Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 3.1913-1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.22030#0157
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Haendcke, Berthold: Die Aktkunst in der deutschen Malerei und Plastik während des 19. Jahrhunderts
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DIE AKTKUNST IN DER DEUTSCHEN MALEREI UND PLASTIK
der Malerei" ausgesproche-
nen Ansichten. Er war der
Meinung, daß diejenigen
Stücke, die der Verstand als
die schönsten und zwar so-
wohl an Kunstwerken wie
an Modellen, erkenne, ge-
wählt werden müßten. Seine
Lehre wirkte auf Wilhelm
Tischbein, der schon 1779
Dürer wegen seiner Wahr-
heit studierte. Chodowiecki
wiederum verlangte als ein-
zige Wohltäterin die Natur,
und Kant forderte 1797 als
erste Eigenschaft des Genius
die Originalität. Gottfried
Schadow wiederholte diese
Forderung und Asmus Car-
stens wollte nur die persön-
liche Schöpferkraft als Funda-
ment künstlerischer Werke
gelten lassen. Dennoch blei-
ben alle Künstler der War-
nung Hagedorns eingedenk,
HAUS WIEOAND IN DAHLEM
DIE KUNSTWELT III, 4
PETER BEHRENS, ARCH., B.D. A.-NEUBABELSBERO
129
der Malerei" ausgesproche-
nen Ansichten. Er war der
Meinung, daß diejenigen
Stücke, die der Verstand als
die schönsten und zwar so-
wohl an Kunstwerken wie
an Modellen, erkenne, ge-
wählt werden müßten. Seine
Lehre wirkte auf Wilhelm
Tischbein, der schon 1779
Dürer wegen seiner Wahr-
heit studierte. Chodowiecki
wiederum verlangte als ein-
zige Wohltäterin die Natur,
und Kant forderte 1797 als
erste Eigenschaft des Genius
die Originalität. Gottfried
Schadow wiederholte diese
Forderung und Asmus Car-
stens wollte nur die persön-
liche Schöpferkraft als Funda-
ment künstlerischer Werke
gelten lassen. Dennoch blei-
ben alle Künstler der War-
nung Hagedorns eingedenk,
HAUS WIEOAND IN DAHLEM
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