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Mannheimer Abendzeitung — 1847

DOI Kapitel:
No. 298 - No. 327 (1. November - 30. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44009#1259

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dh! Freivurs und derienigen, welche in hfor

. Mainz (oder werden wenigstens hier eingezahlt) und

wu Aus der Pfalz. So viel wir
; ſuvrochen, feſtgesetzt und den beiden K.
o weit wird vorgerüctt sein, dag der grö

_ ann, so muß obige Nachricht um so. freudi |
YBau der franzöſiſch en Bahn ſich gleichfalls der preußischen Gränze nähert,

frage war sehr intereſſant. Zwei Syſteme standen ſich im Anfang der

Hrn. Antragsteller ſich genöthigt sahen, ihre Anträge :
. zeimaßregeln und Beschränkungen des innern freien Verkehrs zu ſäubern, und
ihre Ideen mit denen der Kammer zu verbinden, was Profesſor Edel mit groſ-

Syſteme herübez
_ Speier, 1:
Ausfuhr kranker

rer

nicht





. î <Viertelſährlich 2 fl. 30 kr., im Ausland
_ IJuſerate dte geſpaltene Zeile

i Abo nn ement in Mannheim LI. 1 fl. 24 r., durch die Poſt bezogen im ganzen
in Petltſchrift oder ye tsht s. r g:! U Let!fo! fret einzusenden. ;

Grofherzogthum B aden .



























t . . Bestellungen auf diese Zeitun
wp fortwährend hi er und auswärts

g für das mit dem 1. October begounente vierte
bei den zunächſt gelegenen Poſtämtern gemacht

d

Jahresviertel können
werdſe..





. _ * Mauuheim, 13. sieveiutet Shtevttith. Abgeordneten-Wahlen
find auf Dienstag den 23. d. M. anberaumt, mit Ausnahme ter

: der vor Kurzem abgedankt, ſtattfinden Ft tue
,. der Aktionäre die nicht

. ; gftztuen ferneren Einzahlungen zu machen gedenken, da ?,, derſelben (im

j Heſitze von Aktien zum Brlaufe von 2 Millionen) mit Hinterlaſſung ihrer 20-
garantirten Prozente aus der Gesellſchaſt geschieden

ſind. Von den 12000

tien zu 250 fl., für welche weiter eingezahlt wurde, befinden sich 8200 in



_ worden, m
vernehmen, ſoll nun .der Anschluß der
preußiſche Gebiét definitio ausge-
] Miniſterien zur Genehmigung vorgelegt
Wworden sein. Da der Bau der pfälzischen Ludwigsbahn bis Frühjahr 1848
) ßte Theil derſelben befahren werden
ger begrüßt werden, indem der

ktien ſind in Fraykfurt, Köln und Berlin die. Einzahlungen gemacht

! tt lziſchen Ludwigsbahn an das

_ und somit
Feht c ünchen, 9. November. Die Sigung vom 6. ds. über die Theurungs-
vertheidigte mit s zer D ‘batte

die Verbindung des Rheins mit Paris in nicht zu ferner Ausſicht

ſehr ſchroff einander gegenüber. Profeſſor Edel

lâectik das ſeinem Antrage zum Grunde liegende Syſtem, und beſchwerte sich

darüber, daß man es das Bevormundungssyſtem des Polizeiſtaates genannt

gdhabe. Dagegen rechtfertigte Decan Bauer die von dem Referenten Forſtmei-

ſter Müller autgeſtellten Principien der Hantelsfreiheit im Innern. Dieſe An-
ſicht gewann im Laufe der Debatte ein entſchiedenes Urbergewicht, so daß die
von den maßloſen Poli-



. Gewandheit unter Modification seiner Ansichten gelungen iſt, so taß der
Referent Hr. Müller die Genugthuung hatte, die Hrn. Anträgfeltes. zt. ſeinem

Ö zogen. zu sehen, „. .... „tSpeier. y).

12. Novembr. Zufolae königlicher Regierungsverfügung iſt die

.



wegen ihrec Krankheit nicht auf längere Zeit aufbewahrt werden
tr HU gth trizrtatn ut srcer schotte carstre,m
Hu. A. die „deutsche Ztg.“ aus Westpreußen. ...;
_ „Wer einen Tarif für seine Anſicht hat, wer ſie ſich öffentlich und vor
den Augen eines ganzen Bolkes abdingen läßt, dem ſollte kein ehr nhafter
Mann das Wort reden, welcher Ansicht er auch ſei. Läßt ſich gar die Mehr-

können,

Heit eirer ſtädtiſchen Korporation nicht sowohl auf ſolcher Gesinnung ertappen,

Hals mit derſelben wohlgefällig ſehen, dann ziemt es den Nationalen , ohne al-
, tt Unterſchiéd der Farbe, solche Schmach mit Entrüſtung von ihrem Volke ab-
zuweiſen. Als Jeſus den Tempel zu Jeruſalem betrat, da ſtürzte er nicht
die Lehr ſtühle der Saduzäer, nicht die der Phariſäer, woÿl aber ſtürzte er
die Wechslertiſhe um Die, welche sich heut zu Tage so viel auf ihn be-
zuiehen, mögen ſein Briſpiel auch hierin wohl beherzigen. Wenden wir diese
uns unbestreitbar ſcheinenden Watrheiten auf das an, was ſich eben vor unſ-
. 3- q!!! Biel efeld in Beziehung auf den dortigen Deputirten zum
Heandtage und einen ſtädtiſchen Beamten zutruz, so glauben wir im Sinne al-
lex geſinnungsireuen Männer jeder Farbe folgendes Urth il aussprechen zu

müùſſen. Hätten die Tonangeber dort den Männern ihrer Wahl ihr Vertrauen
darum entzogen, weil es höchſten Orts mißliebig aufgenommen zu werden

. ft ſo könnten sie nach den patriarchaliſchen Ideen, deren Ideal von einem

leoyalen Unterthan dem eines guten willenloſen Kindes gleicht, vielleicht Lob/
verdienen. Nach konſtituitionellen Ansichten läge darin ein Uebermaß, das



nicht zu killigen wäre, deſſen Prinzip aber, wenn es wi1klich in dem Herzen
Jener Männex lebt, immerhin Achtung verdienen möchte. Aber das Kavalle-
riexegiment hätten sie dabei durchaus aus dem Spiele laſſen miſſen. Für 30

Silberlinge dem Herrn treu sein, iſt nicht viel beſſer als ihn uh diesen Preis

vexrathen. Wer dem Herrn, dem himmlischen nämlich, nicht aus einem reli-
cnou c N
f str er die Mittheilung des heiligen Geiſtee durch Auflegung der
Häude fürs Geld erkaufen wollte, hat sich damit Nichts erkauft, als die hero-
ſtratiſche Ehre, seinen Namen in dem Wort S imonie verewigt zu sehen.
Sollte es ehrenvoller sein, dem irdiſchen Herrn gegenüber Simonie zu trei-
rut M s ti eine Tugend, die Tugend aber findet ihren Lohn nicht
in einemCavallerieregimente, sondern in ſich ſelbſt. Es iſt gut, denhimmlisſchen
Herrn anzuflehen: unser täglich Brod gib uns heut und vergib uns unsere
î Schuld, wie wir vergeben unsern Beleidigern; aber zu dem irdischen Herrn zu
Hagen: unser Cavallcriereziment gib uns heut, und vergib uns und unsere
Schuld, die wir unsern Vertretern nicht vergeben — das iſt schwerlich eine
. Sprache welche den Freunden des Throns und des Altars zum Ruhm gerei-
cen kann, und daher auch nicht gefallen ſoll. Und solche Sprache entblödet
man ſich nicht vor Deutſchland und Europa laut zu führen! Solche Sprache
R ganz anders gefährlich für das monarchiſche Princip, als die unschuldigen





| Träume von einer besseren

_ Mainz , 9. Nov. Aus der auf den 28. Oktober ausgeſchriebenen vierten |

; Einzahlung von 5%, hat ſich ergeben, daß nur | habt, die durch Cavallerieregiment

41100 in Worms; von

oder solcher Kartoffeln, welche zum Genuße der Menschen



geblieben:; es iſt die deutſche auf Redlichlichkeit gegründere Treue. Seid Män-
ner der absoluten oder der konstitutionellen Monarchie, der Demokratie oder der

Aristokratie, aber ſeid es aus Ueberzeugung! Sprecht und wirkt für
dieſe mit oder ohne vernünftige Gründe,
er beſtimmt wird, so schämt
Euch wenigstens und ſhweintn. ue u.
[ Vom Nhein,
" Bremen beſtätigen

: uns als poſitio, daß Dr. Karl Andree mit nächſtem
die Redaktion der r

ufgeben und ſich nach Wiesbaden zue

Bremer Zeitung“ a
rückzichen werde, um dort zu privatiſiren.



| der Kälte, dem Hunger und der Noth iſt vor der Thüre und mit bangem Za-

gen blickt der Arme wied.rum in die nächſte Zukunft, denn die Aussichten ſinn
für ihn wo möglich noch trauriger als im vorigen Jahre. Trauriger ſagſe

ich, denn im vorigen Jahre erschien uns das bleiche Gespenſt. des Hungers
| fürchterlicher und man bemühte sich, daſſelbe zu vertreiben, in dieſem Jahre ift
| man gleichgiltiger und vertrauter
sättigt von ſeiner Tafel aufſteht,
ſtreicht, ruft lächelnd aus : Pah ! vor Hunger iſt hier noch Niemand. geſtorben)
' Und doch haben wir im vorigen Jahre hier dergleichen Fälle erlebt, aber nicht

| minder traurig und beklagenswerther ſind die, die zum Leben zu weng uw.

zum Sterben zu viel haben, und fortwährend einen nagenden Mahner an ihr
| Elend in ihrem Magen mit sich umhertragen. Wie mancher ſchöne Groſchen
| geht über Bord, der zur Sättigung der Armen verwendet werden könnte!
| Betrachten Sie z. B. einmal |
[ die Noth und Elend gerne wegraiſoniren möchte, und an nichts glaukt, bis ſie

Mal vorrechnen was exempli gratia

außerdem von den Brocken, die ihr zwei ihrer Mitarbeiter zuwerfen. Die theo-
logiſchen Sachen ſchreibt der Pfarrer Dr. Weiß, weiland Seribax auf der Ge-
neralſynode zu Berlin, ein orthodoxer Geiſtlicher, der auf der Kanzel die Alu
gen zum Erbarmen verdreht, ſonſt aber ein ganz fideler Kerl iſt; |
schen und politischen Artikel fabricirt Herr Stadtgerichtstirektor Re
Censor der hieſigen Zeitungen, der also s-inen argen Artikeln das
tur ertheil. Hr. Dr. Metel, der Redacteur, legt auf diese Weise
in den Schooß und gebraucht ſie nur um die 600 Thlr. einzuſtreich

uter, der
Imprima-
die Hände
en, die er

200 Thlr. Gehalt bezie
Beiſpielsweise führe ich nun an, was diese geiſtreiche Zeitung im zweiten Quar-
tal d. J. koſtete. Der Druck pro ' ;
pyro Mai 333 Thlr. 10 Sgr.; pro Juni 300 Thlr. ; die Extraabdrücke der
Landtagsverhandlungen kosteten circa 54 Thaler.; kleine Ausgaben 3 Thaler,.

Stempel 75 Thlr., also
von dieſer Zeitung aber nur 147 Exemplare an auswärtige Abonnenten, wäh-
rend ſie hier im Otte unter mehr als 80,000 Einwohner nur 66 Abonnenten
ählt, so daß ihre Einn |
jz!! des Redacteurs und seines Secretairs muß alſo der Staat zur Erhaltung
dieses nichts nütenven Blattes gegen 900 Thlr. vierteljährlich zablen. Wie
viel Kummerthränen ließen sich mit diesem Gelde trocknen! Pfiffig iſt Hr. Dr.

er vierteljährlich 300 Exemplare ſtempeln, und bezahlt dafür die Gebühren,

werden oder in die Boutiquen der Gewürzkrämer wandern mögen, um dort_.
das Salz und die Gewürze aufzunehmen, die ihnen sonſt abgehen. Was nügt,
frage ich nochmals, dem Staate ein ſo wenig geleſenes Blatt, unter so le erner
Redaction, was nur einigermaßen Anklang finden oder wenigstens geleſen
würde, wenn es einen geiſtreichen Mann zum Redacteur hätte. So ktiecht ſie.
aver täglich hervor aus ihrer Officine, um von einigen alten Penſionären, Officie-
ren und Schauspielern geleſen zu werden, und dann den Weg alles Fleisches
zu gehen. Hier hat man eine treue Charakteriſtik eines Kindes der guten Presse.
Von der Elbe, 6. Nov. Der zweite Abschnitt des kirchlichen K a m-

der alten Religionskriege sind in die mildere Kriegsweiſe des 19. Jahrhunderts
übersetzt, doch keineswegs überall durch rein geiſtige Waffen erſetzt. Nicht sel-

manchmal die Bauern dem Könige ein kühnes Schach bieten. Mit besonderem

freien Kirchen. Bei uns suchen vorzüglich die freikirchlichen Frauen die „Na-

Sachsen wollen die proteſtantiſchen Behörden den zur deuiſchkatholiſchen
Kirchengemeinſchaft übergetretenen Aeltern auf mehrere Jahre hinaus die Kon-
firmation ihrer Kinder in der neuen Gemeinschaft verwehren; was mindeſtens
praktischer erscheint, als die in Kurheſſen vorgekommene Zwang s taufe un-
ter Asſiſten; von Gendarmen. Die jüngsten Schritte der preußischen Regie-
rung gegen die an öffentlichen Unterrichtsanſtalten fungirenden Mitglieder freier
[proteſtantiſcher, wie katholischer) Gemeinden ſcheinen legtere ebenso zur Bile



Zukunft, die bei uns zu Lande ſo ſtark verpönt ſind U
| Manchen Schiffbruch haben wir Deutſche gelitten. Ein Rettungsavker iſt uanan

für die Stelle |

aber weun Jhr eine Ansicht_

10. Nov. Hier eingetroffene briefliche Nathrichten ae.

| (*) Königsberg, 5. Nov. Der Winter mit seinem düſtern Gefollen.

damit geworden, und der Reiche der ge
und ſich den wohlgenährten Bauch behäiig

so eine Zeitung, die der „guten“ Preſſe angehöre..
mit der Nase darauf geſtoßen wird. Solch eine Zeitung, die zu nichts nüs,,
und wenig gelesen wird, koſtet doch ein enormes Geld und ich will Ihren ien.
die Zeitung für Preußen koſtete Dielen.
Zeitung für Preußen, deren Redacteur Herr Dr. Megel iſt, der ſih ſieeen.
Redaction sehr leicht macht, indem er ein Mal die Deutsche Allgemine.
dann die Kölnische Zeitung, dann wieder die Zeitungshalle excerpirt, nährt ſlhen.

die juriſtiten.

für solch Redigiren erhält. Außerdem hat Herr Metel einen Secretair, den.
ht und dafür sehr ſchön gelekte Theater-Kritiken ſchreibt..

ro Monat April erforderte 326 Thlr. 20 Sgr; .
Summa Summarum 1092 Thlr. Verausgabt vurvſn.
ahme nur 229 Thlr. 15 Sgr. beträgt. Ohne den Ge. :

Metel aber bei alledem, Um den Leuten Sand in die Augen zu ſtreuen, läßs.

iwo dann die nicht verausgabten Blätter zu Maculatur und Fidibus verwandt .

pf es in Deutschland. iſt in veller Entfaltung begriffen. Schwert und Feuüur .

ten erſcheint uns der heutige Kampf als eine große Schachpartie, in welchen !
Eifer suchen beide ſtreitende Parteien einander d as junge Geschlecht aas
den Händen zu ziehen. Die specifiſch „Frommen- gründen Kinderbewahrungsg-
anſtalten gegen Feuer und Licht, die freien Gemeinden freie Schulen neben blen.

türliche Miſſion ihres Geschlechtes auf diesem Gebiete zu beſtätigen. “Ju...
 
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