflich
finden, daß wir uns
ihnen in erster Linie
zuwenden.
Die Verbindung der
moderneren holländi-
schen Kunst mit ihrer
großen Tradition wird
durch Josef Israels ge-
leistet, — hier haben
wir das außerordent-
liche Gemälde
Thoraschreibers
uns, das zu

eines
vor
seinen
monumentalen Arbeiten
gehört und Rembrandts
Gestalten in die Er-
innerung zurückruff,
wenn er das Motiv auch
nicht in Amsterdam,
sondern in Marokko
funden hat. — Israels
extremer Gegenspieler,
Vinc. van Gogh,
Proben, wie das berühmte

durch einzelne
„Schlafzimmer", vertreten.
Von den
finden wir
Maris,
Mauve
guten
treten. Auch Jongkind
kommt in ansprechen¬
der Weise zu Wort. —
Von geschichtlichem
Interesse sind die Bild¬
nisse Israels, Menzels,
Bodes, Bebels von Jan
Veth. — Mit großer
Kraft kommt Hendrik
Breitner in einem
Akt zur Geltung.
An die
reihen sich
Kollektionen
p h i s c h e n
S t i s c h e n
von denen
mann, eine bedeutende
Bronze von Voss,
am eindrucksvollsten
sein dürfte.
Alle diese Werke
und Meister, die wir
aufgeführt haben, sind
nun freilich eingelagerf
in das
Malerei,
immer
sönliche,
den genannten Malern. Offenbar hat die Aus-
stellungsleitung es für wünschenswert ge-
halten, daß im Auslande auch jene Genera-
tionen gezeigt werden, die von den Namen
Israels, Mauves, van Goghs usw. übertönt wer-
den. Es fragt sich, ob dies Unternehmen ge-
rade bei einer internationalen Ausstellung ins
Werk geseßt werden darf, die ein Gesamtbild
der holländischen Kunst von 1850 bis 1929 vor-
führen soll.
daß wir auf
Namen und
sonst selten
Betrachtet
man auf eine gewissermaßen handgreifliche
Art den Zusammenhang jener Zeit des Jahr-
hundertausgangs mit der großen Tradition des
17. Jahrhunderts, — wichtiger aber noch: mit
den Dingen, die dem Holländer
und bleiben werden: Landschaft
Garten und Grachten, Kanäle und

Impressionisten im weiteren Sinne
M e s d a g ,
Gorter,
usw. > mit
Arbeiten ver-

Schau, — unter diesen Gemälden liegt
Reihe von Zeichnungen aus.
Das Flaupigewicht dieser Ausstellung
zweifellos in den Landschaften, die
an der Ostsee, z. T. in Südfrankreich
standen sind. Es gibt hier eine Reihe
hübscher, durchaus ansprechender Bilder, wie
Haus mit Spargelfeld (Abbildung neben-
stehend) usw. Hier bevorzugt Hülsmann
helle, leicht beschwingte Farben, die nicht
ohne den Reiz der Grazie sind. Das
Luftige, zart Angedeutete, das sich dem
Aquarell nähert, wird hier mit leichter
und geschickter Art angestrebt und er-
reicht. Das Atmosphärische der weiten
Landschaften, das Schmeichlerische der Be-
leuchtung gewinnt auf manchen Bildern eine
geschmackvolle Widerspiegelung. Weniger
liegt Hülsmann das Eingehen in das Detail
und das Dramatische, — in beiden Fällen ver-
dichtet sich die Farbe zu allzu festem Komplex.
Gelingt es ihm auch bei diesen Sujets, das
Farbige mit der leicht federnden Spannkraft
seiner allgemeiner gehaltenen Landschaften
zu durchdringen, so würde das eine treffliche
Steigerung auf dem vielversprechenden Ent-
wicklungsweg dieses ernsthaft strebenden
Künstlers bedeuten. P. j.
Heinrich Stegemann
Der Schleswig-Holsteinische
Kunstverein hat sich ein Verdienst da-
durch erworben, daß er in der Kieler
K u n s t h a 11 e eine umfangreiche. Ausstellung
von Zeichnungen und Aquarellen, vornehmlich
aber Gemälden Heinrich Stegemanns, eines
der begabtesten Hamburger Maler und Gra-
phiker, veranstaltet hat. Von seinen Arbeiten
sind die Bildnisse besonders eindrucks-
voll. Wir reproduzieren deshalb außer einem
Knabenbildnis (Abbildung unten) das
Porträt von Prof. Dr. Gustav Pauli, dem Di-
rektor der Kunsthalle Hamburg (Abbildung
nebenst.). Starke Lebendigkeit beseelt diese

sonst sehr erhebliche Preise gezahlt wurden,
werden wir in der nächsten Nummer eingehend
berichten.
Holländische Kunst
in Wien
Künstlerhaus
Man schreibt uns aus Wien:
Mitte Oktober wurde im Künstlerhaus eine
umfangreiche Ausstellung moderner holländi-
scher Kunst eröffnet, die von den Gesell-
schaften Nederland-Oesfenrijk im Haag und
Osterreich-Holland in Wien veranstaltet
worden ist. Die Eröffnung der Aus-
stellung trug einen feierlicheren Charakter
als gewöhnlich, — der Bundespräsident
Miklas selbst machte sich zum Dol-
metsch der Sympathie der führenden
Kreise Wiens für die holländische Kunst. Man
braucht in der Tat nur die umfänglichen Ver-
zeichnisse der Arbeits- und Ehrenausschüsse
durchzublättern, um einen überzeugenden Ein-
druck von der tatkräftigen Förderung der Aus-

In dieser Thoma-Ausstellung gibt die
Ludwigs-Galerie Otto H. Nathan in
München eine ausgezeichnete Zusammen-
stellung von Meisterwerken aus den
Jahren 1870—1890. Der Hauptakzent dieser
Schau liegt auf den Landschaften und
Stilleben aus der Frühzeit Thomas, die
in malerischer Hinsicht besonders hoch-
stehen. Ein sehr abwechslungsreiches künst-
lerisches Material ist hier vereinigt: Land-
schaften (Abbildung S. 9), Genreszenen,
Bildnisse usw., in O1 und in Aquarell. Sehr
interessant ist das Bildnis Ad. Hildebrands aus
dem Jahre 1884. Besonders dankenswert ist
bei dieser Schau, daß sie eine größere Reihe
von Gemälden aus Privatbesiß zeigt, die bis-
her noch gar nicht oder wenig bekannt waren.
Fritz Hülsmann
In der Berli ner Gale r ie W eber wird
zum erstenmal ein Überblick über die Produk-
tion Friß Hülsmanns, eines aus Solingen
stammenden, jeßt in Berlin lebenden jungen
Künstlers, geboten. Die Arbeiten dieser Schau
geben freilich nur einen kleinen Ausschnitt,
denn sie sind größtenteils in diesem Jahre ent-
standen. Andererseits zeigen sie das leßte
Stadium der Entwicklung des Künstlers. Und
zwar in einem sehr vielseitigen Sinne:
Stilleben, Bildnisse, Landschaften hängen zur

H. Stegemann, Knabenbildnis
Ausstellung Schleswig-Holsteini-
scher Kunstverein, Kiel
H. Stegemann, Portrait d’un gar von
Exposition Schleswig-Holsteinischer
Kunstverein, Kiel
vorzugt, gibt sich Stegemann in seinen Stadt-
bildern und Landschaften. Mag er nun italieni-
sche Landschaften, wie Siena, oder französi-
sche Motive, wie die Pariser Champs Elysees,
Port Royal usw. zeigen, überall sind es
leuchtende, starke Farben, die er liebt und
verwendet und die er zu ganz bedeutenden
Wirkungen zu steigern versteht. E. S.

Graphik bei Boerner

Leipzig, Nachb. 5.-7. Nov.

Fritz Hülsmann, Haus mit Spargelfeld
Ausstellung Galerie Weber, Berlin
Fritz Hülsmann, Maison avec des aspergieres
Exposition Galerie Weber, Berlin
gerungen Boerners zu einem großen repräsen-
tativen Bilde machte. Es wurden eine große
Reihe interessanter Preise erzielt. Die Sen-
sation bildete zweifellos die Summe von
70 000 M., die für Rembrandts „Die drei
Kreuze“ im dritten Zustand gezahlt wurde;
Herr Boerncr bot hier selbst in Vertretung
eines Auflrags. Der andere tiefschwarze
4. Zustand des gleichen Blattes wurde der
Fine Art Society in London mit 23 000 M. zu-
geschlagen.
über den Verlauf der Auktion, bei der auch

Die Graphik-Auktion bei C. G. Boerner
fand unter der großen internationalen Beteili-
gung von Museumsdirektoren, Kunsthändlern
und Sammlern statt, die von jeher die Verstei-
 
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