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Sethe, Kurt [Editor]; Partsch, Josef [Oth.]
Demotische Urkunden zum ägyptischen Bürgschaftsrechte vorzüglich der Ptolemäerzeit — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44567#0296

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282 Sethe-Partsch, Demot. Bürgschaftsurkunden. [xxxn.
Diese lautet sonst in der Regel, wenn die Redenden Männer sind:
r (= lrj-n) s 2 „macht (zusammen) 2 Personen“ (s. ob. Urk. 9, § 17),
wenn die Redenden Frauen sind: r (= lrj-n) s-hm-t 2 -t „macht
(zusammen) 2 Frauen“ Rein. 3, 5. In unserem Falle, wo der eine
Redende eine Frau, der andere ein Mann ist, könnte man ebenfalls
r s 2 sagen (so z. B. Ryl. 23, 2), doch könnte naturgemäß auch ein
neutraler Ausdruck dafür gewählt sein, wie wir ihn in r li-t 2-t
„macht (zusammen) 2 Leiber“ mit derselben weiblichen Form des
Zahlwortes 2, die bei uns vorliegt, in der Tat kennen. In dem
gleichen Zusammenhänge wie an unserer Stelle finden wir ihn
Rev. Chrest. 209, dort aber von 2 Männern gebraucht. Ein dem-
entsprechendes (r) h-t $-t „macht (zusammen) 3 Leiber“ steht je-
doch Kairo 30617,2 von 2 Frauen und 1 Manne gebraucht.1) Der
Ausdruck ü h-t 2-t „die 2 Leiber“ mit dem bestimmten Artikel
bezeichnet häufig „beide Teile“, vgl. außer den ob. Urk. 9, § 78d
besprochenen Fällen den folgenden, zu unserem Falle besonders
passenden: „es schrieb (diese Urkunde) Nechuthis, Sohn des Patus,
r-hno n h-t 2-t „auf Geheiß der beiden Personen“, nämlich des
Ehepaares, das den Eid geleistet hatte, Straßb. 12, 12; andere ana-
loge Fälle haben hier wieder stattdessen r-hrw (n) p> s 2 „auf
Geheiß der 2 Personen“, wo es sich nur um Männer handelt. Als
Zusatz zu einem pluralischen Pronomen steht dieses (n) h-t 2-t
wie in Urk. 9 (a. a. 0.), dem gewöhnlichen n p> s 2 „die 2 Per-
sonen“ (Urk. 1, § 38) entsprechend, Pap. Spieg. 7, 23 (nach irm-w
= nüliat). Kairo 30604, 9 (nach im-w = huoot, von den 2 Even-
tualitäten, zwischen denen die Amme zu wählen hat, Stellung einer
Ersatzainme oder Zahlung einer Geldentschädigung). Vgl. ferner Ryl.
9, 8,13 (von Personen). 44, A. 5. 45, B. 7 (von den Stockwerken eines
Gebäudes). Leider passen nun aber die sehr charakteristischen
Schriftzüge, die bei uns in a 8 0 und in b 14 9^? erhalten
sind, nicht zu h-t „Leib“, wie es sonst geschrieben zu werden
pflegt. Sie ähneln auf den ersten Blick dem Anfang des Wortes r
„Mund“, doch würde diesem Worte, das ja auch mask. ist, dann
in b 14 das Determinativ der Körperteile fehlen. Auch würde man
gerade n w r „mit einem Munde“ (nicht mit zwei) erwarten, das
1) Auf diese beiden Beispiele machte mich Spiegelberg freundlichst auf-
merksam,
 
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