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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0091

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58

Erstes Buch.

AREAM AT SEI'VLCRA CYLTOR YERBI CONTVLIT

ET CELL AM STRVXIT SVIS CVXCTIS SVMPTIBVS
ECLESIAE SANCTAE HA NC RELIQVIT MEMORIAM
SALVETE FRATRES PVRO CORDE ET SIMPLICI
EVELPIVS VOS SATOS SANCTO SPIRTTV
ECLESIA FRATRVM HVNC RESTITYIT TITVLVM H A T - SE-

EX ING • ASTERI * [VERIANI C V .

,Euelpius, ein Verehrer des Wortes, hat diese Area zu Grä-
bern hergegeben und ganz auf eigene Kosten eine Cella gebaut.
Er hinterlässt der heiligen Kirche diese Memoria. Heil, ihr Brü-
der! Euelpius grüsst euch aus reinem und einfältigem Herzen,,
euch, die ihr aus dem heiligen Geiste geboren seid.'

Es kann nicht ein Spiel des Zufalls sein, dass hier die näm-
lichen Ausdrücke: cultor (verbi), area 2, cella, gebraucht sind, wie
in den Statuten der Collegia. Die Inschrift ist übrigens, wie sie
uns jetzt vorliegt, nicht im Original auf uns gekommen; die vor-
letzte Zeile derselben besagt ausdrücklich, die Ecclesia fratrum %

1 Renier Inscr. de l'Algerie No. 4025. de Rossi Bullett. 1864 , p. 28 und
Rom. sott. I. p. 96, 106. Ex in\_genio~\ Astert zeigt an, dass Asterius der Ver-
fasser des Epigramms war. Ut quisque, sagt Tertullian Apol. c. 39, de
scripturis sanctis vel de proprio ingenio potest, provocatur in medium Deo
canere. — Die Inschrift zeigt zur Linken das mit einem Kranz umschlossene
Afl, zur Rechten die Taube. AT steht für AD.

2 Man beachte namentlich den völlig gleichen Gebraucli von Area bei Hei-
den und Christen; bei letztern war er so gut stehend, wie bei ersteren: vgl. Tert.
ad Scap. 3: ,areae sepulturarum nostrarum.' Pontii Act. s. Cypr.: ,in area
Macrobii Candidi procuratoris.' Optat. Mil. de schism. Don. p. 170 ed. Dupin:
,area martyrum.' Bei Baron. Ann. a. 314, 24: ,area ubi orationes facitis.: Die
Gleichheit der Benennung unterstellt hier die Gleichheit des Rechts. Hatten
aber die Christen in Africa hinsichtlich ihrer Grabstätten gleiches Recht mit
den Uebrigen, so mussten sie es auch in Rom haben.

3 Dieser, den Theologen allerdings nicht geläufige Ausdruck scheint eben
gewählt zu sein, um den wahren Sinn der Sache nicht zu verrathen; er ent-
spricht dem Collegium conviclorum. TJebrigens fehlt es nicht an analogen Grab-
schriften, wo ebenfalls die Fralres genannt werden. Aus Cäsarea, wo das Epi-
gramm des Ästeritts gefunden wurde, publicirte Renier Inscr. de 1'Alg.
n. 4026 noch folgendes Epitaph:

IN MEMORIA • EORVM
QVORVM CORPORA IN AC
CVBITORIO HOC SEPVLTA
SVNT ALCIMI CARITATIS IYLTANAE
ET ROGATAE MATRI "VICTORIS PRESBYTE
RI QVI HVNC LOCVM CVNCTIS F RATH IIS YS • FECI
Auf einer griechischen Inschrift aus Phrygien liest man: EIS THNJE TO
HJION K01NON TUN AAEA<DP.N (,so weit geht der östliche und den Brüdern
gemeinschaftliche Theil der Area'), vgl. Corp. inscr. Gr. IV. 9266. Eine von
Cyriacus von Ancona zu Heraklea im Pontus abgeschriebene, von de Rossi
Rom. sott. I. 107 zum ersten Male veröffentlichte Inschrift lautet:
 
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