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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 20,2.1907

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Heft 15 (1. Maiheft 1907)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.8626#0212

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eine Bitte auch an dieser Stelle zu wiederholen wäre: man wolle nichts,
aber auch rein gar nichts in Philippis Bildern für nebensächlich halten.
Ls gibt auf der Gotteswelt keinen Maler, der bis ins Allerkleinste hinein
durch des Menschen Sachen den Menschen und sein Milieu mit solcher
humoristischer Sachlichkeit minutiös charakterisierte wie Philippi. Bei-
spielsweise beachte man an Tante Lotte das Alleroberste und das Aller-
unterste: die Garnierung ihres Huts und den Rand am Rnterrock, sowie
diese besondere Sorte von warmen Schuhen. Ganz genau s o wissen
sich doch nur eben die Tanten Lotte kostümlich zusammenzusetzen.

Zu der Illustrationsbeilage Salzburg im „M ir ab ellst il"
gehort der Aufsatz von Lux in der heutigen Rundschau.

Georg Göhler sendet uns zur heutigen Notenbeilage diese Selbst-
anzeige: »Vor einem halben Dutzend von Iahren etwa habe ich hier meine
35 Indischen Liedchen angezeigt, von denen einige als Notenbeilage zur
Probe den Kunstwart-Lesern vorgelegt wurden. Die Notenbeilage des
heutigen Heftes gibt mir Gelegenheit, einige seitdem erschienene Kompo-
sitionen von mir hier zu erwähnen. Zunächst 5 Männerchöre, deren
vierter einer prachtvollen Dichtung Carduccis, von Paul Hehse ins Deutsche
übertragen, Auf Monte Mario betitelt, mit den Mitteln des unbegleiteten
Männerchors gerecht zu werden sucht. „Weltweisheit" und „Die drei
Diebe" heißen zwei andere der Chöre, die ebenfalls Heysesche Äbertragungen
italienischer Lyrik zu Texten haben. Eine Anzahl wenig bekannter Heysescher
Abersetzungen liegt auch den Liedern zugrunde, von denen eines die heutige
Notenbeilage bringt. Außer diesem Duett „Ninetta", dessen Text die
köstliche Freiheit des Aufbaus volkstümlicher Gedichte zeigt, sind noch
zwei Volkslieder Italiens „Ständchen" und „Abschied" in dieser Gruppe
vertreten, während das letzte „Die Madonna mit den Mandarinen" ein
Gedicht Ferd. Russos ist. Ich habe versucht, mit der musikalischen Ge-
staltung an d-en italienischen Ärsprung der Dichtungen zu erinnern. —
Ein kleines Scherzgedicht von Carl Spitteler, Roman betitelt, das ziem-
liche Virtuosität des Gesangs erfordert, ein tiefinniges Liebeslied Paul
Flemings „An Basilenen, nachdem er von ihr gereiset war" und ein für
die kirchliche Praxis bestimmter Trauungsgesang zu Worten von Simon
Dach finden vielleicht hier und da einen Freund. Die Sachen sind alle
bei C. A. Klemm in Leipzig erschienen." Auf eine Besprechung der Noten
selbst verzichten wir, da sie einen ständigen Mitarbeiter des Blattes zum
Verfasser haben.

HerauSgeber: Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der Heraus-
geder. Milleitende: Eugen Kalkschmidt, Dresden-Loschwitz; für Mufik: vr. Richard
Batka in Prag»Weinberge; für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Naumburg in
Saclleck bei Kösen in Lhüringen — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen»
namens an die ,Kunstwart-Leitung " in Dresden-Blasewitz; über Mustk an Or. Richard
Batka in Prag-Weinberge — Manuskripte nur nach vorheriger Vereinbarung,
widrigenfalls keinerlei Derantwortung übernommen werden kann — Derlag von Georg
D W Lallwey — Druck von Kastner L Lallwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — In Sster»
reich-Ungarn für Herausgabe und Schriflleitung verantworllich: Hugo Heller in Wien I

17S Kunstwart XX, l5
 
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