DER FALL DEUTSCH
SIGNIERT: LE VENDECKE K.
maßen erfolgreiche Idee in der Reklame, wider-
^BStbk rechtlich anderweitig benutzt wird, und an
jr .lieser anderen Stelle Nutzen bringt und so
'^ST^W? ^ ^J^Lä-^. iire'at <u'L'r inciirL1,xl den Urheber der Idee be-
< ^ / - i / nachteiligt.
iese charakteristischen Merkmale sind
^j^ttf/^' Z' ^ überal 1 da vorhanden, wenn man bereits
V \\ ' 4 ausgeführte Reklamczeichnungen kopiert, wie
___- dies zum Beispiel bei den Arbeiten unseres
-^^^A Herrn Deutsch in überaus großem Maße der Fall
s "^SpStt was w'r an Hand vorliegenden Materials
jederzeit beweisen können, Anlehnungen an
fr £''^^Sß> #9 Werke der bildenden Kunst und Plastik
«SpÜ^ können in diesem Sinne nicht als Plagiate be-
Um V^B^ zeichnet werden.
v gWJ ^^^^s» ''a('' s'cn ;1UC'1 c''c 'L'ec an ?'cn '')e' 2eich-
if^SL jgBW nungen wiederholen kann, ohne ein Plagiat zu
ypS^P' aSBV sein, beweisen Ihnen die verschiedenartigen
■ÄJftP»*'- Darstellungen des „Heiligen Abendmahles" in
\ - . ' der antiken Kunst, die von den verschie-
"*^MlMSÄr2L densten und bedeutendsten Künstlern in den
■jfl^pe^^ verschiedensten Ausführungen, immer in der-
^^äR*^^-—selben Komposition gezeichnet werden."
Die Naivität, mit der Herr Deutsch den
Spieß umdreht und sein „Meisteratelier" gegen
Plagiate verteidigt, nachdem ersieh als einer der
lerischer Erfindungen beglückt, die schon einmal vor fixesten und unentwegtesten Plagiatoren erwies, hat
ihm erfunden worden waren. Mit welcher Hebens- chvas Wunderbares. Noch wunderbarer sind aber die
würdigen Skrupellosigkeit Herr Deutsch die Ideen schönen Blitzlichter, welche die von uns gesperrt
anderer für seine eigenen ausgibt, sehen unsere Leser gesetzten Worte in die Geisteswelt dieses illustren
aus den nebenstehend abgebildeten beiden Zeich- Zeichners werfen! Zum Schluß droht er noch an,
nungen: die eine, von J. C. Leyendecker signiert, ist daß er ge£en die Verwendung der Reklameideen des
in England erschienen; Herr' Deutsch, diese will- Ateliers Deutsch von anderer Seite „mit allen Mitteln
kommene Beute erblickend, ging sofort daran, sie ankämpfen werde." Der Mann ist wirklich eine
unter seinem Namen, den er frohgemut in dieselbe durchaus singulare Erscheinung. . . .
Ecke setzte, dem deutschen Publikum bekannt zu
machen, und zwar als Reklame für ein Moden-
geschäft. Es bleibt anerkennenswert, daß sein Pla-
giat auch hier dem Original mit rührender Treue
folgt.
Von ähnlichen Leistungen dieses Erfinders
liegen uns noch eine ganze Reihe vor — aber die
gegebenen Proben werden wohl genügen. Es bleibt V i
nur noch übrig, zur Beleuchtung der künstlerisch- \
geschäftlichen Moral des Atelierinhabers Deutsch
ein paar Stellen aus einem Briefe zu zitieren, den sein
Institut auf eine Beschwerde der obengenannten Firma
(welche über Plagiate solcher Art die einzig rich-
tige Ansicht hatte), an diese geschrieben hat:
„Was nun die Plagiatfrage an sich betrifft, so
dürfte es Ihnen nicht unbekannt sein, daß ein fest-
stehender juristischer Begriff für ein Plagiat bis
jetzt noch nicht geformt wurde und wohl auch In
der nächsten Zeit nicht formuliert werden dürfte.
Es wird sich wohl beim Plagiat in dem Sinne, wie
es die Reklameverbraucher (sie!) interessiert, dar-
um handeln, daß eine kaufmännisch erwiesener- signiert: deutsch.
Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift ist untersagt. — Übersetzungsreeht vorbehalten. — Veranfcwortl.
Schriftleiter: FELIX LORENZ, Berlin-Wilmersdorf. — Verlag: KUNST WELT-VERLAGSGESELLSCHAFT m. b. H., Berlin W. 62.
Druck: VEREINSDRUCKEREI, G. m. b. H, Potsdam.
SIGNIERT: LE VENDECKE K.
maßen erfolgreiche Idee in der Reklame, wider-
^BStbk rechtlich anderweitig benutzt wird, und an
jr .lieser anderen Stelle Nutzen bringt und so
'^ST^W? ^ ^J^Lä-^. iire'at <u'L'r inciirL1,xl den Urheber der Idee be-
< ^ / - i / nachteiligt.
iese charakteristischen Merkmale sind
^j^ttf/^' Z' ^ überal 1 da vorhanden, wenn man bereits
V \\ ' 4 ausgeführte Reklamczeichnungen kopiert, wie
___- dies zum Beispiel bei den Arbeiten unseres
-^^^A Herrn Deutsch in überaus großem Maße der Fall
s "^SpStt was w'r an Hand vorliegenden Materials
jederzeit beweisen können, Anlehnungen an
fr £''^^Sß> #9 Werke der bildenden Kunst und Plastik
«SpÜ^ können in diesem Sinne nicht als Plagiate be-
Um V^B^ zeichnet werden.
v gWJ ^^^^s» ''a('' s'cn ;1UC'1 c''c 'L'ec an ?'cn '')e' 2eich-
if^SL jgBW nungen wiederholen kann, ohne ein Plagiat zu
ypS^P' aSBV sein, beweisen Ihnen die verschiedenartigen
■ÄJftP»*'- Darstellungen des „Heiligen Abendmahles" in
\ - . ' der antiken Kunst, die von den verschie-
"*^MlMSÄr2L densten und bedeutendsten Künstlern in den
■jfl^pe^^ verschiedensten Ausführungen, immer in der-
^^äR*^^-—selben Komposition gezeichnet werden."
Die Naivität, mit der Herr Deutsch den
Spieß umdreht und sein „Meisteratelier" gegen
Plagiate verteidigt, nachdem ersieh als einer der
lerischer Erfindungen beglückt, die schon einmal vor fixesten und unentwegtesten Plagiatoren erwies, hat
ihm erfunden worden waren. Mit welcher Hebens- chvas Wunderbares. Noch wunderbarer sind aber die
würdigen Skrupellosigkeit Herr Deutsch die Ideen schönen Blitzlichter, welche die von uns gesperrt
anderer für seine eigenen ausgibt, sehen unsere Leser gesetzten Worte in die Geisteswelt dieses illustren
aus den nebenstehend abgebildeten beiden Zeich- Zeichners werfen! Zum Schluß droht er noch an,
nungen: die eine, von J. C. Leyendecker signiert, ist daß er ge£en die Verwendung der Reklameideen des
in England erschienen; Herr' Deutsch, diese will- Ateliers Deutsch von anderer Seite „mit allen Mitteln
kommene Beute erblickend, ging sofort daran, sie ankämpfen werde." Der Mann ist wirklich eine
unter seinem Namen, den er frohgemut in dieselbe durchaus singulare Erscheinung. . . .
Ecke setzte, dem deutschen Publikum bekannt zu
machen, und zwar als Reklame für ein Moden-
geschäft. Es bleibt anerkennenswert, daß sein Pla-
giat auch hier dem Original mit rührender Treue
folgt.
Von ähnlichen Leistungen dieses Erfinders
liegen uns noch eine ganze Reihe vor — aber die
gegebenen Proben werden wohl genügen. Es bleibt V i
nur noch übrig, zur Beleuchtung der künstlerisch- \
geschäftlichen Moral des Atelierinhabers Deutsch
ein paar Stellen aus einem Briefe zu zitieren, den sein
Institut auf eine Beschwerde der obengenannten Firma
(welche über Plagiate solcher Art die einzig rich-
tige Ansicht hatte), an diese geschrieben hat:
„Was nun die Plagiatfrage an sich betrifft, so
dürfte es Ihnen nicht unbekannt sein, daß ein fest-
stehender juristischer Begriff für ein Plagiat bis
jetzt noch nicht geformt wurde und wohl auch In
der nächsten Zeit nicht formuliert werden dürfte.
Es wird sich wohl beim Plagiat in dem Sinne, wie
es die Reklameverbraucher (sie!) interessiert, dar-
um handeln, daß eine kaufmännisch erwiesener- signiert: deutsch.
Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift ist untersagt. — Übersetzungsreeht vorbehalten. — Veranfcwortl.
Schriftleiter: FELIX LORENZ, Berlin-Wilmersdorf. — Verlag: KUNST WELT-VERLAGSGESELLSCHAFT m. b. H., Berlin W. 62.
Druck: VEREINSDRUCKEREI, G. m. b. H, Potsdam.