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Bastine, Reiner [Hrsg.]
Klinische Psychologie (Band 2): Klinische Psychodiagnostik, Prävention, Gesundheitspsychologie, Psychotherapie, psychosoziale Intervention — Stuttgart, Berlin, Köln, 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.16130#0375

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12. Psychosoziale Intervention und Anwendungsfelder
der Klinischen Psychologie

Peter Fiedler

In diesem Beitrag sollen aktuelle
Konzepte und Interventionsfelder
der Klinischen Psychologie in der
Psychosozialen Praxis vorgestellt
werden. Eine Annäherung an die
Thematik kann dabei auf unter-
schiedliche Weise erfolgen. Eine
erste Herangehensweise besteht in
der Beschreibung der spezifisch
klinisch-psychologischen Interven-
tionsformen in der psychosozialen
Praxis: Prävention, Beratung, Kri-
senintervention, Psychotherapie,
Rehabilitation, Resozialisation und
so weiter. Eine zweite Annäherung
ergibt sich über die Darstellung der
Besonderheiten klinisch-psycholo-
gischer Beratung und Behandlung
bei bestimmten Risikogruppen: bei
Eltern, bei Kindern und Jugendli-
chen, bei Paaren und Familien so-

wie bei jenen Personen, die aus
den gesellschaftlichen Bezügen
herausfallen könnten oder bereits
ausgegrenzt leben, wie alte, be-
hinderte, straffällige, abhängige,
arbeitslose und verarmte Men-
schen. Der im nachfolgenden ge-
wählte Weg orientiert sich an
Anwendungsfeldern der Klinischen
Psychologie, illustriert anhand der
wichtigsten Behandlungskonzepte
für spezielle Risikogruppen. Einige
der genannten Bereiche (wie Prä-
vention, Gesundheitspsychologie
und Psychotherapie) und Zielgrup-
pen (wie psychisch gestörte oder
alte Menschen) werden bereits an-
dernorts in diesem Lehrbuch be-
handelt; auf sie wird nachfolgend
nur kursorisch eingegangen.

12.1. Sozialpolitischer Kontext und Entwicklungen psycho-
sozialer Intervention

Die Möglichkeiten klinisch-psychologischer Behandlung und Intervention haben sich
in den vergangenen zwanzig bis dreißig Jahren ungemein ausgeweitet und vervielfäl-
tigt. Sie reichen inzwischen weit über die ursprünglichen Anwendungsfelder der kli-
nisch-psychologischen Diagnostik und Beratung hinaus in Bereiche hinein, die bisher
anderen Berufsgruppen vorbehalten schienen. Zumeist treten die Klinischen Psycholo-
gen dabei mit eigenen Ansätzen und Konzepten in ein Kooperationsverhältnis ein, hin
und wieder aber auch ausdrücklich in eine wissenschaftliche und berufliche Konkur-

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