* Darmstadt, 8. Juni. Folgendes Inserat der „Großherz. Heſſiſchen
Zeitung““ gibt eine Darſtelung von der Sachlage der Gagern-Georgi'ſchen
Duellgeschichte: Den 29. Mai, Morgens zwischen 8 und 9 Uhr, erschien auf |
dem Zimmer des v. Gagern der Abgeordnete Wolff in Begleitung eines heſſi-
schen Offiziers und erklärte, der Hofgerichtsrath Georgi fordere durch ihn den
einem s. g. Gebildeten auf's Gröblichste beleidigt wurde, wo man makelloſe
Namen nun zu verunglimpfen sich bemüht, weil ſie - so schlecht waren! -
ihren Heidelberger und sonſtigen Freunden (die allein bei dem Unternehmen
mit einer größeren Summe als die ganze Stadt Mainz bethei-
ligt fir) mi rt&seinftgiger Denntvißen wur Seit tc. v. Gagern wegen einer beleidigenden Stelle in der Broschüre „Rechtliche Er-
] i d in
SE C C E OO SU Is S|
.' G ihrer Rechtsverfaſsſun zum Zweikamy
srgetgen! ewiß und wahrhaftig als wir mit vielen Anderen der Ansicht sind, auf Piſtolen. Cine Angabe näherer Vg en des Zweitanght
daß die § Rede stehende Bahn zur Erhaltung des Rheinhesſiſchen und na- | fand nicht ſtatt. Gagern erklärte, er werde bestimmen laſsſen. In der un-
entlich Mainzer Gedeihens nothwendig iſt und wo nur äußerſt möglich | mittelbar darauf beginnenden Kammersizung bat o. Gagern den Abgeordneten |V
m baut werden soll und muß, so gewiß und wahrhaftig wir nur bil- | der Stadt Bingen v. Steinherr, ihm in dieser Ehrensache zur Seite zu ſtehen
f! Fu und rechtfertigen, wenn die Population dieser Stadt und Provinz | und mit Herrn Wolff die näheren Verabredungen über das Duell zu treffen,
H Uthe im Gegensatze der jegigen patriotischen Tiraden, mit Nichtachtung ihrer | v. Steinherr sagte seinen Dienst zu, v. Gagern benachrichtigte Herrn Volf |
Pflichten, die Anfangs gezeichneten vielen Actien des früheren sc önen | von dieser Zusage und daß er nach der Sitzung nach seinem Wohnort Mong-
Ag io'’'s weg en!! , aut andere, solcher Rückſichten ledige Auswärtige über- | heim abreiſen, seine Angelegenheiten ordnen und Montag den 31. zurück ſseiy
he: ließ) nun jeyt durch neuere Ankäufe, oder alle sonstige rechtlich und | werde. v. Steinherr ersuchte den Abgeordneten Wernher von Nierſtein, Zeuge
moralisch zuläsſſige Mittel, für Entscheidung intereſſanter Fragen sich die Ma- sein zu wollen, und beide verfügten ſich 3 Uhr des Nachmittags den 29. Maj
jorität zu erstreben sucht, so gewiß und wahrhaftig , als kein Beſonnener an | zu Herrn Wolff, den sie von ihrer Visite vorher avertirt hatten. Da ſie iy.
die faſt unmögliche Auflöſung denkt, und man nur danach streben konnte, eine deſſen Herrn Wolff allein fanden, der überdien an die Möglichkeit eing.
sowohl für di e Sache als die Interessenten nöthige größere Sicherheit zu Widerrufs jener Stelle in der Broſchüre des Herrn von Gagern dachte
erringenz ebenſo gewiß und wahr kann es aber auch nur im höchſten Grade | welchen v. Gagern nicht geben wollte, somit, wie es schien, nicht im Beſit
mißbilligt werden, es muß die tiefste Entrüstung aller Redlichen hervorrufen, | definitiver Vorſchläge zur Ausführung des Zweikampfs war, so konnte über
daß vurch eine Intrigue, vaß durch das Schreien und Verwirren einiger, jede | denselben nichts Definitives verabredet werden, sondern diese Beſtimmungen |
Berathung unterdrückenden Individuen, daß durch das Gehenlaſsen) anderer, | wurden auf eine Zuſammenkunft Dienstags den 1. Juni Morgens 6 Uhr ver
die uk die nöthige Popularität zu erhalten und zu erringen, den aufgeregten ſchoben. ; u Pe
Leidenschaften eher ſchmeichelten als widersprachen, und daß der durch solche In dieser legte Hr. Wolff folgende als von Hrn. Georgi bestimmte Ve: |
Mittel erzeugten Befürchtung wegen, es könne die sowohl der Interessenten dingungen vor: 1) „Mensur von neun Schritten in nächſter und ſieben un |
als der Sache wegen so nöthige Vertagung eine, - nach den ſtatutenmäßigen | zwanzig Schritten in weiteſtcr Entfernung z ' 2) „gezogene Piſtolen mit Steq. |
Garantien faſt unmögliche, ab er d ann auch gewiß nöthig e! - Auflöſung | ſchloß (und zwar jedem Kämpfer in jeder Hand eine Piſtole);“ 3) „Kanyf
zur Folge haben, ~ eine solche Versammlung sich zu derlei Gewaltthätigkeiten | auf Leben und Tod oder bis zur gänziichen Kampfunfähigkeit." Wir Untge-
hinreißen laſſen konnte! zeichnete erklärten hierauf, daß wir die Veranlassung in keinem Verhältniß p |
Schließlich können wir die Bemerkung nicht unterlassen, daß übrigens die | diesen Kampfbedingungen hielten und auf keinen Fall zu einer solchen Megtele |
ganze sog. General-Versammlung ſicher eine andere Richtung genommen, eine | unsere Einwilligung und unseren Dienſt hergeben würden. Um unsere A
ordnungsmäßige Berathung und Befchlußnahme ſtatt gefunden hätte, auch alle | sicht zu prüfen, versammelten wir nach der Kammersſiyung sämmtliche anwe-
beregten Scandale nicht vorgefallen sein würden, wenn der Präſident seiner | sende Deputirte von Rheinhessen , mit Ausnahme des Herrn Hügel, den wir
Stellung und Pflicht gemäß ein anderes Verhalten entwickelt hätte. ~ Ein | nicht glaubten beiziehen zu dürfen, da er die bekannte Proteſtation gegen y,
Präsident, der bei entſtehendem Tumulte seine Obliegenheit ~ darauf be- | Gagern mit unterſchrieben hatte, und legten denselben ausführlich den Fall
schränkt, in dem größten Saale der Stadt Mainz sein kaum 10 Schritte weit | und unsere Meinung vor. Sämmtlliche Anwesende billigten unser Verfahren,
hörbares Glöckchen ertönen zu laſſen, ein Ma inz er Präſident, der, wenn | v. Gagern erklärte, daß er einen Zweikampf der Art weder zugeſsagt
Andersdenkende, zumal Auswärtige, ſichtlich beleidigt, verhöhnt, bedroht | h abe no ch zusagen werde, dagegen bereit sei, sich jeden Auger]
und thätlich angegriffen werden, die Gefährdeten nicht schützt, den Muth nicht \ blick auf einen Zweikampf auf Piſtolen unter den herkömmlichen
hat, seine im Herrn geliebten und aufgeregten Landsleute in Ordnung zu er- | Bedingungen zu ſtellen. u dul
halten, und die Versammlung, ob wie es hier der Fall war, totalen Revo- Unmittelbar darauf, Nachmittags 1 Uhr, theilten wir diese Erklärung de
lutions-Zuſtandes, aufzulösen, iſt entweder ein Unfähiger, oder es verfällt ſein | v. Gagern dem Hrn. Wolff mit. Deſſelben Nachmittags 21/, Uhr erschien H|
Verfahren, und zumal wenn es wie hier ein nach der öffentlichen Meinung Wolff bei uns mit der Antwort des Hrn. Georgi, daß derselve auf den va|
als mit vorzüglicher Einsicht und Energie begabter Mann iſt, den gegründet- ihm gestellten Bedingungen unter allen Umständen beharre. v. Gagern erbt]
sten Zweifeln einer, vielleicht auch patriotischen Parteilichkeit. ſich, bis 12 Uhr Mittags des anderen Tages (2. Juni) in Darmſtadt u|
Wenn aber das wahr wäre, worüber man im Verſammlungs-Saale schon | bleiben; würde bis dorthin sein Gegner den Vollzug des Duells in den her|
Andeutungen, später aber bestimmte Angaben hörte, wenn ts wahr wäre, daß: | kömmlichen Formen nicht zur Ausführung bringen, so werde er abreisen. Abend||
: 1) der Verwaltungsrath die ſtatutenmäßig am 12. Mai geschlossene An- | 8'/, Uhr beharrte Hr. Georgi durch ein Schreiben des Hrn. Wolff auf seinen
meldung zur General-Versammlung willkührlich um einige Tage verlängert, Anforderungen, erklärend, das Anerbieten seines Gegners nicht zu acceptiren
somit diesen Akt, wir reden hier noch gar nicht von der hieraus folgenden Nulli- | u. Gagern und die Unterzeichneten blieben den ganzen 2. Juni in Erwartur
tät der ganzen Versammlung, in seinen Grundbeſtimmungen ~ und warum?! | in Darmstadt und reiſten später, da ihnen nichts Weiteres von Georgi zukat
veränderte, und allen Umtrieben Thür und Thor öffnete: wenn es, wie be- | ~ und zwar Gagern erſt am 3. Juni, Nachmittags 1 Uhr, von hier ab. Ein
ſtimmt behauptet wird, wahr wäre, daß | ; | Vergleichung dieſer Thatsachen mit dem Inhalt jener sogenannten öffentlicht|
; 2) Seitens des Verwaltungsrathes zur Austheilung an die Actionäre | Erklärung des Hrn. Georgi in der „Großyherz. Heſſ. Zeitung“ vom 3. d. V
Stimm-Zettel (mit welchen bei zu entscheidenden Fragen, unter Vorzeigung wird das Publikum in Stand seen, den Werth derselben zu würdigen. -
der Eintrittskarten, bei den Scrutatoren die ordnungsmäßig auch früher ſtatt- | Darmstadt, den 7. Juni 1847. Wernher. v. Steinherr. al
gehabten geheimen Abstimmungen abgegeben werden sollten) vorbereitet und in Wiesbaden, 6. Juni. (Fr. J.) Die Kunde, daß die Erweiterutq]
Bereitschaft gehalten waren, daß man aber die Stimm-Zeitel um deswillen unserer Induſtriehalle nahe bevorsteht, iſt geeignet, in allen Städten ui
eventuell bei Seite gelaſſen, weil von einigen Helfern zuv or die, oben in ih- | bei allen Gewerbtreibenden des ganzen Herzogthums Freunde zu erregt
ren daran sich knüpfen müſsenden nöthigen Folgen näher geschilderte, in prä-s Wenn man erwägt, wie lange und wie sehnlich dieſe Vergrößerung jener übt
paratorischen Conciliabülén als Conditio sine qua non jeden Heiles verabre- füllten Räume gewünscht wurde von allen Betheiligten und von allen För
dete Durchſezung öff e ntli ch e r Abſtimmung, mit Anwendung aller äußerſten rern der deutschen Arbeit; wenn man weiß, daß durch die Vermittelung :
Mittel versucht und erwirkt werden solltez — seres Gewerb-Vereins im verfloſſenen Jahre ein Waaren-Absag im Wert
wenn dieſe und noch so manche andere daran sich knüpfende Gerüchte wahr von 20,000 Gulden bewirkt wurde, der noch sehr vermehrt werden wird,!
wären oder ſind, dann gewinnen die obbemerkten Zweifel in die Unparteilich- | mehr ſich alle Aemter des Herzogthums befleißigen, die Induſtriehalle zu einät
keit der Leitung eine andere Gestalt und würden eine andere Bezeichnung er- | großartigen, immerwährenden Markte unserer Gewerbserzeugnisse zu erheltt,
heiſchen. so kann man nur den Personen und Behörden, die sich der Sache widmen, htl
Wenn die Leitung der Berathungen (§. 40 der Statuten), wenn die | innigſten Dank zollen. ; ...... .
derselben in der Verſammlung zur Seite geſtandenen 6 Räthe welche , ! asiiadss uad
zum Theil doch sonſt in Volks-, Gemeinde- und sonstigen Versammlungen, Schweiz. 1;;kaits 18d
wenn fie den s<warzen Rock nicht anhaben, im Interesse der guten Sache Genf. Es ſcheint ausgemacht, daß von hier aus eine Petition der Ti
das Mäulchen nicht geschloſſen zu halten pflegen ~ wenn dieſe solches hätten sagung eingegeben werden soll. Die alten Genfer wollen über ihre Gemeindb
geschehen lassen, dann rufen wir Weheüber das Unternehmen, Wehe über die Uctionär güter selbstständig und ausſchließlich verfügen. Das legte Journ. de Gerti
re die bei demſelben betheiligt zu sein so unglücklich sind, dann rufen wir, abgesehen meldete, daß diese Petition bereits 500 Unterschriften zähle. Seltsam erſcheil
von den ſtatutenmäßigen Schiedsgerichten, welche über die Thatſache zu ur- es daß diejenigen, welche es sich einſt sehr angelegen sein ließen, die Kon
th eilen haben werden, vor allem die Hülfe der höchſten Staatsbehörde | tenz der Tagsatzung in eidg. Fragen möglichſt zu beschränken, von der Tag
an, welche in ihrer bekannten Loyalität und auf Grund des ihr in allen ale zung nun eine Einmiſchung selbſt in die Regulirung der Gemeindeangelege!|
gemeinen Angelegenheiten zuſtehenden Oberaufsichts-Rechtes, Untersuchung des heiten eines Kantons verlangen. ; ; 4140|
äuſserlichen, öffentlichen Herganges dieser ſtatutenmäßig conceſssionirten sog. ~– Die HH. Fazy-Paſteur und Wielandy ſind als Großräthe und
Gefellſchafts-Verſammlung und Ayndung des dabei ſtattgehabten Unfuges zu | HH. Cherbüliez, Trembley, Düval. nnd Odier als Professoren der juriſtiſc!
verfügen, gerechtest gewiß nicht anstehen wird. Fakultät zurückgetreten. ait “ "sf di
Bekanntmachung. Bekanntmachung. muwÖÖÌ
[2090]3 Der Gemeinde - Voranschlag sür das Jahr 1848 _ [2043]3 Ro. 19,481. Die Vornahme der dießjährigen Hauptmufterung der Hunde wird am 22., 23. und 24. d. )
iſt erſtellt, vom Gemeinde ath und Bürgerausſ:huß, sowie jeweils des Vormittags von 9 bis 12 und des Rachmittags von 3 bis 6 Uhr, im ſtävtiſchen Bauhofe Lit. V 3 N-.
von den Abgeordneten ver ſtaatsbürgerlichen Einwohner ge- ſtatifinden und zwar in der Weise, daß die Bewohner des Großh. Schlosses, und jene von Lit. A, B, C, D, E und
prüft worden. Derselbe liegt nunme'r während acht Tagen | 4m 22., die Bewohner von Lit. 6, H, 1, K. I., M, N und 0 am 23., sowie die Bewohner von Lit. P, 0, R, S, l und
auf der Gemeinveraths Canzlet t: Einsicht eines jeven Be- U;! jenen auferhalb der Stadt am 24. ihre Hunde vorführen, und die geseyliche Taxe von 4 fl. reſp. 2 fl. entric|
iheugun fen. ros dur tekanrt heat leiry: Auf den Fall des Unterlafſens wirv die Nachzahlung der Taxe und eine in doppelten Betrag erhöhte Getvbuſt !
Großh. Bürgermeiſteramt. kannt werden. Nur Diejenigen sind von der Vorführung befreit, deren Hunde noch nicht 6 Wochen alt fn.
Z-. 0 A 1 y; : Mannheim, den 1. Juni 1847. ....
Chuno. Großherzogliches Stadtamt. ...y
EIA R
§ ae ger sch mid, vdi. Kühne.
Zeitung““ gibt eine Darſtelung von der Sachlage der Gagern-Georgi'ſchen
Duellgeschichte: Den 29. Mai, Morgens zwischen 8 und 9 Uhr, erschien auf |
dem Zimmer des v. Gagern der Abgeordnete Wolff in Begleitung eines heſſi-
schen Offiziers und erklärte, der Hofgerichtsrath Georgi fordere durch ihn den
einem s. g. Gebildeten auf's Gröblichste beleidigt wurde, wo man makelloſe
Namen nun zu verunglimpfen sich bemüht, weil ſie - so schlecht waren! -
ihren Heidelberger und sonſtigen Freunden (die allein bei dem Unternehmen
mit einer größeren Summe als die ganze Stadt Mainz bethei-
ligt fir) mi rt&seinftgiger Denntvißen wur Seit tc. v. Gagern wegen einer beleidigenden Stelle in der Broschüre „Rechtliche Er-
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.' G ihrer Rechtsverfaſsſun zum Zweikamy
srgetgen! ewiß und wahrhaftig als wir mit vielen Anderen der Ansicht sind, auf Piſtolen. Cine Angabe näherer Vg en des Zweitanght
daß die § Rede stehende Bahn zur Erhaltung des Rheinhesſiſchen und na- | fand nicht ſtatt. Gagern erklärte, er werde bestimmen laſsſen. In der un-
entlich Mainzer Gedeihens nothwendig iſt und wo nur äußerſt möglich | mittelbar darauf beginnenden Kammersizung bat o. Gagern den Abgeordneten |V
m baut werden soll und muß, so gewiß und wahrhaftig wir nur bil- | der Stadt Bingen v. Steinherr, ihm in dieser Ehrensache zur Seite zu ſtehen
f! Fu und rechtfertigen, wenn die Population dieser Stadt und Provinz | und mit Herrn Wolff die näheren Verabredungen über das Duell zu treffen,
H Uthe im Gegensatze der jegigen patriotischen Tiraden, mit Nichtachtung ihrer | v. Steinherr sagte seinen Dienst zu, v. Gagern benachrichtigte Herrn Volf |
Pflichten, die Anfangs gezeichneten vielen Actien des früheren sc önen | von dieser Zusage und daß er nach der Sitzung nach seinem Wohnort Mong-
Ag io'’'s weg en!! , aut andere, solcher Rückſichten ledige Auswärtige über- | heim abreiſen, seine Angelegenheiten ordnen und Montag den 31. zurück ſseiy
he: ließ) nun jeyt durch neuere Ankäufe, oder alle sonstige rechtlich und | werde. v. Steinherr ersuchte den Abgeordneten Wernher von Nierſtein, Zeuge
moralisch zuläsſſige Mittel, für Entscheidung intereſſanter Fragen sich die Ma- sein zu wollen, und beide verfügten ſich 3 Uhr des Nachmittags den 29. Maj
jorität zu erstreben sucht, so gewiß und wahrhaftig , als kein Beſonnener an | zu Herrn Wolff, den sie von ihrer Visite vorher avertirt hatten. Da ſie iy.
die faſt unmögliche Auflöſung denkt, und man nur danach streben konnte, eine deſſen Herrn Wolff allein fanden, der überdien an die Möglichkeit eing.
sowohl für di e Sache als die Interessenten nöthige größere Sicherheit zu Widerrufs jener Stelle in der Broſchüre des Herrn von Gagern dachte
erringenz ebenſo gewiß und wahr kann es aber auch nur im höchſten Grade | welchen v. Gagern nicht geben wollte, somit, wie es schien, nicht im Beſit
mißbilligt werden, es muß die tiefste Entrüstung aller Redlichen hervorrufen, | definitiver Vorſchläge zur Ausführung des Zweikampfs war, so konnte über
daß vurch eine Intrigue, vaß durch das Schreien und Verwirren einiger, jede | denselben nichts Definitives verabredet werden, sondern diese Beſtimmungen |
Berathung unterdrückenden Individuen, daß durch das Gehenlaſsen) anderer, | wurden auf eine Zuſammenkunft Dienstags den 1. Juni Morgens 6 Uhr ver
die uk die nöthige Popularität zu erhalten und zu erringen, den aufgeregten ſchoben. ; u Pe
Leidenschaften eher ſchmeichelten als widersprachen, und daß der durch solche In dieser legte Hr. Wolff folgende als von Hrn. Georgi bestimmte Ve: |
Mittel erzeugten Befürchtung wegen, es könne die sowohl der Interessenten dingungen vor: 1) „Mensur von neun Schritten in nächſter und ſieben un |
als der Sache wegen so nöthige Vertagung eine, - nach den ſtatutenmäßigen | zwanzig Schritten in weiteſtcr Entfernung z ' 2) „gezogene Piſtolen mit Steq. |
Garantien faſt unmögliche, ab er d ann auch gewiß nöthig e! - Auflöſung | ſchloß (und zwar jedem Kämpfer in jeder Hand eine Piſtole);“ 3) „Kanyf
zur Folge haben, ~ eine solche Versammlung sich zu derlei Gewaltthätigkeiten | auf Leben und Tod oder bis zur gänziichen Kampfunfähigkeit." Wir Untge-
hinreißen laſſen konnte! zeichnete erklärten hierauf, daß wir die Veranlassung in keinem Verhältniß p |
Schließlich können wir die Bemerkung nicht unterlassen, daß übrigens die | diesen Kampfbedingungen hielten und auf keinen Fall zu einer solchen Megtele |
ganze sog. General-Versammlung ſicher eine andere Richtung genommen, eine | unsere Einwilligung und unseren Dienſt hergeben würden. Um unsere A
ordnungsmäßige Berathung und Befchlußnahme ſtatt gefunden hätte, auch alle | sicht zu prüfen, versammelten wir nach der Kammersſiyung sämmtliche anwe-
beregten Scandale nicht vorgefallen sein würden, wenn der Präſident seiner | sende Deputirte von Rheinhessen , mit Ausnahme des Herrn Hügel, den wir
Stellung und Pflicht gemäß ein anderes Verhalten entwickelt hätte. ~ Ein | nicht glaubten beiziehen zu dürfen, da er die bekannte Proteſtation gegen y,
Präsident, der bei entſtehendem Tumulte seine Obliegenheit ~ darauf be- | Gagern mit unterſchrieben hatte, und legten denselben ausführlich den Fall
schränkt, in dem größten Saale der Stadt Mainz sein kaum 10 Schritte weit | und unsere Meinung vor. Sämmtlliche Anwesende billigten unser Verfahren,
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halten, und die Versammlung, ob wie es hier der Fall war, totalen Revo- Unmittelbar darauf, Nachmittags 1 Uhr, theilten wir diese Erklärung de
lutions-Zuſtandes, aufzulösen, iſt entweder ein Unfähiger, oder es verfällt ſein | v. Gagern dem Hrn. Wolff mit. Deſſelben Nachmittags 21/, Uhr erschien H|
Verfahren, und zumal wenn es wie hier ein nach der öffentlichen Meinung Wolff bei uns mit der Antwort des Hrn. Georgi, daß derselve auf den va|
als mit vorzüglicher Einsicht und Energie begabter Mann iſt, den gegründet- ihm gestellten Bedingungen unter allen Umständen beharre. v. Gagern erbt]
sten Zweifeln einer, vielleicht auch patriotischen Parteilichkeit. ſich, bis 12 Uhr Mittags des anderen Tages (2. Juni) in Darmſtadt u|
Wenn aber das wahr wäre, worüber man im Verſammlungs-Saale schon | bleiben; würde bis dorthin sein Gegner den Vollzug des Duells in den her|
Andeutungen, später aber bestimmte Angaben hörte, wenn ts wahr wäre, daß: | kömmlichen Formen nicht zur Ausführung bringen, so werde er abreisen. Abend||
: 1) der Verwaltungsrath die ſtatutenmäßig am 12. Mai geschlossene An- | 8'/, Uhr beharrte Hr. Georgi durch ein Schreiben des Hrn. Wolff auf seinen
meldung zur General-Versammlung willkührlich um einige Tage verlängert, Anforderungen, erklärend, das Anerbieten seines Gegners nicht zu acceptiren
somit diesen Akt, wir reden hier noch gar nicht von der hieraus folgenden Nulli- | u. Gagern und die Unterzeichneten blieben den ganzen 2. Juni in Erwartur
tät der ganzen Versammlung, in seinen Grundbeſtimmungen ~ und warum?! | in Darmstadt und reiſten später, da ihnen nichts Weiteres von Georgi zukat
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ſtimmt behauptet wird, wahr wäre, daß | ; | Vergleichung dieſer Thatsachen mit dem Inhalt jener sogenannten öffentlicht|
; 2) Seitens des Verwaltungsrathes zur Austheilung an die Actionäre | Erklärung des Hrn. Georgi in der „Großyherz. Heſſ. Zeitung“ vom 3. d. V
Stimm-Zettel (mit welchen bei zu entscheidenden Fragen, unter Vorzeigung wird das Publikum in Stand seen, den Werth derselben zu würdigen. -
der Eintrittskarten, bei den Scrutatoren die ordnungsmäßig auch früher ſtatt- | Darmstadt, den 7. Juni 1847. Wernher. v. Steinherr. al
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paratorischen Conciliabülén als Conditio sine qua non jeden Heiles verabre- füllten Räume gewünscht wurde von allen Betheiligten und von allen För
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Mittel versucht und erwirkt werden solltez — seres Gewerb-Vereins im verfloſſenen Jahre ein Waaren-Absag im Wert
wenn dieſe und noch so manche andere daran sich knüpfende Gerüchte wahr von 20,000 Gulden bewirkt wurde, der noch sehr vermehrt werden wird,!
wären oder ſind, dann gewinnen die obbemerkten Zweifel in die Unparteilich- | mehr ſich alle Aemter des Herzogthums befleißigen, die Induſtriehalle zu einät
keit der Leitung eine andere Gestalt und würden eine andere Bezeichnung er- | großartigen, immerwährenden Markte unserer Gewerbserzeugnisse zu erheltt,
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Wenn die Leitung der Berathungen (§. 40 der Statuten), wenn die | innigſten Dank zollen. ; ...... .
derselben in der Verſammlung zur Seite geſtandenen 6 Räthe welche , ! asiiadss uad
zum Theil doch sonſt in Volks-, Gemeinde- und sonstigen Versammlungen, Schweiz. 1;;kaits 18d
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das Mäulchen nicht geschloſſen zu halten pflegen ~ wenn dieſe solches hätten sagung eingegeben werden soll. Die alten Genfer wollen über ihre Gemeindb
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re die bei demſelben betheiligt zu sein so unglücklich sind, dann rufen wir, abgesehen meldete, daß diese Petition bereits 500 Unterschriften zähle. Seltsam erſcheil
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th eilen haben werden, vor allem die Hülfe der höchſten Staatsbehörde | tenz der Tagsatzung in eidg. Fragen möglichſt zu beschränken, von der Tag
an, welche in ihrer bekannten Loyalität und auf Grund des ihr in allen ale zung nun eine Einmiſchung selbſt in die Regulirung der Gemeindeangelege!|
gemeinen Angelegenheiten zuſtehenden Oberaufsichts-Rechtes, Untersuchung des heiten eines Kantons verlangen. ; ; 4140|
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Gefellſchafts-Verſammlung und Ayndung des dabei ſtattgehabten Unfuges zu | HH. Cherbüliez, Trembley, Düval. nnd Odier als Professoren der juriſtiſc!
verfügen, gerechtest gewiß nicht anstehen wird. Fakultät zurückgetreten. ait “ "sf di
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[2090]3 Der Gemeinde - Voranschlag sür das Jahr 1848 _ [2043]3 Ro. 19,481. Die Vornahme der dießjährigen Hauptmufterung der Hunde wird am 22., 23. und 24. d. )
iſt erſtellt, vom Gemeinde ath und Bürgerausſ:huß, sowie jeweils des Vormittags von 9 bis 12 und des Rachmittags von 3 bis 6 Uhr, im ſtävtiſchen Bauhofe Lit. V 3 N-.
von den Abgeordneten ver ſtaatsbürgerlichen Einwohner ge- ſtatifinden und zwar in der Weise, daß die Bewohner des Großh. Schlosses, und jene von Lit. A, B, C, D, E und
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auf der Gemeinveraths Canzlet t: Einsicht eines jeven Be- U;! jenen auferhalb der Stadt am 24. ihre Hunde vorführen, und die geseyliche Taxe von 4 fl. reſp. 2 fl. entric|
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