Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 5.1920/​1921

DOI Artikel:
Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52778#0124

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
121

RUNDSCHAU.
Aachen. Bei Anton Creutzer (vorm. M. Lempertz) wurde Mitte
Dezember die wertvolle Sammlung des Fürsten Sayn-Wittgenstein aus dem
Schloß Sayn versteigert. (Prächtig ausgestattetes Verzeichnis.)
Basel. Im Kunsthaus „Pro arte“ waren im November alte Holländer
und neuere Schweizer ausgestellt. (N. Z. Ztg., 24. Nov. 1920.)
Berlin. Bei Rudolf Lepke im Oktober bemerkenswerte Preise:
Lovis Corinth brachte Summen von 3200 M. (Buntstiftzeichnung Nr. 81)
bis 20.500 (Dame mit Sonnenschirm Nr. 113), Max Liebermann 10.200,
13 000, 18.200, 25.000, 38.000, Albert v. Keller 7400 (Damenbildnis) und
9800 (Nixen, einen jungen Ritter in den Sumpf lockend), N. Gysis 15 100 M.,
F. v. Defregger: Zitherspielerin, Halbfigur aus dem Jahr 1918, klein, 14.000 M.
Eine Mondnacht von Douzette ging auf 3150 M. Die Verspottung Christi
von Ed. v. Gebhardt brachte 11.500, ein Brustbild Christi von demselben
6600, ein schreitender Christus 5000, eine italienische Küstenlandschaft vom
Maler-Dichter Aug. F. Kopisch 490, eine Orientalin von Cesare dell’ Acqua
1600, A. Achenbachs Entwurf zum Wasserfall von 1853 1000 M. Anders
Zorn: Zwei badende Frauen (Werk von 1887) ging bis 140.000 Mark.
(„Der Sammler“, 27. Nov. 1920.)
— Über den Berliner Kunstsammler Dr. Walter v. Pannwitz, der im
Laufe des Jahres in Argentinien gestorben ist, berichtet Adolph Donath
im „Kunstwanderer“, November 1920.
Bern. In der Kunsthandlung Gutekunst — Klipstein (Hotelgasse 8, II)
waren nacheinander zu sehen Kunstblätter des Holländers Derksen van
Angeren und Werke von Cuno Amiet und Hans Sandreuther. (U. N )
Hermannstadt. Im „Kalender des Siebenbürgischen Volksfreundes
1921“ bespricht Musealkustos Prof. M. Csaki in dem Aufsatz „Das Baron
Brukenthalische Museum“ die Geschichte der reichen und wertvollen
weltberühmten Kunstsammlungen in Hermannstadt. Die Schätze des alten
Brukenthalschen Besitzes haben, wie Csaki mitteilt, die Kriegsjahre ohne
wesentlichen Schaden überstanden. Diese Nachricht, dem Kunstfreund hoch-
erfreulich, wird aber von der traurigen Mitteilung begleitet, daß das Museum
in Geldnöten steckt. In Hermannstadt weiß man sicher um die bedrängte
Lage der Kunstsammlungen. Vielleicht finden sich aber reiche Siebenbürger
anderswo, die erst auf die Not des Museums aufmerksam gemacht werden
müssen, und in diesem Sinne berichte ich über die inhaltsreiche Arbeit
Csakis, der sich durch die Abfassung eines vorzüglichen Galerieverzeich-
nisses große Verdienste erworben hat.
Köln a. Rh. Die Kunsthandlung Wilhelm Goyert hat vor kurzem
ihren Galerieneubau eröffnet und zwei reich ausgestattete Verzeichnisse ver-
sendet: „Neue Kunst“ und „Alte Meister“.
Lindau. Aus dem städtischen Museum wurde im November 1920 ein
altdeutsches Bild entwendet. (Semanns K. Chr.)
München. Die graphische Sammlung hat eine Raffaelausstellung
veranstaltet.
 
Annotationen