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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 5.1920/​1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.52778#0095

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Innsbruck. Aus dem Museum Ferdinandeum wurde ein kleines Bildnis
entwendet, das dem Van Dyck zugeschrieben wird. (N. Fr. Presse 20. Oktb.
1920.)
Köln. Im Kunstauktionshaus Math. Lempertz (Hanstein & Söhne), Neu-
markt 3, wurden am 19. Oktober Bilder alter und neuerer Meister „aus den
Beständen des Landesmuseums Darmstadt“ sowie aus anderem Besitz ver-
steigert. Das Verzeichnis mit Abbildungen gibt bei den Bildern aus Darm-
stadt die Hinweise auf die alten Kataloge der Darmstädter Galerie den Be-
schreibungen bei. Im ganzen sind es 265 Bilder aus verschiedenem Besitz
und etwa 20 Kunstblätter, die versteigert wurden.
Leipzig. Im Herbst hielt der Kunstverein eine Max-Klinger-Aus-
stellung ab, in welcher hauptsächlich Klingers künstlerischer Nachlaß zu
sehen war. (Münch. N. N.)
London. Das Britische Museum hat vor einiger Zeit den Band mit
Zeichnungen aus Squarciones Schule zum Geschenk erhalten, der durch
Novellis Stiche bekannt und in der Literatur mehrmals erwähnt ist (vgl. u. a.
Kristeller: Mantegna). Lange Zeit waren die Zeichnungen dem Andrea Man-
tegna zugeschrieben. (Donaths „Kunstwanderer“ Aprilheft 1920.)
Madrid. Wie der „Cicerone“ (S. 758) zu melden weiß, ist im Prado-
Museum ein eigener Greco-Saal eingerichtet worden.
München. Bei Hugo Helbing wurden im Herbst allerlei Kunst-
sachen, darunter Gemälde, versteigert, auch solche aus dem Nachlaß des
Majors Ernst Czermak, eines Verwandten des bekannten älteren Sammlers
Schubart.
Rom. Im Kloster Sant Onofrio sind Fresken von Melozzo da Forli
aufgedeckt worden. (Donaths „Kunstwanderer“ 1920, S. 97, Friedrich
Schneider.)
Venedig. Im Laufe des Oktober (1920) wurde in der Sala del Con-
siglio dei dieci des Dogenpalastes das Bild des Veronese: „Juno gießt
ihre Schätze über Venedig aus“ wieder an seinen ursprünglichen Platz
zurückgebracht. Das Bild war zur Napoleonischen Zeit nach Paris entführt
und bekanntlich späterhin in der Brüsseler Galerie aufgestellt worden. (Cor-
riere della Sera 8. Okt. 1920.)
Wien. Im Künstlerhaus eine reichhaltige, mannigfach anregende
Herbstausstellung, in welcher einige rückblickende Abteilungen dem An-
denken verstorbener österreichischer Künstler gewidmet sind. Die tempera-
mentvollen Bildhauer Viktor Tilgner und Theodor Friedl sowie der erfin-
dungsreiche und witzige Zeichner Hans Schließmann, endlich der Alpen-
maler Gustav Jahn sind die geehrten Toten. Über die sehenswerte Aus-
stellung wird nach Möglichkeit noch eingehend Bericht erstattet.
— Unter den Sonderausstellungen ist mir die bekannt geworden,
welche der emsige Erwin Pendl bei Halm & Goldmann am Opernring
abgehalten hat. Wie sonst, hatten auch diesmal Pendls Arbeiten nicht nur
als Kunstwerke, sondern auch als Darstellungen bemerkenswerter Örtlich-
keiten Bedeutung. Diesmal sind es Wiener Ansichten, zum Teil von Monu-
mentalbauten (der Oper, einigen Kirchen), zum Teil von malerischen Straßen
 
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