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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 3.1913-1914

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Die Zukunft der deutschen Kunst, [2]: Fortsetzung unserer Umfrage
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https://doi.org/10.11588/diglit.22030#0084

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DIE ZUKUNFT DER DEUTSCHEN KUNST

SALOME MARNIX D'HAVELOOSE-BRUESSEL

letzten Moderne, welche gleichermaßen Abkehr
von der Natur — dem unerschütterlichen Fun-
damente der Malerei — und Rückkehr in die
zweidimensionale Flächendekoration der Primi-
tiven lehrt. Im Tafelbild wie in der Malerei
geht nun diese Kunstform unter dem Namen
«monumentalen Stils» einher. Die Gefahr,
welche der Entwicklung einer deutschen Monu-
mentalmalerei droht, drängt zu einem Versuche,
die entstandene Begriffsverwirrung zu klären.

1. Es gibt zwei Arten, eine Fläche malerisch
zu schmücken. Die eine betont die Fläche,
gliedert sie in Flachornament oder übersetzt
alles Dargestellte in konturierte Flächen (Kunst
des Orients, Mosaik, antike und mittelalterliche
Wandmalerei, Gothik, Teppichstil, Glasfenster-
stil, moderne Wandkunst). — Die andere —
zweite Art löst die Fläche auf und
vertieft sie zu einem idealen Raum, in
welchem neue Innenräume oder weite Land-

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