den. Dreser Neu--KIassizismus würde dann natürlich auch die Eroberungen
der kühnen Seefahrer der modernsten Romantik ausnützen und vielleicht die
neue große Kunst schaffen, die eine ausschließlich der Romantik gehörige
noch nie zu gestalten vermocht hat. Gerhard Schjelderup
Lose Blätter
Gedichte von Zulius Zerzer*
Trtlogie der Landschaft I
Sansara
ie Birnenbäume werden ewig blühn.
>-D^Dom Wipfel bis zum Schaft hält jeden Baum
Inbrunst des Blühens fest. Kein leerer Flaum
Hängt in den Zweigen. Ein gedrängtes Glühn
Verkrampft sich in die Aste. War ein Traum
Iemals so nah, so wirklich? Knisternd sprühn
Hier tiefste Bäche an das Licht und mühn
Sich durch gesprengte Wiesen. Weißer Saum
Nnd weiße Schleppe. Brust und Schleppe weiß.
Pfingstblüte in vergess'nen Bergesmulden.
Geh nicht von hinnen! Sieh, du mußt es dukden,
Daß dir die Kniee bricht ein zart Geheiß.
O Mädchenglaube, blau und blütenweiß!
Ewige Pfingsten über grünen Mulden!
Der Wanderer
Fünf Stunden schon, sechs Stunden oder mehr,
Behaglich schlendernd, durch die Mulden biegend,
Auf leisem Moos mich lässig weiterwiegend,
Durch Birken--Iungwald, durch die Wiederkehr
Des Fichtenwalds von Stamm zu Stamm mich schmiegend,
Äber die Brombeerblößen kreuz und quer,
Mit leichten Achseln, summend vor mich her,
Ins Grüne, Blaue, Sonnige verfliegend:
So ward ich seelenlos. Ich ward zum Stein,
Gerollt im Flußbett. Ward zur Wiesenquelle,
Die unbewußt in zitternder Silberschnelle
Hinglitzert. Busch und Baum und Gras sog ein
Mein Menschliches. O losgelöstes Sein,
Betörter Schellentritt der Wanderwelle!
Der Reitermantel
Die Hügelzüge, wellig aufgeregt:
Ein Reitermantel, flatternd hingetrieben
Vom Sturm des Rosses und des Windes Stieben,
Indes der Reiter flach das Land durchfegt.
Vgl. hierzu den Rundschau-Beitrag dieses Heftes.
der kühnen Seefahrer der modernsten Romantik ausnützen und vielleicht die
neue große Kunst schaffen, die eine ausschließlich der Romantik gehörige
noch nie zu gestalten vermocht hat. Gerhard Schjelderup
Lose Blätter
Gedichte von Zulius Zerzer*
Trtlogie der Landschaft I
Sansara
ie Birnenbäume werden ewig blühn.
>-D^Dom Wipfel bis zum Schaft hält jeden Baum
Inbrunst des Blühens fest. Kein leerer Flaum
Hängt in den Zweigen. Ein gedrängtes Glühn
Verkrampft sich in die Aste. War ein Traum
Iemals so nah, so wirklich? Knisternd sprühn
Hier tiefste Bäche an das Licht und mühn
Sich durch gesprengte Wiesen. Weißer Saum
Nnd weiße Schleppe. Brust und Schleppe weiß.
Pfingstblüte in vergess'nen Bergesmulden.
Geh nicht von hinnen! Sieh, du mußt es dukden,
Daß dir die Kniee bricht ein zart Geheiß.
O Mädchenglaube, blau und blütenweiß!
Ewige Pfingsten über grünen Mulden!
Der Wanderer
Fünf Stunden schon, sechs Stunden oder mehr,
Behaglich schlendernd, durch die Mulden biegend,
Auf leisem Moos mich lässig weiterwiegend,
Durch Birken--Iungwald, durch die Wiederkehr
Des Fichtenwalds von Stamm zu Stamm mich schmiegend,
Äber die Brombeerblößen kreuz und quer,
Mit leichten Achseln, summend vor mich her,
Ins Grüne, Blaue, Sonnige verfliegend:
So ward ich seelenlos. Ich ward zum Stein,
Gerollt im Flußbett. Ward zur Wiesenquelle,
Die unbewußt in zitternder Silberschnelle
Hinglitzert. Busch und Baum und Gras sog ein
Mein Menschliches. O losgelöstes Sein,
Betörter Schellentritt der Wanderwelle!
Der Reitermantel
Die Hügelzüge, wellig aufgeregt:
Ein Reitermantel, flatternd hingetrieben
Vom Sturm des Rosses und des Windes Stieben,
Indes der Reiter flach das Land durchfegt.
Vgl. hierzu den Rundschau-Beitrag dieses Heftes.