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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 3.1913-1914

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Philipp, Fabian: Bei Hodler
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https://doi.org/10.11588/diglit.22030#0304

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BEI MODLER

VASEN. Wiener Serapis-Fayencen

sterten Verehrern viele heftige Gegner. Aber
das gereicht ihm zur Ehre. Das beweist, daß
er ein Neuerer ist, denn einem Alltagskünstler
würde es nie und nimmer gelingen, die Masse
in dieser Weise für und gegen sich in Aufregung
zu versetzen.

Worin besteht nun die Eigenart der Hodler-
schen Kunst? Von welchen Grundsätzen wird
er bei seinem Schaffen geleitet? Was will er,
was strebt er an? Diese Fragen haben schon
seit Jahren die Kunstkritiker zu beantworten ver-
sucht. Mir war es darum zu tun, hierüber von

ERNST WAHLISS

dem Meister selbst etwas zu erfahren. Doch
traf ich ihn stets bei einer Arbeit, die keine
längere Störung zuließ oder in Gesellschaft des
einen oder anderen Besuchers, und erst in diesen
Tagen gelang es mir, mit ihm in seinem Atelier
ein Stündchen ganz allein und ungestört zu ver-
bringen.

Hodler wußte schon lange um meine Absicht
und war auch gern bereit, mir Rede und Ant-
wort zu stehen. Doch wie alle Menschen mit
einem starken Innenleben, entschließt er sich
schwer, sein Fühlen und Denken bloßzulegen

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