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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Editor]; Kraus, Franz Xaver [Oth.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0495

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Die altchristlichen Cömeterien in der Umgehimg Roms.

461

41. 97. 99. IT. 16. 36. Y. 1—3. 29. 81. 88. YI. 91, bes. II. Serie,
III. 45—80, wo diese Katakombe eingehender besprochen wird.
Gerade dieser Theil der Roma sotterranea bildet im gegenwärtigen
Augenblick den Gegenstand einer eigentümlichen Besorgniss, in-
dem die Besitzer der über dem Cömeterium gelegenen Yigne (Bon-
figliuoli, ehemals Yidaschi) die Katakombe als ihr Eigenthum an-
sprechen. In erster und zweiter Instanz ist die von denselben er-
hobene Klage abgewiesen worden; das Tribunal wie auch das ita-
lienische Ministerium haben im Sommer 1872 anerkannt, dass die
kirchliche Behörde im Besitz der Cömeterialanlagen ist. Indessen ist
noch gesetzlich nicht entschieden, ob dieser Besitz ein rechtmässi-
ger ist. 1 Hoffen wir, dass die endgültige Entscheidung zu Gun-
sten des öffentlichen und kirchlichen Charakters der Katakomben
ausfallen werde. Ein gegentheiliges Urtheil würde für die Exi-
stenz und die wissenschaftliche Erforschung derselben in höchstem
Grade präjudicirlich sein.

5) Ad Catacumbas oder s. Sebastiani, vgl. S. 112. Bull. I. 1.
II. 52. III. 80. Y. 3. 16. 71. De Waal des Apostelfürsten Petrus
glorreiche Ruhestätte, Regensb. 1871, S. 40 ff. Das Cömeterium
liegt am dritten Meilensteine; nicht weit davon in das Thal hinab
lag der Tempel des Romulus mit dem Circus, welchen Maxentius
erbaut, etwas weiter der durch seine diebische Bevölkerung be-
rüchtigte Yicus Sulpicius; auf der Höhe der Strasse ragen noch
jetzt die Ruinen des Grabmals der Cacilia Metella empor. Im
Allgemeinen bietet diese Katakombe den Anblick grosser Ver-
wüstung und Leere: von Bedeutung sind nur die beiden Cubicula,
in welchen der Tradition zufolge die beiden Apostel zeitweilig 2
und der hl. Sebastian beigesetzt waren. Es ist schon früher be-
merkt worden, dass man diess Cömeterium ehemals als dasjenige
des hl. Callistus ansah und demnach eine Reihe von Gräbern, wie
das der hl. Cäcilia, dahin verlegte.3 Diess ist nun freilich ebenso
fabelhaft, wie die von einer mittelalterlichen Inschrift hier gemel-
dete Beisetzung von 174,000 Märtyrern und 46 Päpsten. Wir
ergänzen die früher von uns gegebene kurze Schilderung des
gegenwärtigen Zustandes des Cömeteriums durch folgende Daten,
welche wir de Waal entlehnen:

gegenwärtig hat die Kapelle, in deren Mitte sich in der Tiefe
das ehemalige Grab der Apostel befindet, einen doppelten Zugang,
von denen der eine aus dem 17. Jahrhundert, der andere wenig-
stens theilweise aus älterer Zeit stammt. Auf dem$ letztern steigt

1 Vgl. de Rossis Schreiben an Abbe Martigny in dessen Ausgabe des
Bullettin, 1872, S. 50.

2 Vgl. S. 118 und Beilage VII. 3 Vgl. S. 120 f.
 
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