Anträge 2 und 4 der Kammer der
gniſſe der Preſſe keiner
überhaupt Beſchlagnahme bereits gedruckter Schriften und Blätter nur unter
genauer Ciuhaliung der in den §§. 6 -- 11 der 3. Verf.-Beilage enthaltenen
Vorschriften vorzunehmen. – Drei Zusatz- Vorschläge des Herrn Referenten,
Glrafen von Giech, gingen an den Ausschuß zur näheren Begutachtung und
î Jgelangen nebſt den übrigen §§. des Beſchluſſes der Kammer der Abgeordneten
d
§ . J ; § %
[ . mۏommaua U G j z
î f k i ]
V k : . î
; Es
tit >.
T - f .
r z f . . h >
k . i ; . ? !
EG Ä 1
Samstag, den
20. November. "..
Inserate die gespaltene Zeile
it x Abo nn ement in Mannheim vierteliährlich 4 fl. 24 kr., durch die Poft bezogen im ganzen Großherzogthum Baden
vierteljährlich 2 fl. 30 kr., im Ausland erhöht fich das t ;
in Pelitsſchrift oder deren Raum vier Kreuzer. Briefe und Gelder: frei. einzusenden.
Abonnement um den Poſtaufſchlag
EC ~
. ( Bestellungen auf diese Zeitung für das mit dem 1.
Pups fortwährend hier und auswärts bei den zunächſt
October begonnene vierte Jahr sviertel kö nuen
gelegenen Poſtämtern gemacht werden. 't
Deutſchlan. at
Sigung (den 13. ) ſchritt die Kammer der Reichsräthe zur Berathung
der Anträge der Kammer: der Abgeordneten über die Freiheit der Preſſe.
: M der allgemeinen Discussion riefen Interpellationen des Herrn Reichsrathes
Arco-Vally an den anwesenden Miniſter- Verw.ſer des Innern
_ eine umfaſſende Erörterung hervorz die ſpecielle Diseuſſion über die Anträge
Graf yon
d s fins î zwei und fünf der Kammer der Abgeordneten führten zu folgenden Be-
; lüſſen : ! ;
legenheiten wieder gänzlich Umgang genommen werden. – Die
Abgeordneten in uachſtehenden Antrag zu-
ſeien auswärts bereits censirte Erz eu g-
Nachcensſur mehr zu unterw erfen, und
sammen zu faſſen: 2) Es
_ ber den wichtigen Gegenſtand und nebſt dem Reſte der Tagesordnung nächſten
Dienstag, den 16, zur Erledigung. ; 319/
_ Speyer. JIn der Anlehensfrage liegen, wenn man de: Gesegvorſchlag,
die beiden Ausſchußanträge und die beantragten Modificationen zuſammen zählt,
der Abegeordnetenkammer nicht wenigtr als zwölf verschiedene Vorſchläze vor, |
wie das zum Ciſenbahnbau erforderliche Geld aufgebracht werden ſoll. Wahr-
_ HYrheinlich werden noch mehr Anträge ſich an die bereits geſtellten anreihen.
_ Vom NRhein, 16. November. Die Jeſuitenzöglinge, welche aus Frei-
burg entfloh en, ſind in Straßburg angekommen, und der dortige Biſchof
_ hat dieselben unter seinen ſpeciellen Schutz genommen, Sie werden auf Staats-
îeoſten da erhalten. '2 (Fr.O.-P.-A.-Z)
_ Ulm , 15. November. Die Urthe lsverkündigungen über die 191 Mai-
ercedenten sind jetzt beendigt, und in der vergangenen Woche wieder faſt
; Ugis: forte Transporte
der Verurtheilten in die Kreisgefängniſſe abgeführt
ä . Württemberg. (Der Landtag. von 1848.) Wan sieht den be:
. vorſtehenden ständischen Verhandlungen mit einer seltenen Spannung entgegen.
Schon der nach Ablauf der dreijährigen Periode vorzulegende Haupttfinanz-
lat wird zn intereſſanten Debatten Veranlaſſung geben. Denn die Na-
HYHur der vorangegangenen Zeitumſtände läßt eine ganz ungewöhnliche Höhe deſ-
; selben erwarten. Wir ſchweigen von dem Aufwande in Folge der Theurung ;
dieſer lag in dem eigenen Verlanger der Stände, wenn ſich gleich über die
Artt der Ausführung manches Wort wird hören laſſen : aber auch das Kriegs-
Budget wird in Folge der Maßregeln, deren Ergreifung zur Erhaltung der
_ öffentlichen Ruhe nach dem Mai des Jahrs für nöthig gehalten wurde, den
gewöhnlichen Stand viel überſteigen, die Geſseßes - Entwürfe ſofort, welche
das Gerücht in Aussicht ſtellt, mögen zwar immerhin von Bedeutung ſein,
Finem dringenden Bedürfn.ſſe zwar wird namentlich der in Ausſicht gestellte
Grſetßes- Entwurf über den Wildschaden, über -die Ausdehnung des zweiten
_ Edikt vom Jahre 1817 anf die Standesherren und über die Allodifikation der
H=al-Lehen, über die Aufhebung der Lebenslänglichkeit der Gemeinderäthe und über
die Wahl der Abgeordneten zur Ständeverſammlung . entgegenkommen, es
mag außerdem vielleicht doch die eine oder andere Vorlage eingebracht wer-
î den, welche allgemeinen Volkswünschen Genüge zu thun ſucht.
Y4#* Aus Kurhessen, 14. Nov. Am 11. d. M. hat in Gelnhauſen die
neue Waxil für die Städte Gelnhauſen, Bockenheim, Wächtersbach und
Windetken stattgefunden. Zufolge der auf miniſteriellen Befehl vorgenommenen
_ neuen Zählung wirkten dabei nur 15 Wahlmänner mit, alſo 5 weniger, als
das vorige Mal. Zugleich wurden einzelne Wahlmännerwahlen in anderm
_ Sinn als früher vorgenommen. Ungeachtet der erſteren und wegen der ley-
î teren Veränderung stellte ſich ein Reſultat heraus, das die Regierung über die
Früchte ihres Verfahrens etwas aufzuklären geeignet iſt. Denn ihr Candidat,
î Obgleich dießmal ein fähigerer Mann als früher, nämlich Obergerichtsrath Fuchs
Hz Caſſel, unterlag mit 5 Stimmen gegen 10, welche letztere Bürgermeiſter
Wipperman zu Caſſel erhielt. Bei der Wahl des Stellvertreters fielen
uf Fuchs sogar nur 4 Stimmen, während Advocat Bromm zu Bockenheim
11 Stimmen hatte. Vietor würde unfehlbar wieder gewählt worden sein;
allein er ſelbſt hatte die Wahlmänner gebeten, von seiner Perſon abzusehen,
da man nicht wiſſen könne, wie lsuge ſich die Entscheidung über seinen Prozeß
wegen ,„Fälſchung“ hinausſchöbe. Diese Rückficht beſtimmte denn auch die Wäh-
ler, ſich nach einem erſten Candidaten umzuſehen. In der Wahl W ppermanns
_ haben ſie der Regierung und dem Lande ein Bekenntniß ihrer politischen Ge-
ſinnung abgelegt, das deutlich genug spricht. Ehre den wackeren Männern!
Jeder ächte Vaterlandsfreund drückt ihnen dafür im Geiſte die Hand. Ihr Bei-
ſpiel wird nicht ohne Nachahmung bleiben in späteren Zeiten. .
1 _ HY* Aus Kurheſſen, 15. Nov. Sollen wir uns freuen oder müſſen wtr
_ weinen, daß unser Nachbarſtaat, das Großherzogthum Heſſen, uns den Rang
abzugewinnen ſtrebt. Bisher hieß es von Kurhessen, daß sein Beſtes sei, wen
man Nichts von ihm höre + und in der That hört man nie etwas Gutes! |
Dagegen erklangen freundlichere Stimmen aus dem Großherzogthum Heſſen zu
î uns herüber, wozu denn namentlich die deutſch katholiſche Angelegenhcit viel
beigetragen haben mag. So leicht wird es einer Regierung, ihr Volk zu be-
geiſteru, daß es kleine Willfährigkeiten in die Sonne versegt. Wir beneideten
unsere Nachbarn, denn wir ſind ja eine s Stammes und sollten füglich auch
: . ; : : . tſci i. ] ſcheint ſich geſtalten zu wollen, wie bei uns.
L München, 15. Nov. (Alg. Z.) In ihrer fünften außerordentlichen
1) Es ſolle von der Cenſsur in Ansehung aller inneren Ang e- | S
ſcheint es, als habe
men beizuſegen? Stcheuet
Jene denkwürdigen Tage ; der
Großh. Heſſ. Kammer,
Die neuen Wahlen zum nächſten Landtag unserer Nachbarn zeigten zwar ein
Erwachen des Volks, aber es ſteht mit dem Schlage in keinem Vergleich, der
dem Gesammtvolke beigebracht worden. Die vielen Skandale und die theile
weiſen Niederlagen der Gesinnungsvolleren berechtigen zu großen Erwartun-
gen keineswegs, und . was, wie bei uns, einen tiefen Blick in die Regierungen.
; die Bedrohung, daß Nichts über den Großherz. Heſſiſheae
taat, insbesondere Nichts über die Wahlen im Frfr. Journal laut werden.
maxime geſtattet, iſt
dürfe, wenn es nicht für das Großherzogthum ſelig verſterben ſoll, Hierin
Frfr. Journal läßt sich ſo Etwas nicht zweimal ſagen: es thut mehr, als es
nöthig hat, denn auch wir haben sein Ignoriren ſchmerzlich zu beklagen. Lü«
..:
| ſtern können wir indessen nicht mehr sein, der Großherz, Heſſiſchen Regierung. .
anzugehören, denn Schlag auf Schlag werden wir nunmehr von da übera chen.
daß die moralische Schwäche wie bei uns ihre Wurzeln tief im Volke ſelbſt geschlagen.
hat. Die Offenbacher Verwahrungs.Adresse, (in der Wagner’ſchen Sache, be-
züglich seiner Lithographie) welche Herfort und Bielefeld würdig zur Seiiee.
ſteht, hat uns komplett die Augen geöffnet. .So kommt Eins zum Andern und
Eins nach dem Andern. Man ſagt, es waren nur Einzelne, nur Wenige, von
denen auf die Geſammtheit nicht geſchloſſen werden dürfe; aber wären wir ach.
geneigt, in diesem Sinne uns auszusprechen, die Analogie unſerer Zuſtäa nee.
müßte uns eines Beſſern belehren. Auch wir hatten schon vor einer Reihe
von Jahren die nämlichen Auftritte ~ auch da waren es Einzelne, aber ese.
hat ſich bewährt, daß die einzelnen Fähigkeiten, wenn ſie zur Perfektion kom-
men können, immer die ſichern Anzeichen von dem allgemeinen Sittenverfal.
ſind, wenigstens von einer moralischen Erschlaffung Kunde geben, wenn nicht.
eine kräftige, anhaltende und strafende Volksäußerung in die Schranken tritt.. _
Was hilft das Flüſtern, das Räſoniren zwiſchen vier Wänden, das Fäuſtes .
ballen in der Taſche, wie es zu geſchehen pflegt ? – Es verräth den Nen.
ren, welcher Keines wahrer Freund, Keines wahrer Feind iſt, welcher Jnn.
man auf ihn glaubt zählen zu dürfen. So auch pyaee.
| es die Regierungen zu betrachten, .
zu müſſen. Oder glaubt man in Offenbach, mit ene.
da im Stiche läßt, wo
ſollten ſie je in den Fall kommen, auf ein
solches Volk ſich ſtützen
lahmen Erklärung, wie sie uns in einer der Boilagen zum Frankf. Journar.
] als Inserat vorliegt ~ damit habe man dem Kalb in das Auge geſchlagean.
(„Von mehreren Bürgern. “ — So iſt ſie unterzeichnet. Was heißt mehrere ..
Bürger? Wer ſind dieſe Bürger? Wie viel, wie die Namen r~Stheut.
man ſich, in einer ſo ernſten Sache, welche die Ehre Aller betrifft, seinen NR..
man ſich zu erklären, daß man einen solchen A.
wie er gerügt werden soll, ſeiner nicht würdig halte? Scheuet man ſich zu
Hunderten sich zu unterschreiben ~~ dann setzet man ſich der . .
lung aus, nicht fern vom Ziele zu sein, wo man gleiches zu thun keinen An-
ſtand mehr nimmt oder wenigstens zu Allem schweigt! ~ Eine ſo ohnmächtige
Aeußerung iſt schlimmer, als Schweigen — ſie iſt der Ausdruck deſſen, was
man unter Pelz -waschen und Nicht-naß-machen verſteht. Die: Ehrenmänner, .
welche dazu einen Schritt sich herbeiließen, der nicht viel beſſer, als eine Des-
nunziation gegen ihren Mitbürger, reſp. gegen ihren Collegen im Gemeinderath
iſt, werden nach wie vor Stadträthe bleiben, nach wie vor mit ihren ange-
ſehenern Mitbürgern verkehren, nach wie vor ihre geſchloſſenen Getellſchaften be-
suchen, nach wie vor bekomplimentirt werden — u. alsbald iſt die ganze Sache
vergeſſen! Heißt das die Moral heben? – Wenn ein Polizeibeamter etwas
Aehnliches thut, ſieht mán ihn ſcheel an, oder er bekommt da, wo Bürgertu-
gend im Sinne des Volkes herrſcht, eine mißliche Stellung ~ und doch hat
er einen gewiſſen Beruf! Wenn aber Männer, wie Carl Krafft, Jufi E
Heinrich, F. W. Hagedorn, Mathias, IJ. A. Pfalz mit ihrem Büro
germeiſter Bud den an der Spitze thun, was sie gethau haben sollen: dann
ſteht man rathlos, dann weiß man nicht mehr, ge gen wen man am meiſen.
seinen Unmuth auszusprechen hat ~ ob gegen sie, die da so nobel gehandelt,
oder gegen Diejenigen, welche gar Nichts thun ? Unabhängige Männer, ven i
ſie da die bekannte Verwahrungsadreſsse unterzeichnet haben ſollen, müſsen, falls
es wahr, ſich einen ewigen Vorwurf machen, wenn ſie ſich das Zeugniß zu
geben haben, daß ſie die Schuld tragen, daferu ihr College und Mitbürhen
Wagner einer Kriminal-Untersuchung und allen damit verbundenen Unannehne.
lichkeiten verfällt; d-nn wie es heißt, lief erſt nach Einsendung ihrer Adreſſe
die Anklage gegen ihren Mitbürger und Collegen ein, der doch Niemann, len.
dem Staate und seinen Mitbürgern dienen wollte, indem er auf Mißverhält-
niſe aufmerksam machte, die in der That die Geißel verdienen. Was bewog
diese Männer ? ~ Wer machte ſie verantworilich ? ~ Hatte Herr Wa gner
nicht seinen Namen in der Eigenschaft als Geſchäftsmann beigeſegt und somit
ſich allein als den Urheber hingeſtellt ? Bedurfte es da einer Verwahrung,
als sei es nöthig, daß unabhänige und reiche Männer, wie z. B. Tabaksfae .
brikant Carl Krafft, vor Gefährde ſich sicher stellten? ~ Würden dieſe Män-
ner, falls einer ihrer Collegen des Stadtrathes, ein gemeines Verbrechen been .
ginge und dieses Verbrechens wegen mit Hinweiſung auf ſeine Eigenſchaft als
. Stadtzath in öffentlichen Blättern besprochen würde ~ würden ſie einen Beruf
in sich verſpüren, irgend wie eine Erklärung abzugeben, daß ſie mit der That,
wie als Gemeindevorſteher, ſo als Privatpersonen in keinerlei Beziehung ſtün-
den? — Und wenn es wahr iſt, was man ſich erzählt, daß Einige der Untere.
zeichner sogar die Wagner'ſche Lithogrophie im Kreiſe ihrer Bekannten mit
leuchtenden Augen herumgetragen und dann die edle Adreſſe unterzeichneten:
dann haben wir keinen Ausdruck mehr, um eine solche Handlung würdig zu
ein und dasſelbe Geſchick habenz aber ſeit einiger Zeit wechſelt der Ton. Es bezeichnen, dann hat Offenbach alle Ursache, Trauer anzulegen, falls der Ges
welche der Rheinprovinz ihre heiligſte Inſtitution ven.
kehrten, dieſe haben zur Genüge gelehrt, weſſen man ſich zu verſehen hat.
die Großh. Regierung die Kurfürſtliche imitirt ~@Ñ und das. *
gniſſe der Preſſe keiner
überhaupt Beſchlagnahme bereits gedruckter Schriften und Blätter nur unter
genauer Ciuhaliung der in den §§. 6 -- 11 der 3. Verf.-Beilage enthaltenen
Vorschriften vorzunehmen. – Drei Zusatz- Vorschläge des Herrn Referenten,
Glrafen von Giech, gingen an den Ausschuß zur näheren Begutachtung und
î Jgelangen nebſt den übrigen §§. des Beſchluſſes der Kammer der Abgeordneten
d
§ . J ; § %
[ . mۏommaua U G j z
î f k i ]
V k : . î
; Es
tit >.
T - f .
r z f . . h >
k . i ; . ? !
EG Ä 1
Samstag, den
20. November. "..
Inserate die gespaltene Zeile
it x Abo nn ement in Mannheim vierteliährlich 4 fl. 24 kr., durch die Poft bezogen im ganzen Großherzogthum Baden
vierteljährlich 2 fl. 30 kr., im Ausland erhöht fich das t ;
in Pelitsſchrift oder deren Raum vier Kreuzer. Briefe und Gelder: frei. einzusenden.
Abonnement um den Poſtaufſchlag
EC ~
. ( Bestellungen auf diese Zeitung für das mit dem 1.
Pups fortwährend hier und auswärts bei den zunächſt
October begonnene vierte Jahr sviertel kö nuen
gelegenen Poſtämtern gemacht werden. 't
Deutſchlan. at
Sigung (den 13. ) ſchritt die Kammer der Reichsräthe zur Berathung
der Anträge der Kammer: der Abgeordneten über die Freiheit der Preſſe.
: M der allgemeinen Discussion riefen Interpellationen des Herrn Reichsrathes
Arco-Vally an den anwesenden Miniſter- Verw.ſer des Innern
_ eine umfaſſende Erörterung hervorz die ſpecielle Diseuſſion über die Anträge
Graf yon
d s fins î zwei und fünf der Kammer der Abgeordneten führten zu folgenden Be-
; lüſſen : ! ;
legenheiten wieder gänzlich Umgang genommen werden. – Die
Abgeordneten in uachſtehenden Antrag zu-
ſeien auswärts bereits censirte Erz eu g-
Nachcensſur mehr zu unterw erfen, und
sammen zu faſſen: 2) Es
_ ber den wichtigen Gegenſtand und nebſt dem Reſte der Tagesordnung nächſten
Dienstag, den 16, zur Erledigung. ; 319/
_ Speyer. JIn der Anlehensfrage liegen, wenn man de: Gesegvorſchlag,
die beiden Ausſchußanträge und die beantragten Modificationen zuſammen zählt,
der Abegeordnetenkammer nicht wenigtr als zwölf verschiedene Vorſchläze vor, |
wie das zum Ciſenbahnbau erforderliche Geld aufgebracht werden ſoll. Wahr-
_ HYrheinlich werden noch mehr Anträge ſich an die bereits geſtellten anreihen.
_ Vom NRhein, 16. November. Die Jeſuitenzöglinge, welche aus Frei-
burg entfloh en, ſind in Straßburg angekommen, und der dortige Biſchof
_ hat dieselben unter seinen ſpeciellen Schutz genommen, Sie werden auf Staats-
îeoſten da erhalten. '2 (Fr.O.-P.-A.-Z)
_ Ulm , 15. November. Die Urthe lsverkündigungen über die 191 Mai-
ercedenten sind jetzt beendigt, und in der vergangenen Woche wieder faſt
; Ugis: forte Transporte
der Verurtheilten in die Kreisgefängniſſe abgeführt
ä . Württemberg. (Der Landtag. von 1848.) Wan sieht den be:
. vorſtehenden ständischen Verhandlungen mit einer seltenen Spannung entgegen.
Schon der nach Ablauf der dreijährigen Periode vorzulegende Haupttfinanz-
lat wird zn intereſſanten Debatten Veranlaſſung geben. Denn die Na-
HYHur der vorangegangenen Zeitumſtände läßt eine ganz ungewöhnliche Höhe deſ-
; selben erwarten. Wir ſchweigen von dem Aufwande in Folge der Theurung ;
dieſer lag in dem eigenen Verlanger der Stände, wenn ſich gleich über die
Artt der Ausführung manches Wort wird hören laſſen : aber auch das Kriegs-
Budget wird in Folge der Maßregeln, deren Ergreifung zur Erhaltung der
_ öffentlichen Ruhe nach dem Mai des Jahrs für nöthig gehalten wurde, den
gewöhnlichen Stand viel überſteigen, die Geſseßes - Entwürfe ſofort, welche
das Gerücht in Aussicht ſtellt, mögen zwar immerhin von Bedeutung ſein,
Finem dringenden Bedürfn.ſſe zwar wird namentlich der in Ausſicht gestellte
Grſetßes- Entwurf über den Wildschaden, über -die Ausdehnung des zweiten
_ Edikt vom Jahre 1817 anf die Standesherren und über die Allodifikation der
H=al-Lehen, über die Aufhebung der Lebenslänglichkeit der Gemeinderäthe und über
die Wahl der Abgeordneten zur Ständeverſammlung . entgegenkommen, es
mag außerdem vielleicht doch die eine oder andere Vorlage eingebracht wer-
î den, welche allgemeinen Volkswünschen Genüge zu thun ſucht.
Y4#* Aus Kurhessen, 14. Nov. Am 11. d. M. hat in Gelnhauſen die
neue Waxil für die Städte Gelnhauſen, Bockenheim, Wächtersbach und
Windetken stattgefunden. Zufolge der auf miniſteriellen Befehl vorgenommenen
_ neuen Zählung wirkten dabei nur 15 Wahlmänner mit, alſo 5 weniger, als
das vorige Mal. Zugleich wurden einzelne Wahlmännerwahlen in anderm
_ Sinn als früher vorgenommen. Ungeachtet der erſteren und wegen der ley-
î teren Veränderung stellte ſich ein Reſultat heraus, das die Regierung über die
Früchte ihres Verfahrens etwas aufzuklären geeignet iſt. Denn ihr Candidat,
î Obgleich dießmal ein fähigerer Mann als früher, nämlich Obergerichtsrath Fuchs
Hz Caſſel, unterlag mit 5 Stimmen gegen 10, welche letztere Bürgermeiſter
Wipperman zu Caſſel erhielt. Bei der Wahl des Stellvertreters fielen
uf Fuchs sogar nur 4 Stimmen, während Advocat Bromm zu Bockenheim
11 Stimmen hatte. Vietor würde unfehlbar wieder gewählt worden sein;
allein er ſelbſt hatte die Wahlmänner gebeten, von seiner Perſon abzusehen,
da man nicht wiſſen könne, wie lsuge ſich die Entscheidung über seinen Prozeß
wegen ,„Fälſchung“ hinausſchöbe. Diese Rückficht beſtimmte denn auch die Wäh-
ler, ſich nach einem erſten Candidaten umzuſehen. In der Wahl W ppermanns
_ haben ſie der Regierung und dem Lande ein Bekenntniß ihrer politischen Ge-
ſinnung abgelegt, das deutlich genug spricht. Ehre den wackeren Männern!
Jeder ächte Vaterlandsfreund drückt ihnen dafür im Geiſte die Hand. Ihr Bei-
ſpiel wird nicht ohne Nachahmung bleiben in späteren Zeiten. .
1 _ HY* Aus Kurheſſen, 15. Nov. Sollen wir uns freuen oder müſſen wtr
_ weinen, daß unser Nachbarſtaat, das Großherzogthum Heſſen, uns den Rang
abzugewinnen ſtrebt. Bisher hieß es von Kurhessen, daß sein Beſtes sei, wen
man Nichts von ihm höre + und in der That hört man nie etwas Gutes! |
Dagegen erklangen freundlichere Stimmen aus dem Großherzogthum Heſſen zu
î uns herüber, wozu denn namentlich die deutſch katholiſche Angelegenhcit viel
beigetragen haben mag. So leicht wird es einer Regierung, ihr Volk zu be-
geiſteru, daß es kleine Willfährigkeiten in die Sonne versegt. Wir beneideten
unsere Nachbarn, denn wir ſind ja eine s Stammes und sollten füglich auch
: . ; : : . tſci i. ] ſcheint ſich geſtalten zu wollen, wie bei uns.
L München, 15. Nov. (Alg. Z.) In ihrer fünften außerordentlichen
1) Es ſolle von der Cenſsur in Ansehung aller inneren Ang e- | S
ſcheint es, als habe
men beizuſegen? Stcheuet
Jene denkwürdigen Tage ; der
Großh. Heſſ. Kammer,
Die neuen Wahlen zum nächſten Landtag unserer Nachbarn zeigten zwar ein
Erwachen des Volks, aber es ſteht mit dem Schlage in keinem Vergleich, der
dem Gesammtvolke beigebracht worden. Die vielen Skandale und die theile
weiſen Niederlagen der Gesinnungsvolleren berechtigen zu großen Erwartun-
gen keineswegs, und . was, wie bei uns, einen tiefen Blick in die Regierungen.
; die Bedrohung, daß Nichts über den Großherz. Heſſiſheae
taat, insbesondere Nichts über die Wahlen im Frfr. Journal laut werden.
maxime geſtattet, iſt
dürfe, wenn es nicht für das Großherzogthum ſelig verſterben ſoll, Hierin
Frfr. Journal läßt sich ſo Etwas nicht zweimal ſagen: es thut mehr, als es
nöthig hat, denn auch wir haben sein Ignoriren ſchmerzlich zu beklagen. Lü«
..:
| ſtern können wir indessen nicht mehr sein, der Großherz, Heſſiſchen Regierung. .
anzugehören, denn Schlag auf Schlag werden wir nunmehr von da übera chen.
daß die moralische Schwäche wie bei uns ihre Wurzeln tief im Volke ſelbſt geschlagen.
hat. Die Offenbacher Verwahrungs.Adresse, (in der Wagner’ſchen Sache, be-
züglich seiner Lithographie) welche Herfort und Bielefeld würdig zur Seiiee.
ſteht, hat uns komplett die Augen geöffnet. .So kommt Eins zum Andern und
Eins nach dem Andern. Man ſagt, es waren nur Einzelne, nur Wenige, von
denen auf die Geſammtheit nicht geſchloſſen werden dürfe; aber wären wir ach.
geneigt, in diesem Sinne uns auszusprechen, die Analogie unſerer Zuſtäa nee.
müßte uns eines Beſſern belehren. Auch wir hatten schon vor einer Reihe
von Jahren die nämlichen Auftritte ~ auch da waren es Einzelne, aber ese.
hat ſich bewährt, daß die einzelnen Fähigkeiten, wenn ſie zur Perfektion kom-
men können, immer die ſichern Anzeichen von dem allgemeinen Sittenverfal.
ſind, wenigstens von einer moralischen Erschlaffung Kunde geben, wenn nicht.
eine kräftige, anhaltende und strafende Volksäußerung in die Schranken tritt.. _
Was hilft das Flüſtern, das Räſoniren zwiſchen vier Wänden, das Fäuſtes .
ballen in der Taſche, wie es zu geſchehen pflegt ? – Es verräth den Nen.
ren, welcher Keines wahrer Freund, Keines wahrer Feind iſt, welcher Jnn.
man auf ihn glaubt zählen zu dürfen. So auch pyaee.
| es die Regierungen zu betrachten, .
zu müſſen. Oder glaubt man in Offenbach, mit ene.
da im Stiche läßt, wo
ſollten ſie je in den Fall kommen, auf ein
solches Volk ſich ſtützen
lahmen Erklärung, wie sie uns in einer der Boilagen zum Frankf. Journar.
] als Inserat vorliegt ~ damit habe man dem Kalb in das Auge geſchlagean.
(„Von mehreren Bürgern. “ — So iſt ſie unterzeichnet. Was heißt mehrere ..
Bürger? Wer ſind dieſe Bürger? Wie viel, wie die Namen r~Stheut.
man ſich, in einer ſo ernſten Sache, welche die Ehre Aller betrifft, seinen NR..
man ſich zu erklären, daß man einen solchen A.
wie er gerügt werden soll, ſeiner nicht würdig halte? Scheuet man ſich zu
Hunderten sich zu unterschreiben ~~ dann setzet man ſich der . .
lung aus, nicht fern vom Ziele zu sein, wo man gleiches zu thun keinen An-
ſtand mehr nimmt oder wenigstens zu Allem schweigt! ~ Eine ſo ohnmächtige
Aeußerung iſt schlimmer, als Schweigen — ſie iſt der Ausdruck deſſen, was
man unter Pelz -waschen und Nicht-naß-machen verſteht. Die: Ehrenmänner, .
welche dazu einen Schritt sich herbeiließen, der nicht viel beſſer, als eine Des-
nunziation gegen ihren Mitbürger, reſp. gegen ihren Collegen im Gemeinderath
iſt, werden nach wie vor Stadträthe bleiben, nach wie vor mit ihren ange-
ſehenern Mitbürgern verkehren, nach wie vor ihre geſchloſſenen Getellſchaften be-
suchen, nach wie vor bekomplimentirt werden — u. alsbald iſt die ganze Sache
vergeſſen! Heißt das die Moral heben? – Wenn ein Polizeibeamter etwas
Aehnliches thut, ſieht mán ihn ſcheel an, oder er bekommt da, wo Bürgertu-
gend im Sinne des Volkes herrſcht, eine mißliche Stellung ~ und doch hat
er einen gewiſſen Beruf! Wenn aber Männer, wie Carl Krafft, Jufi E
Heinrich, F. W. Hagedorn, Mathias, IJ. A. Pfalz mit ihrem Büro
germeiſter Bud den an der Spitze thun, was sie gethau haben sollen: dann
ſteht man rathlos, dann weiß man nicht mehr, ge gen wen man am meiſen.
seinen Unmuth auszusprechen hat ~ ob gegen sie, die da so nobel gehandelt,
oder gegen Diejenigen, welche gar Nichts thun ? Unabhängige Männer, ven i
ſie da die bekannte Verwahrungsadreſsse unterzeichnet haben ſollen, müſsen, falls
es wahr, ſich einen ewigen Vorwurf machen, wenn ſie ſich das Zeugniß zu
geben haben, daß ſie die Schuld tragen, daferu ihr College und Mitbürhen
Wagner einer Kriminal-Untersuchung und allen damit verbundenen Unannehne.
lichkeiten verfällt; d-nn wie es heißt, lief erſt nach Einsendung ihrer Adreſſe
die Anklage gegen ihren Mitbürger und Collegen ein, der doch Niemann, len.
dem Staate und seinen Mitbürgern dienen wollte, indem er auf Mißverhält-
niſe aufmerksam machte, die in der That die Geißel verdienen. Was bewog
diese Männer ? ~ Wer machte ſie verantworilich ? ~ Hatte Herr Wa gner
nicht seinen Namen in der Eigenschaft als Geſchäftsmann beigeſegt und somit
ſich allein als den Urheber hingeſtellt ? Bedurfte es da einer Verwahrung,
als sei es nöthig, daß unabhänige und reiche Männer, wie z. B. Tabaksfae .
brikant Carl Krafft, vor Gefährde ſich sicher stellten? ~ Würden dieſe Män-
ner, falls einer ihrer Collegen des Stadtrathes, ein gemeines Verbrechen been .
ginge und dieses Verbrechens wegen mit Hinweiſung auf ſeine Eigenſchaft als
. Stadtzath in öffentlichen Blättern besprochen würde ~ würden ſie einen Beruf
in sich verſpüren, irgend wie eine Erklärung abzugeben, daß ſie mit der That,
wie als Gemeindevorſteher, ſo als Privatpersonen in keinerlei Beziehung ſtün-
den? — Und wenn es wahr iſt, was man ſich erzählt, daß Einige der Untere.
zeichner sogar die Wagner'ſche Lithogrophie im Kreiſe ihrer Bekannten mit
leuchtenden Augen herumgetragen und dann die edle Adreſſe unterzeichneten:
dann haben wir keinen Ausdruck mehr, um eine solche Handlung würdig zu
ein und dasſelbe Geſchick habenz aber ſeit einiger Zeit wechſelt der Ton. Es bezeichnen, dann hat Offenbach alle Ursache, Trauer anzulegen, falls der Ges
welche der Rheinprovinz ihre heiligſte Inſtitution ven.
kehrten, dieſe haben zur Genüge gelehrt, weſſen man ſich zu verſehen hat.
die Großh. Regierung die Kurfürſtliche imitirt ~@Ñ und das. *