NEUE WIENER INTERIEURKUNST
sitzen finden. Vielleicht ist dieses echt großstäd- matt beleuchtete Halle mit schweren, stumpfen
tische, echt moderne Ziel der Wiener Raumkunst Möbeln aus dunkelgrau gebeizter Eiche ver-
im Rahmen jener Schulen nicht erreichbar, die nur sieht oder einen hellen, heiteren Damen-
eine kleine Auslese von Handwerkern in sich sam- salon mit zarteren Strukturen, aus denen die
mein können, vielleicht wird es dort schon durch breitblumige Stoffbespannung bestimmend heraus-
die Erziehung des Handwerkers vorbereitet. Aber tritt — die räumliche Gesamtvorstellung, die er ver-
ei reicht werden kann es wohl nur durch eine viel mittelt, bleibt doch die Hauptsache. Dem ruhevoll
weiter gehende Organisierung der Handwerker- gewordenen Rhythmus der Raumgliederung sind die
Schulung, die nicht eigentlich von selbstwilligen, dem kubischen Maße der Möbel enge eingefügt, sie
teuersten Luxus hingegebenen, prachtliebenden nehmen seine Schwingung auf und führen sie be-
Künstlern, sondern von ihren handwerklichen lebend fort, gewinnen aber niemals die Oberhand,
Schülern geleitet werden müßte, die im Geiste jener stehen dem Auswirken des Raumes selber niemals
Massen schaffen, denen sie selber angehören. Dann im Wege. Das Flächenspiel der Wände erscheint
kann es kaum ausbleiben, daß jene höchst merkwür- in dem des Möbels gleichstimmig wieder, auch
dige Dissonanz aufhört, die sich heuer zwischen den das Ornament und die Farbe des Stoffmusters macht
beiden nächstbenachbarten Ausstellungen im öster- diesen Einklang mit, den es nur untertönig lebhafter
reichischen Museum und in den Gartenbausälen er- bewegt. Ebenso die Linienführung, die jetzt eine
gab: dort eine auf der
Höhe ihrer Zeit und der
begüterten Gesellschaft
stehende, Vollreife Künst-
lerschaft, hier Fabrikan-
ten und Handwerker, die
zwischen Gegenwart und
allerhand Vergangen-
heiten unentschlossen
pendeln und das unge-
heure Gebiet zeigen, das
noch zu erobern ist. Für
diese echt großstädtische
Klüftung muß es einen
Ausgleich und Zusam- *h
menschiuß geben, und es
kann kein Zweifel sein,
woher er kommen muß.
Raumschöpfungen im
Vollsinne sind die neuen
Arbeiten Josef Hoff- f
manns. Das Detail über- )
rascht nicht, hält sich im Uj
Rahmen seiner wohlbe- I
kannten Art und führt I
nur die Entwicklung or- liBlHw wJhPJP BVi
ganisch weiter. Aber das I ■ ^ßj^'" | sgg*^ BHWwB=Li
Ganze, die Vereinigung I , .. ^"^jff^^^^^Sm
aller Teile zu einer ein- ■gnfc^^^^^ ^Bf/" <Ä
dringlichen, geschlosse- BE=i- j^^L^H
neu Raumvorstellung, ist UvI N I
einem Guß und be- Hfi|Mgj|&^R!|B
deutet immer wieder eine ■ i K^^^ ^^^^
neuartige Lösung, aus ^^^^M Y MVJitUf^fB
der Schulwerte zu K^fl W^^^^^m oKtN^
Winnen sind. Gerade das
kennzeichnet seine Lei- mää^^^k
stung gegenüber auf-
fälligeren, im Detail über-
raschenderen, durchs De-
tail mehr aufgelösten 1
Darbietungen. Ob er SPEISEZIMMER otto rmiTSCiiER wien
eine breite, niedrige,
695
sitzen finden. Vielleicht ist dieses echt großstäd- matt beleuchtete Halle mit schweren, stumpfen
tische, echt moderne Ziel der Wiener Raumkunst Möbeln aus dunkelgrau gebeizter Eiche ver-
im Rahmen jener Schulen nicht erreichbar, die nur sieht oder einen hellen, heiteren Damen-
eine kleine Auslese von Handwerkern in sich sam- salon mit zarteren Strukturen, aus denen die
mein können, vielleicht wird es dort schon durch breitblumige Stoffbespannung bestimmend heraus-
die Erziehung des Handwerkers vorbereitet. Aber tritt — die räumliche Gesamtvorstellung, die er ver-
ei reicht werden kann es wohl nur durch eine viel mittelt, bleibt doch die Hauptsache. Dem ruhevoll
weiter gehende Organisierung der Handwerker- gewordenen Rhythmus der Raumgliederung sind die
Schulung, die nicht eigentlich von selbstwilligen, dem kubischen Maße der Möbel enge eingefügt, sie
teuersten Luxus hingegebenen, prachtliebenden nehmen seine Schwingung auf und führen sie be-
Künstlern, sondern von ihren handwerklichen lebend fort, gewinnen aber niemals die Oberhand,
Schülern geleitet werden müßte, die im Geiste jener stehen dem Auswirken des Raumes selber niemals
Massen schaffen, denen sie selber angehören. Dann im Wege. Das Flächenspiel der Wände erscheint
kann es kaum ausbleiben, daß jene höchst merkwür- in dem des Möbels gleichstimmig wieder, auch
dige Dissonanz aufhört, die sich heuer zwischen den das Ornament und die Farbe des Stoffmusters macht
beiden nächstbenachbarten Ausstellungen im öster- diesen Einklang mit, den es nur untertönig lebhafter
reichischen Museum und in den Gartenbausälen er- bewegt. Ebenso die Linienführung, die jetzt eine
gab: dort eine auf der
Höhe ihrer Zeit und der
begüterten Gesellschaft
stehende, Vollreife Künst-
lerschaft, hier Fabrikan-
ten und Handwerker, die
zwischen Gegenwart und
allerhand Vergangen-
heiten unentschlossen
pendeln und das unge-
heure Gebiet zeigen, das
noch zu erobern ist. Für
diese echt großstädtische
Klüftung muß es einen
Ausgleich und Zusam- *h
menschiuß geben, und es
kann kein Zweifel sein,
woher er kommen muß.
Raumschöpfungen im
Vollsinne sind die neuen
Arbeiten Josef Hoff- f
manns. Das Detail über- )
rascht nicht, hält sich im Uj
Rahmen seiner wohlbe- I
kannten Art und führt I
nur die Entwicklung or- liBlHw wJhPJP BVi
ganisch weiter. Aber das I ■ ^ßj^'" | sgg*^ BHWwB=Li
Ganze, die Vereinigung I , .. ^"^jff^^^^^Sm
aller Teile zu einer ein- ■gnfc^^^^^ ^Bf/" <Ä
dringlichen, geschlosse- BE=i- j^^L^H
neu Raumvorstellung, ist UvI N I
einem Guß und be- Hfi|Mgj|&^R!|B
deutet immer wieder eine ■ i K^^^ ^^^^
neuartige Lösung, aus ^^^^M Y MVJitUf^fB
der Schulwerte zu K^fl W^^^^^m oKtN^
Winnen sind. Gerade das
kennzeichnet seine Lei- mää^^^k
stung gegenüber auf-
fälligeren, im Detail über-
raschenderen, durchs De-
tail mehr aufgelösten 1
Darbietungen. Ob er SPEISEZIMMER otto rmiTSCiiER wien
eine breite, niedrige,
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