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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 5.1920/​1921

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Malern, die England aus aller Welt an sich gezogen hatte, wie auch dem
Auftreten des heimischen Hogarth. Schon in den Abschnitten über Malerei
allein kommt große Meisterschaft im Überblicken von vielen Einzelheiten
zum Ausdruck, und wer auch noch die Abschnitte über die weiteren bil-
denden Künste durchprüft, wird mit Anerkennung gewiß nicht kargen.
Woermanns Kunstgeschichte ist jedenfalls eines der besten Hand-
bücher ähnlicher Art.
„Technische Mitteilungen für Malerei, gegründet 1884 von
Adolf Wilhelm Keim, Zeitschrift der deutschen Gesellschaft für rationelle
Malverfahren (Adolf-Wilhelm-Keim-Gesellschaft in München).“ Brachte in den
letzten Heften des 36. Jahrganges u. a. einen Artikel von Prof. H. E. Arm-
strong und Chef-Chemiker C. A". Klein über „Das Verhalten der Farben bei
der praktischen Verwendung mit besonderer Beziehung auf die Verleum-
dungen der Bleifarben“ und den Abdruck wichtiger Vorträge von Prof.
Dr. A. Eibner über „Sprung und Rißbildung antrocknender Ölfarbenauf-
striche und auf Ölbildern“. Hervorgehoben seien die Erörterungen über
den Vorgang des Trocknens von Ölfarben (Heft 11). Eibner be-
richtet: Die fetten, trocknenden und nicht trocknenden Öle „sind chemische
Verbindungen des Glyzerins (Ölsüß) mit einer beschränkten Anzahl soge-
nannter höherer Fettsäuren, d. h. von Verbindungen mit einer größeren
Zahl von Atomen Kohlenstoff, wie sie Essigsäure, Buttersäure u. dgl. auf-
weisen. Die Hauptmenge dieser Säuren ist in freiem Zustand flüssig. Sie
gehören zu den sogenannten ungesättigten Kohlenstoffverbindungen, d. h.
zu jenen, die imstande sind, von anderen Stoffen bestimmte Mengen
chemisch aufzunehmen, z. B. Jod oder Brom. „Auf dieser Fähigkeit der Fett-
säureanteile der Glyzeride der fetten, trocknenden Öle beruht deren Trocken-
vorgang im wesentlichen.“ ... Sie nehmen den Sauerstoff zuerst physikalisch
auf, „weil sie für denselben ein großes Lösevermögen haben, wie u. a. auch
das Wasser ihn aufnimmt. Dann aber binden sie sich chemisch damit. Hierbei
entstehen zuerst flüssige Sauerstoffadditionsprodukte, die sogenannten Per-
oxyde, die nach einigen Tagen in feste übergehen. Sie sind verschiedenartig
und bilden in ihrer Gesamtheit den festen Ölfilm, die sogenannte Linoxin-
haut“. Ebner weist wiederholt auf die Unvollständigkeit unserer Kenntnisse
von den Ölen hin und macht Andeutungen, wo neue Ergebnisse der For-
schung zu holen wären, nämlich in der Stoffzerlegung (chemischen Analyse)
der noch unausgebildeten Samenarten, aus denen man im reifen Zustand
die öle gewinnt.
Georg Marzynski: „Die Methode des Expressionismus, Studien zu
seiner Psychologie“ (Leipzig, Klinkhart-Biermann, 1920). (56 SS. 8° und
24 Abbildungen.) Die kleine Schrift zeichnet sich durch faßbare Gedanken
vor sehr vielen anderen aus, die über Expressionismus gewöhnlich mehr
geschmiert als geschrieben werden. Ohne mit allem übereinzustimmen, was
Marzynski sagt, sei doch die hervorragende Stellung der Arbeit gern an-
erkannt. Fr.
 
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