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Sethe, Kurt [Editor]; Partsch, Josef [Oth.]
Demotische Urkunden zum ägyptischen Bürgschaftsrechte vorzüglich der Ptolemäerzeit — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44567#0181

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χχχιι.] I. Philolog. Teil. i. Kommentar. Urk. 9. § 31—37. 167

Das mask. Suffix f in ri>j-f ist ungenau, da nur die Nach-
barn der verpachteten Ackerarure (fern.) gemeint sind, nicht des
gesamten Ackers (mask.), wie die Angabe des nördlichen Nach-
barn und die Schlußformel der Aufzählung klar erkennen lassen.
Das Suffix wird aus dem Formular gedankenlos herübergenommen
sein. Übrigens wechselt der Text auch nachher noch mehrfach
zwischen dem fern. Suffix s und dem mask. f, bei dem offenbar
immer an >h „Acker“ gedacht ist.
Daß der Relativsatz von dem Worte, auf das er sich bezieht
(„1 Ackerarure“), durch die Fristangabe für die Dauer der Pacht
getrennt ist, ist echt ägyptisch, vgl. u. a. meine Unters. V 94.
§ 33. Die gleiche Schreibung von Harsiesis Ryl. 15 V., 16 (eben-
falls aus Gebelen).
§ 34. Das verpachtete Ackerstück ist also die südliche Hälfte
des ganzen Ackers.
§ 35· das alte lift-hr, in dieser Schreibung und ohne Ar¬
tikel (wie li-t-ntr „Tempel“' s. u. Urk. 13, § 20a) bezeichnet den
Vorhof (όρόμο^) des Tempels, s. Griff. Ryl. III 235, note 10. In
der rein lautlichen, nicht historischen Schreibung ist das t von hft
„vor“ durch das Zeichen tj als gesprochen bezeichnet, das r von
lir „Gesicht“ aber, da es wie in ?o „Gesicht“ und otcoh? „offen-
baren“ verschlißen war, nicht mehr bezeichnet.
§ 36. sbdj „der Hügel“ (cibt fern.), vgl. Mag. Pap. Index Nr. 739;
dort fehlt aber das j am Ende ebenso wie bei cobt „Mauer“, das
unser Text ebenfalls mit j schreibt (s. § 70 b).
§ 37. Das Wort V/z , das hier wie in den Kaufverträgen (s. u.
Urk. 12) nach der Aufzählung der einzelnen Nachbarn des Grund-
stückes die abschließenden Worte „die Nachbarn des ganzen Grund-
stückes, das oben ist“ einleitet und in sehr mannigfachen Schrei-
bungen vorkommt (s. Griff. Ryl. Ili 412), wird vonSpieg. js gelesen
und als das kopt. esc „siehe“ gedeutet, wie es sich in einer anscheinend
entsprechenden Formel der kopt. Urkunden findet: cbg (oder ec)
WA1-M6 ΰτω^ „siehe das sind die Grenzen“ (Djeme 71, 29. 74, 63).1)
Allein diesem eic entspricht, wie wir oben (Urk. 1, § 2od) sahen,
im Demot. ein ganz anderes Äquivalent. Griffith ist geneigt dmd
„Summe“ zu lesen. Dafür spricht einerseits, daß manche Schreiber

1) Hierauf wies mich Spieg. freundlichst hin.
 
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