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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 15): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schweinitz — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.25509#0073
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Schöneicho. — Schönewalde. — Schützdorf.

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buadratischen oben mit Spitze bekrönten Thurm, der schmäler als das Schiff ist,
angebaut; er zeigt die barocken Formen seiner Entstehnngszeit.
Die Glocke von 0,59 m Durchmesser bat oben die Schrift:
ANNO 1818 GOSS tVHCH AVGVST StGiSMVND WEtNHOLD !N DRESDEN.
An der Glocke ist ein von Engeln gehaltenes längliches Medaillon.
Die Glocke von 0,75 m Durchmesser hat dieselbe Inschrift und gleichen
Schmuck wie die vorige.

Schöneicho.
Kirchdorf, Filial von Rade, 5 km südwestlich von Jessen gelegen, hat eine
Kirche von Fachwerk mit dreiseitigem Schlüsse in Osten. Ihre Erbauungszeit
gehört wohl in das vergangene Jahrhundert. Im einem südwestlich der Kirche
liegenden Gehäuse hängt eine Glocke von 0,67 m Durchmesser; ihre Inschrift ist
von Ornamenten eingefasst und heisst:
GOTTFRtED STEiN ZV LEiPZtG HAT tVHCH GEGOSSEN 1691.
Schönewaide.
Stadt von etwa 1200 Einwohnern, 14 km nördtich von Herzberg gelegen.
Wachs- und Flachshandel scheint hier immer bedeutend gewesen zu sein. 1669,
besonders aber 1714 ist die Stadt abgebranntA Die mitten in der Stadt liegende
Kirche ist dem h. Nicolaus geweiht gewesen und gehörte in den Schliebener
Sedes der bischöflich Meissenschen Niederlausitz. 1803 ist sie niedergebrannt und
in Kreuzform neu erbaut. Der Thurm unten quadratisch, oben achtseitig mit
Laterne, hängt innen mit dem Schiffe zusammen.
Die Glocke von 0,89 m Durchmesser hat oben die Inschrift:
GOSS !V!ICH HEiNRiCH AVGVST WEtNHOLDT !N DRESDEN 1807.
An der Glocke einerseits ein von Engeln gehaltenes Medaillon, andererseits Namen.
Die Glocke von 0,74 m Durchmesser hat oben dieselbe Inschrift wie die
vorgenannte.
Schützdorf.
Kirchdorf, Filial von Clöden, 8,5 km westlich von Jessen gelegen, hat seine
Kirche im Dorfe. Dieselbe ist wenig merkwürdig; sie schliesst östlich gerade; ihr
Thurm ist oben achtseitig und hat eine Haube mit Laterne. Sie dürfte der Haupt-
sache nach dem 17. Jahrhundert angehören. Der Taufstein ist vieleckig, mit
Sprüchen und auf dem dockenförmigen Fusse mit Kartuschen geziert; er wird dem
Gebäude gieichalterig sein.
Die Glocke von 0,63 m Durchmesser hat oben vier gut ausgeführte Schnüre
mit dreimal dem Buchstaben (verkehrt) darin, sowie mit einem unkenntlichen
Medaillon. Da der Buchstabe eine Majuskel m Wachs modellirt ist, so dürfte der
Guss in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts fallen.
Die Glocke von 0,54 m Durchmesser hat oben zwischen vier Reiten diese
Minuskelschrift:

i Siehe Schumanns Lexikon.
 
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