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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 1.1884

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Haebler, Konrad: Der Streit Alfonsos von Aragon mit den Päpsten um die Krone von Neapel
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https://doi.org/10.11588/diglit.52613#0840

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Der Streit Alfonfos von Iragon mit den Püpften um
die Krane von Reapel.

Von

K. Haebler.

Das Recht König Alfonſos V. von Aragon an die Krone
von Neapel war ein doppeltes. Die Könige von Aragon hatten
das Erbrecht, das ihnen durch die Ehe Konſtanzes, der Tochter
Manfreds, mit Pedro von Aragon zu teil geworden war, nie auf—
gegeben. Damit hatten ſie die Beſitzergreifung der Inſel Sicilien.
nach der ſicilianiſchen Veſper gerechtfertigt, und der Beſitz dieſer
Inſel war für ſie eine beſtändige Erinnerung an ihre Anſprüche.
Allein der langjährige, durch viele Verträge anerkannte Zuſtand
ließ kaum die Möglichkeit, auf Grund dieſes Rechtes allein die
Anjous aus Neapel zu vertreiben. Da kam dieſem Rechte, als
wieder ein Zweig der Anjou-Dynaſtie am Ausſterben war, ein
mächtiger Zuwachs. Johanna II. die letzte Vertreterin des Anjou—
Durazzoſchen Zweiges, hatte ſich mit Papſt Martin V., dem Lehns—
herrn Neapels, in ſolchem Grade verfeindet, daß dieſer das ſcham—
und ſittenloſe Weib vom Throne zu verdrängen ſuchte, indem er
den Prinzen Louis III. der provenéaliſchen Linie des Hauſes Anjou
herbeirief, noch bei Lebzeiten Johannas das Erbe der Anjous an—
zutreten. Louis III. erſchien, und mit Hilfe des päpſtlichen Heeres
belagerte er Johanna II. im Jahre 1421 in ihrer Hauptſtadt.
In dieſer Not wendete ſie ſich an Alfonſo V. der durch Ritter—
lichkeit und Unternehmungsgeiſt gleich weit die zeitgenöſſiſchen Fürſten
 
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