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Kunstwart und Kulturwart — 28,1.1914

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Heft 3 (1. Novemberheft 1914)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.14418#0119

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Wie sich sein Antlitz lichtet!

Das Fieberrot erblich.

Straff saß er aufgerichtet:

„Herr Hauptmann, ich melde mich.^

So hat sein Mund gesprochen,

Am Hauptmann hing sein Blick.
Dann ist sein Auge gebrochen
Und tot sank er zurück.

Der Himmelsherrscher droben,

Der alte, deutsche Gott,

Wird beim Appell ihn loben,
Getreu bis in den Tod.

Deutsche Erde

^trahlend auf den Fruchtgefilden
^Ruht der Sonne Segensblick.

Straff die tzalme, voll die schweren
tzaferdolden, Roggenähren:

Deutsche Erd im Lrnteglück.

Deutsche Erde, kraftgesegnet,
tzab ich deiner je gedacht?

Was du gabst, hab ich genommen:
tzeute fühl ich erft mit frommen
Schauern deine heilge Macht.

An den Grenzen, an den Küsten
Schwebt und schweift ein tzöllenschwarm
Pest mit giftigen Geschossen,
tzungersnot auf dürren Rossen —

Der sie bannt, wo ist der Arm?

Deutsche Erde, braune Scholle,
Unerschöpft in Frucht und Blust —
Ia, bei dir sind wir geborgen,
Ruhn, wie Kinder, ohne Sorgen
An der großen Mutter Brust.

Paris 1814

^n Paris vor hundert Iahren
OZogen ein die heilgen Scharen
Iust am ersten Ostertag.

Iubelnd grüßt man die Barbaren;
Durch die Straßen Festfanfaren,
Marschmusik und Trommelschlag.

Glocken läuten hoch vom Dome,
Aber auf dem Platz Vendome
Klingt's wie Mordgeschrei so wild.
 
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