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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 1.1884

DOI Artikel:
Gregorovius, Ferdinand: Aus den Ruinen von Sardes: 1882
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52613#0733

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Aus den Kninen von Sardes.

1882.
Von

Jerdinand OGregorovius.

In Smyrna hatte ich das Glück, Herrn Uſſing zu treffen,
einen namhaften däniſchen Archäologen, welcher viel in Griechen—
land geforſcht hat. Wir verabredeten eine Fahrt nach Sardes,
um die einzigen authentiſchen Urkunden der Geſchichte dieſer alt—
berühmten Hauptſtadt Lydiens kennen zu lernen, und das ſind
ihr Lokal und ihre wenigen Trümmer.

Zu dieſem Zweck empfahl uns Herr Humann, der Perga⸗
mener, dem Direktor der Eiſenbahn Smyrna-Alaſcher, welcher uns
dann mit einem Brief an den Chef der Station Sart verſah.

Es iſt eine befremdende Vorſtellung, nach Epheſus oder nach
Sardes auf einer Eiſenbahn zu fahren, nach ſo alten, von ſo viel
mythiſchem Nimbus umgebenen Orten, daß wir daheim glauben,
ſie nur unter großen Mühen erreichen zu können. So war es
zur Zeit Chandlers und lange— nach ihm. Wir aber ſind glück—
licher, denn die entfernteſten Ziele der Forſchung rücken jetzt in
unſere Nähe als Eiſenbahnſtationen.

Eine engliſche Geſellſchaft in Smyrna hat zwei Bahnen ge—
baut; die eine führt über Epheſus (Ajaſaluk) in die Thalgebiete
des Kayſtros und Näander nach Aidin, dem alten Tralles; die
andere durch das lydiſche Hermosgefilde nach Alaſcher, dem Phila—
delphia der Seleuciden.

Zeitſchrift für Allgem. Geſchichte ꝛc, 1884. Heft X. 47
 
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