DIE ALTWIENER GEMÄLDESAMMLUNGEN.
(Fortsetzung zu S. 6.)
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Ferdinand Goll und Konrad Graf seien nicht übersehen, da sie im
Wiener Sammelwesen bis in unsere Zeiten bekannt geblieben sind. Aus
L. A. Frankls Amerlingbuch (S. 54) erfährt man im allgemeinen, da(3 in den
1840er Jahren bei Lavos „an hundert Bilder“ sich befunden haben. 1848
wurden sie versteigert. Auch Maler Ranftl besaß (alte) Bilder. An die ehe-
malige Galerie Sickingen werden wir erinnert durch Gauermanns Ein-
nahmebuch.
R. v. Eitelberger spricht davon, daß in den 1840er Jahren Zimmer-
meister Fellner und andere als Gemäldefreunde zur Geltung kamen, wie
die Baukünstler Kornhäusel und Kranner, der Kaufmann (Johann) Beck.
Mit Eitelbergers Sammlernamen „Meyer“ ist vielleicht der sogenannte
Stametz-Mayer gemeint.
In Demarteaus: Huit jours ä Vienne (1846, S. 114ff.) wird eine Reihe
uns schon bekannt gewordener Wiener Kunstsammler mitgeteilt, und über-
dies der Name Kuppitsch (S. 120). Die Sammler Grandjean, Hartmann,
Jos. Huber, Leschtina, Franz Stöber kennen wir aus anderen Quellen.
Was bei Realis und Görling zu finden war, ist im Repertorium für
Kunstwissenschaft (Bd. XV.) ausgenutzt. Bei Eray diesmal keine nennens-
werte Ausbeute. Desgleichen bietet Louis Viardots „Les Musees d’Allemagne
et de Russie“ (1844) nichts, das irgendwie den Ausschlag geben könnte.
Beachtenswert die Altwiener Gemäldebesitzer, die in den „Mitteilungen des
Wiener Altertumsvereines“ von 1898, S. 48 ff. genannt sind.
Die Liste der Wiener Gemäldesammlungen, groß und klein, fällt für
die 1840er Jahre wieder ganz stattlich aus. Sie zählt folgende Galerien und
Sammler von zeitgenössischen Bildern auf:
Adamovics, Akademie, Ambrasersammlung, Amerling,
Artaria, R. v. Arthaber, Badenfeld, Baranowski, Batthyäni, Joh.
Beck, Beroldingen, Belvedere (beziehungsweise Kaiserliche Galerie),
J. D. Böhm, Brandis, Breuner, Bühlmayer, de Clerck, Collalto
(schon in Breitensee, 1842 aufgelöst), Czernin, Della Grazia, Esterhazy,
Fellner, Festetits, Fleischhacker, Forgatsch, Gesellschaft der
Musikfreunde, Geymüller, Grittner, Harrach, Hofbauer (Rest), Hoser
(Hunyadi), Jäger, Kastlunger, Kornhäusel, Kranner, Kuppitsch,
Leschtina, Liechtenstein, Lobkowitz, Mayer (oder Meyer), Metter-
nich, Joh. Nep. Meyer, Näko, Nepalek (Witwe N.), Pereira, Puthon,
Reinoldi, Rockinger, Rossetti, Rosthorn, Rothschild, Ruß, Schau-
spielergalerie, Schönborn, Schönfelds Museum (mit nur wenigen Ge-
mälden), Schottenstift, Schwarzenberg, Sickingen (Reste), H. Spitzer,
Max Springer, Steinschneider, Franz Stöber, Wieser, Winter und
Graf Zichy.
Der Bestand an Gemäldesammlungen war so ansehnlich, daß die
10. Auflage des Brockhausschen Konversationslexikons (von 1855) den Reich-
tum an Sammlungen besonders hervorhebt und die meist bedeutenden aufzählt.
Wie in früheren Abschnitten werden auch diesmal die Verluste durch
Versteigerungen berücksichtigt. So fällt die Auktionierung der 2. Abteilung
der Hofbauerschen Sammlung ins Jahr 1841. 1839 war die Galerie noch
(Fortsetzung zu S. 6.)
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Ferdinand Goll und Konrad Graf seien nicht übersehen, da sie im
Wiener Sammelwesen bis in unsere Zeiten bekannt geblieben sind. Aus
L. A. Frankls Amerlingbuch (S. 54) erfährt man im allgemeinen, da(3 in den
1840er Jahren bei Lavos „an hundert Bilder“ sich befunden haben. 1848
wurden sie versteigert. Auch Maler Ranftl besaß (alte) Bilder. An die ehe-
malige Galerie Sickingen werden wir erinnert durch Gauermanns Ein-
nahmebuch.
R. v. Eitelberger spricht davon, daß in den 1840er Jahren Zimmer-
meister Fellner und andere als Gemäldefreunde zur Geltung kamen, wie
die Baukünstler Kornhäusel und Kranner, der Kaufmann (Johann) Beck.
Mit Eitelbergers Sammlernamen „Meyer“ ist vielleicht der sogenannte
Stametz-Mayer gemeint.
In Demarteaus: Huit jours ä Vienne (1846, S. 114ff.) wird eine Reihe
uns schon bekannt gewordener Wiener Kunstsammler mitgeteilt, und über-
dies der Name Kuppitsch (S. 120). Die Sammler Grandjean, Hartmann,
Jos. Huber, Leschtina, Franz Stöber kennen wir aus anderen Quellen.
Was bei Realis und Görling zu finden war, ist im Repertorium für
Kunstwissenschaft (Bd. XV.) ausgenutzt. Bei Eray diesmal keine nennens-
werte Ausbeute. Desgleichen bietet Louis Viardots „Les Musees d’Allemagne
et de Russie“ (1844) nichts, das irgendwie den Ausschlag geben könnte.
Beachtenswert die Altwiener Gemäldebesitzer, die in den „Mitteilungen des
Wiener Altertumsvereines“ von 1898, S. 48 ff. genannt sind.
Die Liste der Wiener Gemäldesammlungen, groß und klein, fällt für
die 1840er Jahre wieder ganz stattlich aus. Sie zählt folgende Galerien und
Sammler von zeitgenössischen Bildern auf:
Adamovics, Akademie, Ambrasersammlung, Amerling,
Artaria, R. v. Arthaber, Badenfeld, Baranowski, Batthyäni, Joh.
Beck, Beroldingen, Belvedere (beziehungsweise Kaiserliche Galerie),
J. D. Böhm, Brandis, Breuner, Bühlmayer, de Clerck, Collalto
(schon in Breitensee, 1842 aufgelöst), Czernin, Della Grazia, Esterhazy,
Fellner, Festetits, Fleischhacker, Forgatsch, Gesellschaft der
Musikfreunde, Geymüller, Grittner, Harrach, Hofbauer (Rest), Hoser
(Hunyadi), Jäger, Kastlunger, Kornhäusel, Kranner, Kuppitsch,
Leschtina, Liechtenstein, Lobkowitz, Mayer (oder Meyer), Metter-
nich, Joh. Nep. Meyer, Näko, Nepalek (Witwe N.), Pereira, Puthon,
Reinoldi, Rockinger, Rossetti, Rosthorn, Rothschild, Ruß, Schau-
spielergalerie, Schönborn, Schönfelds Museum (mit nur wenigen Ge-
mälden), Schottenstift, Schwarzenberg, Sickingen (Reste), H. Spitzer,
Max Springer, Steinschneider, Franz Stöber, Wieser, Winter und
Graf Zichy.
Der Bestand an Gemäldesammlungen war so ansehnlich, daß die
10. Auflage des Brockhausschen Konversationslexikons (von 1855) den Reich-
tum an Sammlungen besonders hervorhebt und die meist bedeutenden aufzählt.
Wie in früheren Abschnitten werden auch diesmal die Verluste durch
Versteigerungen berücksichtigt. So fällt die Auktionierung der 2. Abteilung
der Hofbauerschen Sammlung ins Jahr 1841. 1839 war die Galerie noch