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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 5.1920/​1921

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Von den Wiener Versteigerungen im Spätwinter
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Dame 18.500, eine Landschaft von Jos. Thoma 8000, ein Aquarell: Glück-
liche Zeit von Ed. Veith 17.500, P. G. Vertins Stadtbild aus Holland 40.000,
ein kleiner Vöscher 11.000, J. B. Wenglers „Der galante Begleiter“ 21.000,
Karl Zewy 12.000, zwei Aquarelle von Jos. Zumsande zusammen 25.000
Kronen.
In neuester Zeit werden wieder einige Versteigerungen vorbereitet für
den Frühling. Von den Versteigerungen im Spätwinter läßt sich im allge-
meinen sagen, daß Bilder von guten, großen Meistern noch immer hohe
Preise erzielen, wogegen geringe Sachen jetzt nicht mehr so heftig begehrt
werden wie während des Krieges und noch bis vor kurzem, als man jedes
bemalte Brett oder Läppchen um teures Geld losschlagen konnte.

AUS DER LITERATUR.
Karl Woermann: „Geschichte der Kunst aller Zeiten und
Völker.“ Zweite, neubearbeitete und vermehrte Auflage. Fünfter Band: „Die
Kunst der mittleren Neuzeit von 1550 bis 1750 (Barock und Rokoko)“ mit
235 Abbildungen im Text, 6 Tafeln in Farbendruck und 56 Tafeln in Ton-
ätzung und Holzschnitt. (Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 8°,
516 SS.)
Die erste Auflage des Woermannschen Werkes, einer Zusammenfassung
der wichtigsten Kunsterscheinungen aller Völker und Zeiten, hat großen Er-
folg gehabt und weitgehende Anerkennung bei Fachgenossen und Laien
gefunden. Die Auswahl der Monumente und die Anordnung waren vorzüg-
lich. Ohne aufdringliche Gelehrsamkeit wurde dem Leser der Stoff nahe-
gebracht, und Hinweise auf wichtige Quellen und kritische Schriften dienten
dem Neuling im Fach als Wegweiser. Von diesen konnte er weiterforschen
und der Literatur ins Kleine nachgehen. Im Text waren die wichtigsten
Namen der Kunstgelehrten genannt; ihre Hauptschriften fanden sich gegen
Ende jedes Bandes zusammengestellt. Woermann hat diese Anordnung,
welche lange Fußnoten vermeidet, auch in der zweiten Auflage beibehalten,
die denn auch sonst alle guten Eigenschaften der trefflichen ersten Auflage
mit herübergenommen hat, in erster Linie den geschickten Zuschnitt des
Stoffes und nicht zuletzt die passende, wohlüberlegte Auswahl der Abbil-
dungen, mit denen die bekannte Verlagshandlung nicht gespart hat. Der
fünfte Band enthält eine Menge Kapitel, die uns an dieser Stelle angehen,
da sie rein der Malerei gewidmet sind. Nach der Besprechung der Bau-
kunst und Bildnerei folgt nämlich in den einzelnen Abschnitten jedesmal
eine Erörterung der Malerei. So fallen z. B. in den Rahmen des 5. Bandes
Erörterungen über die „Manieristen“ Italiens, die bolognesischen Eklektiker
und die gleichzeitigen Maler anderer Gruppen, von denen alle wichtigen
genannt werden. Alle berühmten Maler des späten 16. und des 17. und
frühen 18. Jahrhunderts kommen in diesem Bande vor, die großen Spanier,
Flandrer, Holländer, Franzosen, selbstverständlich auch die deutschen Maler,
einschließlich eines Kupetzky, Manyoki, Denner, Seybold, der Hammilton,
Mengs, Ruthart und vieler anderer. Ein beachtenswerter Abschnitt ist den
englischen Malern des Zeitraums gewidmet, also all den ausgeliehenen
 
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