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Amtsbezirk Weinheim [Editor]
Der Bergsträßer Bote: Amts- u. Verkündigungsbl. für d. Bezirksamt Weinheim (5): Der Bergsträßer Bote: Amts- u. Verkündigungsbl. für d. Bezirksamt Weinheim — 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.42484#0243

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auf di? eine wie auf die andere Seite die Wage
ziehen. Aus Veranlassung der uu-porlouis wurde
näinlich vor ein paar Jahren ein Gesetz gemacht,
woi-ach ein Käufer keine Restitution zu leisten hat,
wenn er nachweisen kann, Laß er in gutem Glau-
ben das Papier erstanden hat. Dies läßt sich
nun in vorliegendem Fall erweisen. Um aber
recht siä>er zu gehen, besorgt der Käufer das Geld
persönlich in die Wohnung Les Eigenthümers,
wohin ihn der Bediente begleitet, letzterer klopft
an, und als natürlich Niemand herein ruft, so
sagt dieser, sein Herr muffe so eben ausgegangen
sein, öffnet Las Zimmer, wohin er den Zutritt
bat, mit dem Schlüssel, den er bei sich führt,
und nimmt hier Las Geld in Empfang. Jetzt
fragt sich, ob hier der Begriff Les guten Glaubens
nicht aufhört, da es doch sehr ungewöhnlich ist,
daß Jemand ausgeht, wenn er eine Summe von
2000 st. erwartet, und daß er sie von seinem
Bedienten in Empfang nehmen läßt.
Danzig, 29. Juli. Der Polizeipräsident
macht im JntUligenzblatt bekannt, daß die Cho-
lera, welche sich seit Lena 13. in einzelnen Fällen
bei fremden Schiffsmannschaften hier gezeigt, an
Umfang gewinne, und daß bereits einige städtische
Einwohner davon ergriffen worden.
Kassel. Wie von Kassel gemeldet wird, ist
das Urtheil des Geschwornengerichts zu Hanau,
wodurch der bei dem badischen Aufstand betheiligte
Hauptmann a. D. v. Wßbcrg freigesprochen wurde,
von Lein Oberappellationsgerichte kassnt worden.
Seme Angelegenheit ist nochmals vor die Geschwor-
nen verwiesen.
— Der „Fr. P.-Z." zufolge haben die Be-
hörden im Kreise Fritzlar (Kurhefsen) sämmtliche
H rrsvorftände aufgcfordert, sorgfältig alle gesetz-
widrigen und verbotenen Fruchthändel, namentlich
Käufe von Früchten auf dem Halm, zu über-
wachen und zur Anzeige zu bringen.
Hamburg, 1. Aug. Seit einigen Tagen
hat unsere Garnison beide Kokarden, welche sie
bisher trug, die mit den deutschen Neichsfarben,
wie auch diejenige mit Len hamburgischen Farben,
von ihren Pickelhauben abgelegt.
Wien, Dienstag, 2. Aug. Nachrichten aus
Konstantinopel vom 25. Juli berichten von einer
großen Nathssi'tznng bei der Pforte und der aber-
maligen Absendung eines Kuriers nach Wien.
Die Gesandten der Großmächte sollen der Ansicht
siin, daß Rußland den modifizirten Verglcichsvor-
schlag annehmen werde. — Die Stimmung in der
türkischen Hauptstadt war ruhiger; doch dauerten
die Kriegsvorbereitungcn fort. Die Garden gehen

nach Schumla ab. Die Fahne des Propheten
und das hl. Hemd sind nicht ausgestellt worden»
Türkei.
Nach der "Morning-Post" ist es den Hospo-
daren der Moldau und Wallachei verboten, der
Pforte ihren Tribut zu zahlen, oder irgend welche
Verbindung mit der türkischen Negierung zu unter-
halten: eine Maßregel, in welcher das genannte
Blatt eine direkte Verletzung des in Fürst Gort-
schakoff's Proklamation gegebenen Versprechens
sieht, daß Rußland sich aller Einmischung in die
innern Angelegenheiten der beiden Fürsteuthümer
enthalten werde. Der Sultan habe darauf die
Hospodare aufgefordert, sich ohne Säumen nach
Konstantinopel zu begeben; sobald dieselben Jassy
und Bucharest verlassen hätten, würden die Kon-
suln von England und Frankretch ihre Flaggen
herabnehmen, da sie die Autorität der russischen
Kommandanten nicht anerkennen könnten. "Morn.
Post" sieht in diesem Vorfall ein sehr unheilschwan-
geres Ereiguiß.
Das "Journ. des Deb." spricht ebenfalls von
dieser Angelegenheit. Seinen Angaben nach hac
der Fürst Ghika, Hofpodar der Moldan, auf
höhere Weisung hin der Pforte eröffnet, daß er
jede Verbindung mit ihr abbrechen und keinen
Tribut mehr bezahlen werde; daß deßhalb ein Ge-
schäftsträger unnütz sei lind kein Gehalt mehr aus-
bezahlt werden würde; kurz, Laß der Fürst der
Moldau sich von jeder Beziehung mit seinem Sou-
verän lossage. Der Hospodar der Wallachci hat
noch kein ähnliches Schreiben an den Divan ergehen
lassen; man erwartete aber jeden "Tag auch von
ihm ein derartiges Vorschreiten. Sobald Neschid
Pascha dieses Schreiben vom Fürsten Ghika er-
halten Halle, versammelte er die Repräsentanten
der Großmächte in einer Konferenz und legte ihnen
diese Angelegenheit vor. Die Zusammenkunft
wurde nach einer einstündigen Dauer durch einen
Befehl des Sultans, der Reschid Pascha nach dem
kaiserlichen Pallast berief, unterbrochen.

Geldcours.

—»__-
Gold.
fl.
kr. !
Silber.
ü-
kr.
Neue pouisd'or . .
1l

Laubthaler, ganze


Friedrichso'or . . .
9
ditto halbe.

Preußische ditto .
9
öd i
Prcuß. Thaler. .
I
4ä F,
Holl. 10 fl Stücke.
9
ditto in Scheinen.
I
Dukaten.
5
38 !
Hmffrankenthaler.
o
- -
20 grankenstücke. .
9
30^
Silber, hochhaltig
24
32
Engl. Souvcreig .
II
30 !
ditto gering und
Gold ul .Uarco. . .
382
- !
mittelhallig . .
 
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