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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 1.1884

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Brückner, Alexander: Die Pest in Rußland 1654, [2]: eine populationistisch-historische Studie
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52613#0147

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die Peſt in Kußland 1654.

Eine populationiſtiſch-hiſtoriſche Studie..
Von

A. Drückner.

*

Im September 1654 hatte die Seuche ihren Höhepunkt er—
reicht. Vom 10. Oktober an nahm man eine Abnahme der Sterb—
lichkeit wahr; die Gefahr, in welcher die Erkrankten geſchwebt
hatten, wurde geringer; die Fälle, in denen die letzteren genaſen,
wurden häufiger.

Inzwiſchen hatte der Zar einen großen Erfolg auf dem Ge—
biete der auswärtigen Politik errungen. Die Stadt Smolensk
war in ſeine Hände gefallen (September). Alexei gedachte nun
für einige Zeit in ſeine Hauptſtadt zurückzukehren und die mili—
täriſchen Operationen im Kampfe mit Polen im Frühling 1755
wieder aufzunehmen.

Als der Zar indeſſen am 21. Oktober auf dem Wege von
Smolensk nach Moskau in der Stadt Wjasma anlangte, ſtellte
ſich heraus, daß er wegen der noch immer vorhandenen Anſteckungs—
gefahr nicht weiterreiſen durfte. So blieb er denn mehrere Monate
in Wjasma. Hierher kam die Zarin mit den Kindern, nachdem
ſie einige Wochen in dem Kloſter Koljaſin verlebt hatte. Von
hier aus verfügte Alexei, daß an allen Orten, wo die Krankheit
 
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