Klassrzismus". Eirre „Epoche ruhigen Schaffens" mik „neuer musikalischer
Archikekkur", in welcher „die unbeschreibliche Harmonie Mozarks" Weq-
weiser sein wird. Ebenmaß, Harmome, weise Beschränkung in den Mikkeln
ahnk Wellesz, gegenüber dem Höchst-Jndividualismus der Nomankik einen
neuen „Objerrivismus"*; es „werden wieder ncue Typcn geschaffen werden,
deren Inhalk die Künstler von Werk zn Werk modifiziercn, ohne die Form
zu sprengen . . ." Zu dicsem Ende wird der Künstler „aus dem krüben Dunst
dcr Leidenschafken zu reinerer Einsichk" kommen müssen.
Zu solchen Voraussagen — Wellesz' Aufsah ist Ende ic>2st erschienen —
gab und gibk ein Teil rnodernster Touwerke sicherlich Anlaß; nichk ekwa nur
Heinr. Kaminskis Schaffen, sondern sogar ekwa Hindemikhs letzkes Ouarkekk.
Daneben aber gehk die wilde Iagd nach einem uncharakkerisierbaren Allerlei
noch fork, zu dem der Fazz nun die letzken Prägungen lieferk. llnd ba drängk
sich immer wicder die eine Frage auf: Wenn schon mik der Absage an ein
zweibunderkjähriges Klaugsystem und Klanagefühl eine ungeheure, ja makhe-
makisch uubegrenzke Fülle von Klangmöqlichkeiken erschlosscn, wenn von
dieser unbegrenzken eine bcgrenzke Fülle nun erprobk und als wirksam crkannk
ist; wenn ein bedeukcnder neucr Bestand von wirksamen Rhnkhmen, beson-
ders dnrch den Fazz, gcfunden wurde; wenn die Befreiung von formalen
Schemaka,welche lange als bindend galkcn, aber ancb vor der heuki'aen Welle
schon sich lockerken, keincswegs das Zerflicßen allcs Musnierens im Nebel und
Rausch bedeukeke, — so cmpfindek man dennoch alle diese Errungenschafken
inimer und immer wieder als neue „Mikkel", mik denen wohl ekwas auszu-
drücken wäre, mik benen aber vorerst noch herzlich wenig ausgesaak w i r d.
Selbst von einem so genialisch anmukenden Preiierer wie Skrawmskr» sagk
scin Verchrcr Weißmann: „Die aroße Fraqe ist nur/ ob der klangspekulati've
Geist Skrawinskys auch die Tiefe bcsitzk, aus der das Große sich ergib'kP
Klangmikkel von unerhörkem Rest und kauseudfalher Fülle sind da; aber wo
ist ein großes Wcrk? Auch Wellesz, dcr ffo hoffnungsvvll urkeilk und übri-
gens selber ein bedeukender Komponist ist, ckennk das Problem^ genau mttd
sprichk davon, daß „man die vielen inneren und äußeren Errungenschafken
der lctzkcn Epoche verwerken" müsse, daß sie „Mikkel zum Zwecke" seien,
zwccklos aber, „wenn das Gan^e nichk von einer höhcren Adee gekragcn wird".
Erst jenseiks des persönlichen Sicheroberns der Technik der Zeik — dessen ein-
zelnc Beweise viele Komponistcn heuke schon als „Werke" herausbringen! —
beginnk, so sagk Wellesz, „bas, was man »Komposikion« nennk, die Schöp-
fung, ihr Werk, ihre Wirkung und Beurkeilung."
Wir sind breik aeworden; in der Tak isk die Musik der Zeik zu problemhalkig.
für ein paar Schlagworke. Für ihr Wesen werden noch lange die kurzen
Formeln fehlcn; für ihr Leben aber gilk, daß sie in voller, hefkiger Be-
wegung sich enkwickelk und daß auck zurückhalkende Beobachker in dieser Mög-
lichkeikcn und Keime zu großen Schöpferkaken anerkennen. (Schluß folgk)
' Das klingt etwas nach dem Begnff jener malecischen „Sachliihkci'k" hin . . Und es mag
scin, dai! psychologisch dic von W. gemeinte Welle paeallel dee bildkünstlcri'sikien enkspeingt
nnd vceläufk. Doch hak dee Bcgriff selbstverständlich andere Jnhalke auf musikalischem Gebiet.
Archikekkur", in welcher „die unbeschreibliche Harmonie Mozarks" Weq-
weiser sein wird. Ebenmaß, Harmome, weise Beschränkung in den Mikkeln
ahnk Wellesz, gegenüber dem Höchst-Jndividualismus der Nomankik einen
neuen „Objerrivismus"*; es „werden wieder ncue Typcn geschaffen werden,
deren Inhalk die Künstler von Werk zn Werk modifiziercn, ohne die Form
zu sprengen . . ." Zu dicsem Ende wird der Künstler „aus dem krüben Dunst
dcr Leidenschafken zu reinerer Einsichk" kommen müssen.
Zu solchen Voraussagen — Wellesz' Aufsah ist Ende ic>2st erschienen —
gab und gibk ein Teil rnodernster Touwerke sicherlich Anlaß; nichk ekwa nur
Heinr. Kaminskis Schaffen, sondern sogar ekwa Hindemikhs letzkes Ouarkekk.
Daneben aber gehk die wilde Iagd nach einem uncharakkerisierbaren Allerlei
noch fork, zu dem der Fazz nun die letzken Prägungen lieferk. llnd ba drängk
sich immer wicder die eine Frage auf: Wenn schon mik der Absage an ein
zweibunderkjähriges Klaugsystem und Klanagefühl eine ungeheure, ja makhe-
makisch uubegrenzke Fülle von Klangmöqlichkeiken erschlosscn, wenn von
dieser unbegrenzken eine bcgrenzke Fülle nun erprobk und als wirksam crkannk
ist; wenn ein bedeukcnder neucr Bestand von wirksamen Rhnkhmen, beson-
ders dnrch den Fazz, gcfunden wurde; wenn die Befreiung von formalen
Schemaka,welche lange als bindend galkcn, aber ancb vor der heuki'aen Welle
schon sich lockerken, keincswegs das Zerflicßen allcs Musnierens im Nebel und
Rausch bedeukeke, — so cmpfindek man dennoch alle diese Errungenschafken
inimer und immer wieder als neue „Mikkel", mik denen wohl ekwas auszu-
drücken wäre, mik benen aber vorerst noch herzlich wenig ausgesaak w i r d.
Selbst von einem so genialisch anmukenden Preiierer wie Skrawmskr» sagk
scin Verchrcr Weißmann: „Die aroße Fraqe ist nur/ ob der klangspekulati've
Geist Skrawinskys auch die Tiefe bcsitzk, aus der das Große sich ergib'kP
Klangmikkel von unerhörkem Rest und kauseudfalher Fülle sind da; aber wo
ist ein großes Wcrk? Auch Wellesz, dcr ffo hoffnungsvvll urkeilk und übri-
gens selber ein bedeukender Komponist ist, ckennk das Problem^ genau mttd
sprichk davon, daß „man die vielen inneren und äußeren Errungenschafken
der lctzkcn Epoche verwerken" müsse, daß sie „Mikkel zum Zwecke" seien,
zwccklos aber, „wenn das Gan^e nichk von einer höhcren Adee gekragcn wird".
Erst jenseiks des persönlichen Sicheroberns der Technik der Zeik — dessen ein-
zelnc Beweise viele Komponistcn heuke schon als „Werke" herausbringen! —
beginnk, so sagk Wellesz, „bas, was man »Komposikion« nennk, die Schöp-
fung, ihr Werk, ihre Wirkung und Beurkeilung."
Wir sind breik aeworden; in der Tak isk die Musik der Zeik zu problemhalkig.
für ein paar Schlagworke. Für ihr Wesen werden noch lange die kurzen
Formeln fehlcn; für ihr Leben aber gilk, daß sie in voller, hefkiger Be-
wegung sich enkwickelk und daß auck zurückhalkende Beobachker in dieser Mög-
lichkeikcn und Keime zu großen Schöpferkaken anerkennen. (Schluß folgk)
' Das klingt etwas nach dem Begnff jener malecischen „Sachliihkci'k" hin . . Und es mag
scin, dai! psychologisch dic von W. gemeinte Welle paeallel dee bildkünstlcri'sikien enkspeingt
nnd vceläufk. Doch hak dee Bcgriff selbstverständlich andere Jnhalke auf musikalischem Gebiet.