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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 15): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schweinitz — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.25509#0020
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8

Kreis Schweinitz.

Die Glocke von 0,79 m im Durchmesser hat diese Schrift oben:
(brünett mm 3ot)(nnt (botHptf (ßrütje ü. 5. 5tiidi$if!ifr in Drf$^fü !HbO H.
An der Glocke stehen Namen, ein von Ephcu umrankter Anker und die Worte:
liotftnutß. Klir (iüti fdiß, i" linütmHß (Sinn?).
Andererseits befindet sich ein Kreuz auf Palmen und dazu gesetzt sind die Worte:
IrifiR fet mit rud) 3ot). 20, 2b.
Endlich noch ein Christuskopf mit der Schrift:
Difüft hon !irrn! mit Trcttitfü, hommt uor fein Angf(!d)t mit Tro!)!otkctt.

Clöden.
Pfarrkirchdorf, 5 km nördlich von Pretsch an der rechten Seite der Elbe
gelegen. Die Kirche befindet sich südlich im Dorfe am ,,Elbriss" und heisst zum
heiligen Kreuz. Sie bildet eine spätromanische Backsteinanlage von unrcgel-
mässigem Verbände, sodass man ^und
findet, aber doch immer so, dass nicht Enge auf Enge zu stehen kommt. Das ein-
fache Sockclprofil zeigt Nr. 1. An der Stelle eines westlichen oblongen Thurmes,
wie er vielleicht niemals ausgeführt war, weil die Oertlichkeit daselbst be-
reits zu abschüssig gegen den Elbriss ist, sieht man nur drei, pilaster- oder


Kr. 1. Kr. 2.

lisenenartige Vorsprünge an der Westwand des Schiffs. Der jetzige Kirchthurm
liegt an der Nordwand der wie gemeiniglich nördlich am Altarhause befindlichen
Sacristci und gehört seinen Formen und Inschriften zufolge erst der ganz späten
Gothik an. An ihm ist der wendische Verband fast regelmässig durch-
geführt, jedoch haben seine Kanten eine gleichförmig verzahnte Quaderverstärkung
in grauem Sandstein erhalten und ebenso besteht das Sockelgcsims, welches eine
weite Hohlkehle mit schrägem Plättchen bildet und, wie Nr. 2 darthut, rationell
construirt ist, aus eben diesem Materiale. Auch die Backsteinformate der ro-
manischen und spätgothischcn Zeit unterscheiden sich; nebenstehendeMaasse möchten
die durchschnittlichen Grössen darstellen.


Romanischer Backstein. Spätgothischer Backstein.

An der Nordosteckc des Thurmes befindet sich die umstehende Inschrift in
Sandstein, Nr. 3. Die Kunstformcn widersprechen der Erbauung der Thurmes
 
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