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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 5.1920/​1921

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Frimmel, Theodor von: Ein Stilleben von Gerrit Heda bei Herrn Sektionsrat Ludwig Haan in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.52778#0011

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D’Ochen-Kowski (dieser schreibt über die „donna coli’ Ermelino“ der Czar-
toryskischen Galerie, über ein Bild, das wohl richtig mit Lionardo in Ver-
bindung gebracht wird), von Ricci, Mc Curdy Edward, De Toni, G. Favaro,
Eil Bottazzi, A. Favaro, M. Cermenati und G. Sarton. Es ist eine stattliche
Reihe, die 235 Seiten füllt und zum Teil mit Abbildungen versehen ist.
Nach einer Besprechung der neuesten Erscheinungen unter den Lio-
nardobüchern folgen Vergas „Regesti vinciani“ als Fortsetzung der Auszüge
im 2., 3. und 8. Band.
Nachrufe und ein großes Register bilden den Abschluß.
Ernst Ehlers: „Hans Döring, ein hessischer’Maler des 16. Jahrhun-
derts.“ (In Kommission bei Joseph Baer & Komp, in Frankfurt a. M.) Darm-
stadt 1919. (Gr.-8°. 86 SS.)
Die reich illustrierte und überhaupt prächtig ausgestattete Veröffent-
lichung behandelt den verhältnismäßig wenig bekannt gebliebenen Maler
Hans Ritter, genannt Döring, dessen Werke früher gewöhnlich auf Hans
Dürer bezogen oder in “die Kranachschule eingereiht wurden. Überaus
erfreulich ist es nun, durch Ehlers eine ganze Reihe von Gemälden, Zeich-
nungen und Kunstdrucken nachgewiesen zu sehen, die mit Sicherheit oder
guter Begründung als Werke Dörings angesehen werden können. Zunächst
bespricht der Verfasser die Lukrezia in Wiesbaden, die heilige Sippe in
Pommersfelden, die beide ich jetzt und schon seit lange nicht mehr als
Hans Dürer führe, ferner die Solmsbildnisse auf Schloß Laubach und in
Lieh. Gute Abbildungen erleichtern die Überprüfung. Auf verschollene
Gemälde wird hingewiesen (S. 12 f.). Ein ausführliches Kapitel ist den Zeich-
nungen und Holzschnitten des Meisters gewidmet (bis S. 64) und dem
handschriftlichen Wappenbuch von 1544—1554 in der Landesbibliothek zu
Dresden, ein Buch, auf dessen Bedeutung Berling zuerst aufmerksam gemacht
hatte. S. 69 ff. werden einige „zweifelhafte und andere mit HD bezeichnete
Werke“ erörtert, worauf „vom Lebenslauf und Wesen des Künstlers“ gehan-
delt wird. Alles in allem ist’s eine Studie, die jedem Freund altdeutscher
Kunst willkommen sein wird. Sie ist durchaus sachlich und gewissenhaft
gearbeitet und bringt alles, was man über Hans Döring etwa heute bei-
bringen könnte. Wenn ich auf eine Zeichnung hinweise, die sicher von
diesem Döring herrührt und die ich bei Ehlers nicht vorgefunden habe, so
soll damit den Vorzügen des Buches keinerlei Eintrag getan werden. Ich
meine den Christus am Kreuz mit dem Monogramm HD (aneinander gerückt)
im Britischen Museum zu London. Die Hände sind ganz so geformt wie
auf den beglaubigten Solmsbildnissen, die im Buch von Ehlers auf Tafel VI
und VII abgebildet sind. Die Zeichnung, die aus der Wiener Sammlung
Klinkosch stammt, war im Versteigerungskatalog Klinkosch abgebildet und
kehrt wieder auf den Tafeln der Vasari-Society Bd. IV als Nr. 30. Ohne
die Abbildungen bei Ehlers wäre ein Beweis schwer zu erbringen, daß diese
Zeichnung von Hans Döring ist und nicht von Hans Dürer, dem sie ehe-
dem felsenfest zugeschrieben war. Durch die Vasari-Society ist übrigens die
alte Benennung schon angezweifelt worden.
Das neue Buch ist durch die C. S. Wintersche Druckerei in Darm-
stadt und durch die Lichtdruckanstalt von Zedier & Vogel ebendort mit
Sorgfalt und Geschick ausgestattet, so daß es wohl auch über den engen
 
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