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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 1): Die Bildnisse berühmter Römer — Stuttgart, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.662#0007

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Vorwort, ¥ II

Verfassers stand, sind daher alle nicht vollkommen wertlosen Deu-
tungen und auch diejenigen offenbar falschen, welche noch Gläubige
haben, berücksichtigt und nach dein Grad ihrer Berechtigung beur-
teilt worden. Sogar unter den Abbildungen haben manche unbe-
kannte oder zweifelhafte Büsten Aufnahme gefunden, um die Unhalt-
barkeit dieses oder jenes Namens zu erweisen.

So ist das Buch in erster Linie für Archäologen geschrieben
und möchte, teils durch das, was es bietet, teils durch Anregung zu
weiteren Studien, die Wissenschaft als solche fördern. Da wir indes
voraussetzen durften, dass der Gegenstand im Grund alle Gebildeten
interessiere, so ist durch möglichste Beschränkung des gelehrten
Apparats — die Hinweisung auf vorhandene Abbildungen wird man
nicht dazu rechnen dürfen —, durch Unterdrückung manches Details,
sowie durch Aufnahme einiger sonst nicht notwendiger Abbildungen
auch auf einen weiteren Kreis von Lesern Rücksicht genommen.
Eine mit Ortsregister versehene handliche Ikonographie dürfte, wenn
uns unsre Hoffnung nicht täuscht, mehr als einem Besucher unsrer
Antikenmuseen, sei's zu unmittelbarer Benützung in den Sammlungen,
sei's zu vorausgehender oder nachträglicher Orientierung, willkommen
sein.

Für die Abbildungen ist je nach der Wichtigkeit des Objects
oder je nach den Vorlagen, die erhältlich waren, bald der Lichtdruck,
bald die Zinkographie in Anwendung gekommen, nachträglich in
einigen wenigen Fällen auch der Holzschnitt. Doch ist der Verfasser
nur für das, was er giebt, nicht für das, was er weglassen musste,
verantwortlich. An einigen Orten werden unerschwingbare Preise für
photographische Extraaufnahmen gefordert, anderswo ist der Ort
der Aufstellung nicht zur Photographierung geeignet, oder es wird,
wie in manchen Privatsammlungen, überhaupt keine Aufnahme ge-
stattet. Um so mehr ist der Verfasser denjenigen Besitzern zu Dank
verpflichtet, bei denen er gefälliges Entgegenkommen fand, wie na-
mentlich durch Prof. Helbig's freundliche Vermittlung bei der Prin-
cipessa Rospigliosi und dem Principe Spada in Rom. — Dass eine
Anzahl der Originalcliches wegen ihres Massstabes oder wegen Un-
gleichheit der entsprechenden Kopfaufnahmen nicht unmittelbar für
den Lichtdruck verwendet werden konnten, sondern zuerst neu aufge-
nommen werden mussten, wodurch natürlich die Schönheit und Frische
derselben wesentlich verlor, ist ein Uebelstand, der hoffentlich bei
der Fortsetzung des Werkes vermieden werden kann.

Die Zeichnungen sind teils von Herrn Froer in Stuttgart nach
zugeschickten meist photographischen Vorlagen, teils von Herrn Eichler
in Rom nach den Originalen in Paris, Pisa, Florenz, Rom oder eben-
falls nach Photographien ausgeführt, und zwar die des letzteren noch
bevor über die Reproductionsweise (Holzschnitt oder Zinkographie)
entschieden war, weshalb sie in Bezug auf Feinheit der Linien etwas
zurückstehen. — Die Lichtdrucktafeln kommen aus der Offizin des
Hrn. Brunner in Winterthur.

Für mancherlei Mitteilungen und Dienstleistungen bin ich den
Herrn Heibig, Dressel, Maass, P. L. Visconti, Maler Zürcher
in Rom, V. Promis in Turin, Benndorf und v. Sacken in Wien,
 
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