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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 3.1913-1914

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Die deutschen Künstler der Renaissance: die Grundlagen und Richtungen ihrer Schaffens
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https://doi.org/10.11588/diglit.22030#0177

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DIE DEUTSCHEN KÜNSTLER
DER RENAISSANCE. DIE
GRUNDLAGEN UND RICH-
TUNGEN IHRES SCHAFFENS.

In einer Zeitschrift wie dieser, die in ihrem
Titel das Ehrenwort „deutsch" führt, darf füg-
lich die ältere deutsche Kunst vertreten und
von ihrer Art die Rede sein. Auch darf der
Jünglingskopf von der Hand Dürers auf dem
Plakat der „Kunstwelt" als eine Art Programm,
ein Glaubensbekenntnis ihrer Herausgeber an-
gesehen werden, und ein Programm war ja der
Name Dürers, solange das Bewußtsein einer
deutschen Kunst lebendig war und seitdem es

wieder eine deutsche Kunst gibt. Aus dem
verflossenen Jahrhundert hören wir ihn des
öfteren als Kampf- oder Mahnruf an unser Ohr
schlagen. Ein weithin verbreiteter Bund zur
Pflege deutscher Kunst und Art hat seinen
Namen angenommen in der Hoffnung: unter
diesem Zeichen wirst du siegen. So lebt Dürer
noch in unserm Volke und nicht nur bei einer
kleinen Schar von Kunstgelehrten, die der Er-
forschung seiner Kunst ihr Leben geweiht
haben. Der junge Goethe, der den „Götz" schrieb,
rief einst aus, die Kunst seiner Zeit mit der
älteren deutschen vergleichend: „Männlicher
Albrecht Dürer, den die Neulinge anspötteln,
deine holzgeschnitzteste Gestalt ist mir will-

BILDNIS
DIE KUNSTWELT III, 5

ALBRECHT DÜRER

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