Dürstendes Dickicht wirft sich über den Schoß
der Sommernacht:
Nun ist des Tages Hauch eine zimmetduftende
Orchidee,
In der ich betäubter Faiter fiattre.
In meinem Haupte rauscht ein Garten,
Auf dessen Kronen schwelender Abend drückt.
OreHrote große Früchte schwingen tönend im
Sturm.
Nachts neigen sie sich von den Stielen und faßen
Wie Flammen von Fackeln, Ertrinken im Tau
meiner Lider.
Hastet der Smüm durchs phosphorieuchtende
Schiff meinerWimpern
Liebesfied
Wenn deine Augen süß zu mir singen,
Ist meine Seefe ein tiefer Brunnen,
Zu dessen Grunde feise Gold klirrt.
In meinem Schosse hielt ich fest deine Hand:
So bin ich durch Aetherräume fortgeffogen
Jahrtausendefang mit traumversifberter Stirne.
Deine Worte sind Freundesarme
Die sich gütig und weich um meine Schultern
fegen,
Daß sich meine Lippen zum Lichte entfalten können.
Gott hat dich auf meine Arme gefegt.
Nun wiß ich dich tragen durch aße Leben
Bis wieder zu Gott.
Meine Spuren fofgen mir aße verkiärt,
Ein großes Heer, dir dienstbar zu sein,
Und mich zu führen die bereitete Straße.
Die Blumen der Beete knospen uns nach
Und rufen uns WoMgerüche zu
Und können nur mehr an deinem Gürtel blühen.
In grauen Abend weinen die Vögel Tau
Vor Freude über unser Glück:
Ich wiß Ihnen dafür Saphire für ihre Augen
schenken.
Du bist eine sifberne Gerte
An der überströmend mein Herz hangt
Und Gott häft uns in den blauen wehenden
Nachtwind hinaus.
Große Traume wiegen mieh . . .
Wälder, deren Bäume lange Bärte tragen.
Wäfder, in denen Nachts unzählige Kerzen
brennen,
Irgendwo in euern Kronen heg ich wie in einer
Wiege.
Meere, deren Wogen in die Wolken fachen,
Meere, zu deren Grund nachts sterbende
Sterne sinken,
Irgendwo in euern Täfern lieg ich wie in
einer Wiege.
Immer flüstert euer ewiges Atemholen in meine
Ohren,
Immer trägt mich euer sanfter Gesang in lichten
Schlaf.
Wäfder und Meere, irgendwo in euch lieg ich
wie in .einer Wiege.
Entscheidung
Gezweig aus Sternen bog sich zu ihm herab,
Als der Beglückte durch nächtliche Gärten ging.
Gforiofen glänzten über seiner Spur.
Ferne folgte sein Schatten aus dummem Gold.
Der spielte ihn. Es sang dazu ein blaues Licht
im Baum.
Doch der Beglückte wie im Traum wankte
den Strand entlang.
Ersehntem weggeschenkt. Das zwang
Zum Niederknien am Fuße der Düne ihn.
Es war die Luft von silbernen Pfeilen erfüllt,
Hochoben verklingenden.
Um Mitternacht sank eine dunkle Sonne ins Meer,
Langsam ein schwarzes Segel zog vorbei.
Sand floß auf des Menschen Scheitel von
der Höhe der Düne im Wind.
Über dem Meere erblickte er eine Stadt.
In ihr sich selbst. An gebundenen Händen
Ward er von wilden Kossen durch die Straßen
geschleift,
Von des Mondes metallenem Zuruf verhöhnt.
Auf den Dächern die schweigsam schauende
AAenge;
Die riesenhaften Gestatten der Priester.
Sturmwind entführte die Stadt.
Ein Geier, von Wolken verfolgt, schoß durch
den Kaum,
In wütendem Kampf mit einer Flamme, die er
geraubt hat.
Eine w.eite See sprang hoch, die ihn ergriff,
Und hing lange felsenstarr im Sternenkreis,
Den Lachenden, der durch die Höhlen der
Wogen schritt,
Staunend seine leuchtenden Arme, liebreich
die leeren Hände besah.
0 das war jener, der dort am Strande lag.
Freudig hob er das Haupt: Nun war Kühe
ringsum,
Es wuchs um ihn ein wunderbarer Wald.
Tiefer ward die Schönheit unter den heiligen
Bäumen.
Nach Menschenaltern versank er in
All-Einsamkeit.
Immer lichtere Himmel durchschwebten sein Herz.
Versöhnung
Am Abend verloren ihr Licht zwei strahlende
Welten.
Des Menschen Augen. Sein Antlitz verlor jeden
Sinn.
Nachts trieb Gott den Hadernden ans Ufer
des Sees.
0 wie faßten die Stimmen der Geister wild an
sein Herz.
Nun er sein Urteil begriff, weinte er lang.
Grausam in seinem Gesicht lebte der nahe Mond,
Bis er im Himmel versank vor des Tages
steigendem Schein.
Voll zärtlicher Liebe dachte er an ein Kind.
Am Morgen segnete süßer Tau seinen Scheitel,
Er fühlte für einen im Sonnenschein zitternden
Zweig.
Und in seinem Herzen
Faltete die Freude die goldenen Hände verkiärt
zum Gebet.
Daß ich ein Teii haben darf
Daß ich ein Teil haben darf
An deines Tages Ungemach,
Ist mir so tiefes Glück.
Daß du so gütig bist,
Vor jenen Sorgen, die dich quälen,
Zu mir zu flüchten,
Dank ich dir tausendmal.
O könnte ich
Deine Flucht beschützen,
Deine Augen erhellen
Und dich lächeln lassen!
Gedichte
Franz Richard Behrens
Preußin
Jener kleinen, tapferen Schaffnerin der Linie 0
Frühabend herzen Sonnenrasen
Sang bleichen Wangenweiße
Strohe Augen blauen struppig Heu Kesede
Silberkleiuer Birke graue Borke grüne Borte
Trockner Wind strampelt braunstrolchenden
nackten Bach
Im Wcttcrmecr stelzen stahltrunken Feuervögel
Scharf stehen stillen Leibes mädchentoß.
Preußisch
Kanonen laden
Sklaven herren
Kanipen reiten
Herren Sklaven
Kinnen rasen
Sklaven herren
Küsten felsen
Herren Sklaven
Kiesel recken
Sklaven herren
Wiesel watten
Herren Sklaven
Fausten flattern
Sklaven herren
Wetter bienen
Herren Sklaven
Gletten fahren
Sklaven herren
Quader quellen
Herren Sklaven /
Käder ringen
Sklaven herren
Bergen hirnen
Herren Sklaven
Alastspitze ersticht Meerhast
Licht stickt Last.
Rust
Staubgelb klingt Sand Sonne
Schauernde Kirchenkristalle süßen müde Pferde-
augen
Samen ertragen prlahmen
Kader roßen Ziele
Waldrand wendet Sielen
Frühlingsgräser kosen Gottes grünes Bett
Entknospen marschstrengen wegbetrunkenen Leib
Hoch torkelt Seegang.
Murseh
Lenzrote Straße liebelt Libelle
Wiegen wiesen
Sargen saaten
Klausen klirren
Wälder worren
Furche tiefe schwarze grüne Pfütze
Leeres Borf
Wehen wurzelt Birkenhaar
Kletten dorren Kanten
Blühe Wolke gurgelt schweben Schrein
Kurze Kamine blenden blinke Sommerlust
Blinde blumen Sehen.
Sternenbreuuen
Leuchten tiefen Silberschlagen
Sonne taumeln Kosenkeimen
Tauen Wangen tropfen bebenbang
Brennen ranken Blühenbleiben
Zünden lange Lanzen
27
der Sommernacht:
Nun ist des Tages Hauch eine zimmetduftende
Orchidee,
In der ich betäubter Faiter fiattre.
In meinem Haupte rauscht ein Garten,
Auf dessen Kronen schwelender Abend drückt.
OreHrote große Früchte schwingen tönend im
Sturm.
Nachts neigen sie sich von den Stielen und faßen
Wie Flammen von Fackeln, Ertrinken im Tau
meiner Lider.
Hastet der Smüm durchs phosphorieuchtende
Schiff meinerWimpern
Liebesfied
Wenn deine Augen süß zu mir singen,
Ist meine Seefe ein tiefer Brunnen,
Zu dessen Grunde feise Gold klirrt.
In meinem Schosse hielt ich fest deine Hand:
So bin ich durch Aetherräume fortgeffogen
Jahrtausendefang mit traumversifberter Stirne.
Deine Worte sind Freundesarme
Die sich gütig und weich um meine Schultern
fegen,
Daß sich meine Lippen zum Lichte entfalten können.
Gott hat dich auf meine Arme gefegt.
Nun wiß ich dich tragen durch aße Leben
Bis wieder zu Gott.
Meine Spuren fofgen mir aße verkiärt,
Ein großes Heer, dir dienstbar zu sein,
Und mich zu führen die bereitete Straße.
Die Blumen der Beete knospen uns nach
Und rufen uns WoMgerüche zu
Und können nur mehr an deinem Gürtel blühen.
In grauen Abend weinen die Vögel Tau
Vor Freude über unser Glück:
Ich wiß Ihnen dafür Saphire für ihre Augen
schenken.
Du bist eine sifberne Gerte
An der überströmend mein Herz hangt
Und Gott häft uns in den blauen wehenden
Nachtwind hinaus.
Große Traume wiegen mieh . . .
Wälder, deren Bäume lange Bärte tragen.
Wäfder, in denen Nachts unzählige Kerzen
brennen,
Irgendwo in euern Kronen heg ich wie in einer
Wiege.
Meere, deren Wogen in die Wolken fachen,
Meere, zu deren Grund nachts sterbende
Sterne sinken,
Irgendwo in euern Täfern lieg ich wie in
einer Wiege.
Immer flüstert euer ewiges Atemholen in meine
Ohren,
Immer trägt mich euer sanfter Gesang in lichten
Schlaf.
Wäfder und Meere, irgendwo in euch lieg ich
wie in .einer Wiege.
Entscheidung
Gezweig aus Sternen bog sich zu ihm herab,
Als der Beglückte durch nächtliche Gärten ging.
Gforiofen glänzten über seiner Spur.
Ferne folgte sein Schatten aus dummem Gold.
Der spielte ihn. Es sang dazu ein blaues Licht
im Baum.
Doch der Beglückte wie im Traum wankte
den Strand entlang.
Ersehntem weggeschenkt. Das zwang
Zum Niederknien am Fuße der Düne ihn.
Es war die Luft von silbernen Pfeilen erfüllt,
Hochoben verklingenden.
Um Mitternacht sank eine dunkle Sonne ins Meer,
Langsam ein schwarzes Segel zog vorbei.
Sand floß auf des Menschen Scheitel von
der Höhe der Düne im Wind.
Über dem Meere erblickte er eine Stadt.
In ihr sich selbst. An gebundenen Händen
Ward er von wilden Kossen durch die Straßen
geschleift,
Von des Mondes metallenem Zuruf verhöhnt.
Auf den Dächern die schweigsam schauende
AAenge;
Die riesenhaften Gestatten der Priester.
Sturmwind entführte die Stadt.
Ein Geier, von Wolken verfolgt, schoß durch
den Kaum,
In wütendem Kampf mit einer Flamme, die er
geraubt hat.
Eine w.eite See sprang hoch, die ihn ergriff,
Und hing lange felsenstarr im Sternenkreis,
Den Lachenden, der durch die Höhlen der
Wogen schritt,
Staunend seine leuchtenden Arme, liebreich
die leeren Hände besah.
0 das war jener, der dort am Strande lag.
Freudig hob er das Haupt: Nun war Kühe
ringsum,
Es wuchs um ihn ein wunderbarer Wald.
Tiefer ward die Schönheit unter den heiligen
Bäumen.
Nach Menschenaltern versank er in
All-Einsamkeit.
Immer lichtere Himmel durchschwebten sein Herz.
Versöhnung
Am Abend verloren ihr Licht zwei strahlende
Welten.
Des Menschen Augen. Sein Antlitz verlor jeden
Sinn.
Nachts trieb Gott den Hadernden ans Ufer
des Sees.
0 wie faßten die Stimmen der Geister wild an
sein Herz.
Nun er sein Urteil begriff, weinte er lang.
Grausam in seinem Gesicht lebte der nahe Mond,
Bis er im Himmel versank vor des Tages
steigendem Schein.
Voll zärtlicher Liebe dachte er an ein Kind.
Am Morgen segnete süßer Tau seinen Scheitel,
Er fühlte für einen im Sonnenschein zitternden
Zweig.
Und in seinem Herzen
Faltete die Freude die goldenen Hände verkiärt
zum Gebet.
Daß ich ein Teii haben darf
Daß ich ein Teil haben darf
An deines Tages Ungemach,
Ist mir so tiefes Glück.
Daß du so gütig bist,
Vor jenen Sorgen, die dich quälen,
Zu mir zu flüchten,
Dank ich dir tausendmal.
O könnte ich
Deine Flucht beschützen,
Deine Augen erhellen
Und dich lächeln lassen!
Gedichte
Franz Richard Behrens
Preußin
Jener kleinen, tapferen Schaffnerin der Linie 0
Frühabend herzen Sonnenrasen
Sang bleichen Wangenweiße
Strohe Augen blauen struppig Heu Kesede
Silberkleiuer Birke graue Borke grüne Borte
Trockner Wind strampelt braunstrolchenden
nackten Bach
Im Wcttcrmecr stelzen stahltrunken Feuervögel
Scharf stehen stillen Leibes mädchentoß.
Preußisch
Kanonen laden
Sklaven herren
Kanipen reiten
Herren Sklaven
Kinnen rasen
Sklaven herren
Küsten felsen
Herren Sklaven
Kiesel recken
Sklaven herren
Wiesel watten
Herren Sklaven
Fausten flattern
Sklaven herren
Wetter bienen
Herren Sklaven
Gletten fahren
Sklaven herren
Quader quellen
Herren Sklaven /
Käder ringen
Sklaven herren
Bergen hirnen
Herren Sklaven
Alastspitze ersticht Meerhast
Licht stickt Last.
Rust
Staubgelb klingt Sand Sonne
Schauernde Kirchenkristalle süßen müde Pferde-
augen
Samen ertragen prlahmen
Kader roßen Ziele
Waldrand wendet Sielen
Frühlingsgräser kosen Gottes grünes Bett
Entknospen marschstrengen wegbetrunkenen Leib
Hoch torkelt Seegang.
Murseh
Lenzrote Straße liebelt Libelle
Wiegen wiesen
Sargen saaten
Klausen klirren
Wälder worren
Furche tiefe schwarze grüne Pfütze
Leeres Borf
Wehen wurzelt Birkenhaar
Kletten dorren Kanten
Blühe Wolke gurgelt schweben Schrein
Kurze Kamine blenden blinke Sommerlust
Blinde blumen Sehen.
Sternenbreuuen
Leuchten tiefen Silberschlagen
Sonne taumeln Kosenkeimen
Tauen Wangen tropfen bebenbang
Brennen ranken Blühenbleiben
Zünden lange Lanzen
27