10.3. Psychotherapeutische Prozesse und Methoden
auf den Klienten, die Erarbeitung der Behandlungsziele - durch den Behandelnden in
die Interaktion eingeführt.
In der mittleren Phase steht die systematische Veränderung der spezifischen Pro-
blematik des Klienten im Vordergrund. Therapeuten führen hier durch ihr methodi-
sches Handeln schrittweise Veränderungen ein, die die Klienten zu neuen Verhaltens-
weisen herausfordern. Nach Strong & Claiborn (1982) rufen Therapeuten durch ihr
Vorgehen in dieser Phase leichte Inkongruenzen zwischen den Problemdefinitionen ih-
rer Klienten und ihren eigenen hervor, die den Klienten zur Bewegung veranlassen.
Die Inkongruenzen zwischen beiden entstehen durch Interpretationen, kontextuelles
Einordnen der Problematik, selektives Aufgreifen bestimmter Problemaspekte wie
beispielsweise emotionaler Inhalte, Verstärkungen usw.
In der abschließenden Endphase einer Behandlung sind die persönliche Ablösung des
Klienten sowie die Stabilisierung und Generalisierung der therapeutisch erreichten
Veränderungen thematisch. In denjenigen Behandlungsformen, die die interpersonelle
Beziehung als entscheidendes Medium therapeutischer Veränderung sehen, ist natur-
gemäß das Wiedererlangen der interaktionalen Kontrolle und die emotionale Ablösung
vom Therapeuten in dieser Phase zentral. In anderen Ansätzen steht dagegen im Vor-
dergrund, den Lerngewinn in die reale Lebenssituation der Klienten zu transferieren.
Detailliert werden die Behandlungsphasen in Psychotherapie-Manualen beschrieben
(vgl. Tab. 10.1.). Besondere Aufmerksamkeit erfahren bei diesen Programmen der
Behandlungsbeginn (Behandlungsaufnahme, Vorgespräch, Aufnahmegespräch, In-
formation und Vortraining für Klienten) und die Beendigung der Behandlung. Um bei
dem Abschluß einer Behandlung die erreichten Veränderungen beizubehalten und ihre
Generalisierung zu fördern, empfehlen Kanfer & Schefft (1988, S. 262-275), be-
stimmte Ziele zu verfolgen. Klienten sollen dabei unterstützt werden,
- Selbstbewältigungfertigkeiten zu entwickeln, um künftige Problemsituationen zu
meistern;
- Problemsituationen und Schwierigkeiten zu antizipieren und sich rechtzeitig darauf
einzustellen;
- Regeln zu entwickeln, wie sie sich selbst angemessen bewerten, sowie
- eine Rückfallgefährdung erkennen und Rückfällen vorbeugen zu können.
Bei der Beendigung ist schließlich zu berücksichtigen, daß diese aus unterschiedlichen
Gründen erfolgen kann - auf Vorschlag des Therapeuten, durch "vorzeitige" Beendi-
gung durch den Klienten (die meistens als Abbruch der Behandlung angesehen wird),
durch Überweisung an einen anderen Psychotherapeuten oder durch externe Faktoren.
253
auf den Klienten, die Erarbeitung der Behandlungsziele - durch den Behandelnden in
die Interaktion eingeführt.
In der mittleren Phase steht die systematische Veränderung der spezifischen Pro-
blematik des Klienten im Vordergrund. Therapeuten führen hier durch ihr methodi-
sches Handeln schrittweise Veränderungen ein, die die Klienten zu neuen Verhaltens-
weisen herausfordern. Nach Strong & Claiborn (1982) rufen Therapeuten durch ihr
Vorgehen in dieser Phase leichte Inkongruenzen zwischen den Problemdefinitionen ih-
rer Klienten und ihren eigenen hervor, die den Klienten zur Bewegung veranlassen.
Die Inkongruenzen zwischen beiden entstehen durch Interpretationen, kontextuelles
Einordnen der Problematik, selektives Aufgreifen bestimmter Problemaspekte wie
beispielsweise emotionaler Inhalte, Verstärkungen usw.
In der abschließenden Endphase einer Behandlung sind die persönliche Ablösung des
Klienten sowie die Stabilisierung und Generalisierung der therapeutisch erreichten
Veränderungen thematisch. In denjenigen Behandlungsformen, die die interpersonelle
Beziehung als entscheidendes Medium therapeutischer Veränderung sehen, ist natur-
gemäß das Wiedererlangen der interaktionalen Kontrolle und die emotionale Ablösung
vom Therapeuten in dieser Phase zentral. In anderen Ansätzen steht dagegen im Vor-
dergrund, den Lerngewinn in die reale Lebenssituation der Klienten zu transferieren.
Detailliert werden die Behandlungsphasen in Psychotherapie-Manualen beschrieben
(vgl. Tab. 10.1.). Besondere Aufmerksamkeit erfahren bei diesen Programmen der
Behandlungsbeginn (Behandlungsaufnahme, Vorgespräch, Aufnahmegespräch, In-
formation und Vortraining für Klienten) und die Beendigung der Behandlung. Um bei
dem Abschluß einer Behandlung die erreichten Veränderungen beizubehalten und ihre
Generalisierung zu fördern, empfehlen Kanfer & Schefft (1988, S. 262-275), be-
stimmte Ziele zu verfolgen. Klienten sollen dabei unterstützt werden,
- Selbstbewältigungfertigkeiten zu entwickeln, um künftige Problemsituationen zu
meistern;
- Problemsituationen und Schwierigkeiten zu antizipieren und sich rechtzeitig darauf
einzustellen;
- Regeln zu entwickeln, wie sie sich selbst angemessen bewerten, sowie
- eine Rückfallgefährdung erkennen und Rückfällen vorbeugen zu können.
Bei der Beendigung ist schließlich zu berücksichtigen, daß diese aus unterschiedlichen
Gründen erfolgen kann - auf Vorschlag des Therapeuten, durch "vorzeitige" Beendi-
gung durch den Klienten (die meistens als Abbruch der Behandlung angesehen wird),
durch Überweisung an einen anderen Psychotherapeuten oder durch externe Faktoren.
253