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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 19.1884

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Redtenbacher, Rudolf: Neue Mitteilungen aus den Uffizien in Florenz, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5805#0126

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247

Neuo Mitteilungen aus den Uffizien in Florenz.

248

enthält zweierlei unbekcmnte Handschriften, eine ältere
und eine jüngere. Die ältere erinnert so bestimmt an
Cronaca, daß über den Autor der Zeichnung kaum
ein Zweifel sein kann.

Das berühmte Hauptgesims ist nur in Umriffen
angedeutet, weil es wahrscheinlich noch nicht bestand,
als die Zeichnung angefertigt wurde, die kein Entwurf,
sondern eine Aufnahme des bestehenden Baues ist.

Nr. 133 ist ein schöner Entwurf auf Pergament
des Giuliano da San Gallo für die Faffade von San
Spirito in Florenz.

Nr. 134. Zeichnung des Torre Borgia im Vati-
kan, von Giuliano da San Gallo.

Nr. 135. Tempietto von San Pietro in Montorio,
die Zeichnung dem Bramante zugeschrieben.

Nr. 136. Plan des Palastes di San Biagio della
Pagnotta in Rom.

Die nächsten Blätter bringen mehrere schöne Stu-
dien und Entwürfe des Andrea Sansovino.

Nr. 143—162 sind eine Anzahl kleinerer Studien
des Baldassare Peruzzi, reizende Motive aller Art.

Nr. 163—165. Raffael, Studienblätter sowie das
Jnnere des Pantheon.

iltr. 168. Früher dem Rasfael zugeschrieben, ist
eine Grundrißzeichnung der Kapelle Chigi in Sta.
Maria del Pvpolo von Autonio da San Gallo il
giovane.

Nr. >69 —173. Zeichnungen des Antonio da San
Gallo für Sta. Maria di Monserrato iu Rom, die
Medicäerkapelle in Montecassino und sür Sta. Maria
di Montefiascone. Die weiteren Blätter bis 190 sind
von Antonio, Aristotile und Giovanni Battista da
San Gallo.

Nr. 179. Skizze des Antonio da San Gallo
giovane, projektirt sür die Villa Madama in Rom.

Nr. 191—198 sind Zeichnungen des Vincenzo
Scamozzi für die Procuratien in Vcnedig und für das
Teatro Olimpico des Palladio in Vicenza.

Bd. 4. Nr. 199, 200. Centralbau mit 13 Ka-
pellen von Antonio giovane und Giovanni Battista
da San Gallo.

Nr. 202. Gesimsc, gezcichnet von Fra Giocondo.

Nr. 203. Rciche Palastfaffade, angeblich von
Baldassare Pcruzzi, sicherlich aber nicht, denn die Orna-
niente streifen zu sehr ans Barocke, und die Figuren
sind sür Peruzzi zu schlecht gezeichnet.

Nr. 204, ebenfalls dem Peruzzi zugeschrieben, ist
auch kaum von ihm, eher von Galeazzo Alessi oder
Ammanati, wenigstens dieser Zeit entsprechend.

Nr. 205. Kopie von Michelangelo's Modell zur
Fassade von San Lorenzo in Florenz, von nnbekann-
ter Hand.

Nr. 206. Fassadenprojekt für San Lorenzo in

Florenz, dem Michelangelo zugeschrieben, aber nicht
von ihm gezeichnet. Da in der Giebelnische der
Christus der Minerva angebracht ist, so ist der Ent-
wurf sicherlich von Michelangelo, auch ist die ganze
Komposition dieser schönen Fassade völlig in seinem
Geist.

Es folgen einige Pläne des Lorenzo Donati von
Siena, dann cinige Aufnahmen nach Werken des
Brunelleschi von unbekannter Hand, serner eine
Reihe von Jdeen des Tiberio Calcagni, darunter
manches Hübsche.

Nr. 230 ist die Zeicbnung des Palazzo dell'
Aquila in Rom von Raffael, die einzige Urkunde,
welche wir über diesen Palast haben, bei vieler Unge-
nauigkeit doch sicherlich richtiger in den Verhältniffen,
als die Zeichnung bei Le Tarouilly. Dieses Blatt ist
dem Parmegianino zugeschrieben.

9kr. 233. Zeichnung von San Giovanni de'
Fiorentini in Rom nach dem Entwurf des Michelangelo.

Nr. 239. Ein prachtvolles Tabernakel von Antonio
Dosio; wie angenommen wird, dazu bestimmt, auf
einem Wagen transportirt zu werden.

Nr. 241, 243 sind zwei schöne Fassadendekora-
tionen des Vincenzo Scamozzi, bestimmt, eine Son-
nenuhr aufzunehmen.

9kr. 242. Perspektivische Ansicht einer Fassade in
strenger Hochrenaissance, von H. v. Geymüller dem
Bramante zugeschriebcn.

Nr. 248. Das Gerüst der Laterne der Flvrentiner
Domknppel. Die Bcischrift ist ebenso wie die Zeich-
nung aus der Zeit Brunelleschi's, aber nicht von sei-
ner Hand. Sie lautet: „tzussto ultimo ponts visns
appunto alla palln, si olis a volsroi sonäur Ig. palls.
bisoZnig. al/.ars un' altro ponts, braosiu 12 inoiroa."
Die Zeichnung ist ein Projekt, wosür verschiedene Blei-
stiftstriche sprechen, welche ausgewischt sind und an-
deuten, wie man die Bretter anders hätte legen
können.

Bd. 5, Cartella grande, Nr. 272—317.

Nr. 314. Plan zur Villa Madama in Rom von
Antonio da San Gallo giovane. Dieser Plan ist
von den Herausgebern der neuesten Auflage von
Burckhardts Cicerone mit Unrecht angezweifelt wor-
den. Vergleicht man damit Blatt 179, das eine Bor-
studie zu 314 ist, so sieht man leicht ein, daß beide
Blätter Entwürfe zur Ergänzung des jetzt bestehenden
Teiles der Villa Madama sind.

Nr. 293 ist im Jnventar als „Jgnoto" bezeich-
net, es ist aber eine Zeichnung des Battista da San
Gallo, genannt Gobbo. Es ist identisch mit Blatt 292,
das als Palastplan des Bonifazio da Parma ange-
geben ist.

Nr. 294—313 sind Zeichnungen des Antonio da
 
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