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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 39,1.1925-1926

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Heft 5 (Februarheft 1926)
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Werfel, Franz: Gedichte
DOI article:
Herter, Hans: Die Lage der Künste, [1]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.7999#0299

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Nun kann lch nichL die Tür des Wachens findcn.

Jch wi'll den Traum des Kusses überwinden,

Verbergen mich, im Menschenkag verschwinden,

Doch das Gehcinmis brcnnk.

Ich fühl mich sprechen, lachen, schrciben, kramen.

Mein Herz isk schwarz geschlnchzk, ach, und der Samen
Der sremdcn Liebe wächst, die kcincn Namcn
Und kein Geständnis kennk.

Elkernlied
inder lausen sork.

^^Langher kann's noch gar nichk sein,
Kamen sie znr Tür herein,

Saßcn zwistiglich vercink
2llle um dcn Tisch.

Kinder lansen sork.

Und es ist schon lange her.

Schlechkes Zeugnis kommk nichk mehr.
Skunden Ärgers, Skunden schwer,
Scharlach, Diphkherie!

Kinder lausen sork.

Söhne hangen Weibern an.

Töchker haben ihren Mann.

Briese kommen, dann und wann,

Nur aus eincn Sprnng. '

Kinder lauscn sork.

Ekwas nehmen sie doch inik.

Wir sind ärmer, sie sind quikk.

Ilnd die llhr gchk Schrikk sür Schrikk
llm den leeren Tisch.

Die Lage der Künsie

i

5»>-'chenschafL m geben über alle Künste, ist ein kühncs Unkerfangen.

N Wer darf sagen, daß er Beschcid wisse? wer darf von sich glanben,
^ ^daß er auf mehr als einem klcinen Gebiek das Gewe,ene, das Abster-
bende, das Vorherrschende, das Kommende übcrblickc? ^cdcnsalls. nur wer
die eigene UnzulänglichkeiL kennk und ehrlich cingestehk, darf vcrsuchcn, ein
paar Durchblicke zu eröffnen . . .
 
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