die neueſten handſchriftenfunde aus Argypten,
Von
Adolf Vauer.
Der größte Teil der Litteraturwerke des Altertums iſt ver—
loren gegangen, von vielen berühmten Schriften kennen wir nur
wenige Bruchſtücke, die ſich als Citate bei ſpäteren, noch erhaltenen
Autoren vorgefunden haben, von vielen nur mehr Titel und Ver—
faſſer. Verloren gegangen iſt aber auch faſt alles, was augen—
blicklichen Veranlaſſungen entſprungen an Briefen und Aktenſtücken
privaten und öffentlichen Charakters, den tauſendfachen Bedürf—
niſſen des täglichen Lebens dienend, im Hauſe, in den Kanzleien,
in Tempel- und Staatsarchiven, auf der Reiſe und im Felde ge—
ſchrieben worden iſt. Nur ganz wenige dieſer, für die Erkenntnis
der Geſchichte wie des Lebens im Altertum und für deren Ver—
gegenwärtigung ſo wichtigen, Dokumente haben ſich erhalten, wenn
Gepflogenheit oder die Bedeutung derſelben die Aufzeichnung des
urſprünglichen Entwurfes auf Stein oder Metall verlangten.
Der raſtloſe Eifer, mit dem jene Bibliotheken durchforſcht
wurden, in denen man noch Reſte antiker Litteratur zu finden
hoffte, hat uns ferner die Gewißheit verſchafft, daß eine weſent—
liche Bereicherung unſeres Wiſſens von dieſer Seite nicht mehr
zu erwarten iſt. Was man an Hoffnungen auf die ſpaniſchen
Bibliotheken und die der Athosklöſter geſetzt hatte, iſt zumeiſt
trügeriſch geweſen; wenige und nicht ſehr wertvolle Handſchriften
von bereits bekannten Schriftſtellern ſind aus denſelben hervor—
Von
Adolf Vauer.
Der größte Teil der Litteraturwerke des Altertums iſt ver—
loren gegangen, von vielen berühmten Schriften kennen wir nur
wenige Bruchſtücke, die ſich als Citate bei ſpäteren, noch erhaltenen
Autoren vorgefunden haben, von vielen nur mehr Titel und Ver—
faſſer. Verloren gegangen iſt aber auch faſt alles, was augen—
blicklichen Veranlaſſungen entſprungen an Briefen und Aktenſtücken
privaten und öffentlichen Charakters, den tauſendfachen Bedürf—
niſſen des täglichen Lebens dienend, im Hauſe, in den Kanzleien,
in Tempel- und Staatsarchiven, auf der Reiſe und im Felde ge—
ſchrieben worden iſt. Nur ganz wenige dieſer, für die Erkenntnis
der Geſchichte wie des Lebens im Altertum und für deren Ver—
gegenwärtigung ſo wichtigen, Dokumente haben ſich erhalten, wenn
Gepflogenheit oder die Bedeutung derſelben die Aufzeichnung des
urſprünglichen Entwurfes auf Stein oder Metall verlangten.
Der raſtloſe Eifer, mit dem jene Bibliotheken durchforſcht
wurden, in denen man noch Reſte antiker Litteratur zu finden
hoffte, hat uns ferner die Gewißheit verſchafft, daß eine weſent—
liche Bereicherung unſeres Wiſſens von dieſer Seite nicht mehr
zu erwarten iſt. Was man an Hoffnungen auf die ſpaniſchen
Bibliotheken und die der Athosklöſter geſetzt hatte, iſt zumeiſt
trügeriſch geweſen; wenige und nicht ſehr wertvolle Handſchriften
von bereits bekannten Schriftſtellern ſind aus denſelben hervor—