Mitteilungen und Zerithte.
Der Türkenkrieg von 1683
hat im Feſtjahre des zweiten Centenniums, wie leicht begreiflich, viele Bearbeiter
gefunden. Die Litteratur der Belagerung von Wien, ſowohl die gleichzeitige als
die ſpätere, wurde bei Gelegenheit der von der Stadt Wien ſelbſt veranſtalteten.
hiſtoriſchen Ausſtellung in bewundernswerter Vollſtändigkeit zuſammengeſtellt
und in dem Kataloge dieſer Ausſtellung mit bibliographiſcher Genauigkeit be—
ſchrieben — nach unſerer Anſicht das einzige, aber auch wirklich wertvolle wiſſen—
ſchaftliche Ergebnis des Unternehmens, welches wir uns noch höher anzuſchlagen
erlauben als das Reinerträgnis, welches dem verehrlichen Gemeinderate der ſchönen
Reſidenzſtadt an der Donau ſo viel Vergnügen bereitet hat, daß er es ungeteilt
für ſich zu behalten und ja nicht durch Verleihung wohlverdienter Remunerationen
an die Veranſtalter zu ſchmälern beſchloß. Wir bedauern nur, daß in der
Anlage und Einrichtung des Kataloges zu ſehr auf jenen Teil der Ausſtellungs—
beſucher Rückſicht genommen wurde, welche nicht in der Lage oder gewillt ſind,
die Gegenſtände an dem ihnen in einer ſyſtematiſchen Anordnung gebührenden
Orte zu ſuchen, ſondern höchſtens die Lokalitäten zu unterſcheiden vermögen;
dies hatte zur Folge, daß man das Verzeichnis der Druckwerke, welche ſelbſt—
verſtändlich nicht in einem einzigen Raume vereinigt werden konnten, nicht
fortlaufend gegeben, ſondern in Partien geteilt und an verſchiedenen Stellen des
Kataloges zum Abdruck gebracht hat. Dadurch wurde die Benützung dieſer
prächtigen bibliographiſchen Arbeit einigermaßen erſchwert.
Mit einem umfaſſenden Werke univerſalhiſtoriſchen Charakters erſchien zuerſt
Onno Klopp auf dem Kampfplatze: „Das Jahr 1683 und der folgende große
Türkenkrieg bis zum Frieden von Carlowitz“. Er erweiterte das Material,
welches er bereits für die betreffende Partie ſeines weitſchichtigen Werkes: „Der
Fall des Hauſes Stuart“ geſammelt hatte, durch einige Akten der Wiener Archive
und Bibliotheken und gab auf Grund desſelben mit anzuerkennendem Geſchicke,
eine zuſammenfaſſende Darſtellung der europäiſchen Verhältniſſe, welche für die
Entſtehung und den Verlauf des Krieges beſtimmend waren. Das Buch lieſt
ſich gut, würde jedoch, da es weder in der Behandlung des Stoffes noch in der
politiſchen Auffaſſung die oft betretenen Pfade verläßt, außerhalb der Herrn
Klopp naheſtehenden Kreiſe von Geſinnungsgenoſſen kaum beſonders bemerkt
worden ſein, wenn der Autor nicht die Gelegenheit ergriffen hätte, in ſcheinbar
Der Türkenkrieg von 1683
hat im Feſtjahre des zweiten Centenniums, wie leicht begreiflich, viele Bearbeiter
gefunden. Die Litteratur der Belagerung von Wien, ſowohl die gleichzeitige als
die ſpätere, wurde bei Gelegenheit der von der Stadt Wien ſelbſt veranſtalteten.
hiſtoriſchen Ausſtellung in bewundernswerter Vollſtändigkeit zuſammengeſtellt
und in dem Kataloge dieſer Ausſtellung mit bibliographiſcher Genauigkeit be—
ſchrieben — nach unſerer Anſicht das einzige, aber auch wirklich wertvolle wiſſen—
ſchaftliche Ergebnis des Unternehmens, welches wir uns noch höher anzuſchlagen
erlauben als das Reinerträgnis, welches dem verehrlichen Gemeinderate der ſchönen
Reſidenzſtadt an der Donau ſo viel Vergnügen bereitet hat, daß er es ungeteilt
für ſich zu behalten und ja nicht durch Verleihung wohlverdienter Remunerationen
an die Veranſtalter zu ſchmälern beſchloß. Wir bedauern nur, daß in der
Anlage und Einrichtung des Kataloges zu ſehr auf jenen Teil der Ausſtellungs—
beſucher Rückſicht genommen wurde, welche nicht in der Lage oder gewillt ſind,
die Gegenſtände an dem ihnen in einer ſyſtematiſchen Anordnung gebührenden
Orte zu ſuchen, ſondern höchſtens die Lokalitäten zu unterſcheiden vermögen;
dies hatte zur Folge, daß man das Verzeichnis der Druckwerke, welche ſelbſt—
verſtändlich nicht in einem einzigen Raume vereinigt werden konnten, nicht
fortlaufend gegeben, ſondern in Partien geteilt und an verſchiedenen Stellen des
Kataloges zum Abdruck gebracht hat. Dadurch wurde die Benützung dieſer
prächtigen bibliographiſchen Arbeit einigermaßen erſchwert.
Mit einem umfaſſenden Werke univerſalhiſtoriſchen Charakters erſchien zuerſt
Onno Klopp auf dem Kampfplatze: „Das Jahr 1683 und der folgende große
Türkenkrieg bis zum Frieden von Carlowitz“. Er erweiterte das Material,
welches er bereits für die betreffende Partie ſeines weitſchichtigen Werkes: „Der
Fall des Hauſes Stuart“ geſammelt hatte, durch einige Akten der Wiener Archive
und Bibliotheken und gab auf Grund desſelben mit anzuerkennendem Geſchicke,
eine zuſammenfaſſende Darſtellung der europäiſchen Verhältniſſe, welche für die
Entſtehung und den Verlauf des Krieges beſtimmend waren. Das Buch lieſt
ſich gut, würde jedoch, da es weder in der Behandlung des Stoffes noch in der
politiſchen Auffaſſung die oft betretenen Pfade verläßt, außerhalb der Herrn
Klopp naheſtehenden Kreiſe von Geſinnungsgenoſſen kaum beſonders bemerkt
worden ſein, wenn der Autor nicht die Gelegenheit ergriffen hätte, in ſcheinbar