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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 15): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schweinitz — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.25509#0052
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Kreis Schweinitz.

ist der spätgothische Beschlag der Thür im Schiffe; er bildet halbmondartige Fi-
gureu rechtwinklig zu den eigentlichen Thürbändern. Das Epitaphium eines Ritters
von 1640 hinter dem Altäre ist nur handwerklich.
Die Glocke von 0,67 m im Durchmesser hat oben zwischen zwei Reifen diese
Minuskelschrift:
O Rosette o rex @ glorie @ veni @ cum @ pace @ @ a° O dm O
m O cccc @ lxxxx.
Die Glocke von 0,37 m Durchmesser hat oben diese Schrift:
ANNO 1711 GOS MICH MICHAEL W EINHOLD IN DRESD.
Hohenbucko.
Pfarrkirchdorf, 7 km nordöstlich von Schlieben gelegen, hat seine Kirche im
Dorfe. Dieselbe besteht aus einem Schilfe mit abgebrochener Apsis. An die Stelle
der letzteren ist ein Sacristeianbau in Fachwerk: getreten. An dem Schilfe ist
stellenweise noch eine frühgothische Fugenbehandlung zu bemerken. Der Thurm
hat die Breite des Schilfes, ist aber schmal in der Richtung von Osten nach Westen.
Die Glockenstube hat gekuppelte spitzbogige Fenster, die mit Backsteinen aus-
gefüttert sind. Es scheint als ob der Thurm erst dem 15. Jahrhundert angehöre.
Die Thür liegt südlich. Auf dem Kirchenboden behndet sich die in Holz geschnitzte
Figur einer Pieta nebst zwei Säulen, auf denen Engel Lichter tragen. Diese Sculp-
turen sind in den Anfang des 16. Jahrhunderts zu setzen; sie sind nicht gerade
schön, aber charakteristisch.
Die Glocke von 0,74 m Durchmesser hat oben sechs Reifen, doch weder
Schrift noch Schmuck; die Oehre sind fast rund; sie wird um 1400 gegossen sein.
Die Glocke von 0,60 m im Durchmesser hat oben in zwei Reihen:
VERBVM DOtVUNl MANET IN AETERNVM GOS MICH GEORGE
B1LL1CH VON WITTENBERG;
an ihr steht ANNO 1684.

Hohen-Kuhnsdorf.
Filial bezw. Vorwerk von Haus-Alsdorf 5 km nördlich von Schönewalde. Die
Kirche liegt nordwestlich im Dorfe und ist zur Ehre der heiligen Dreifaltigkeit im
18. Jahrhundert erbaut und zwar in Fachwerk als ein Oblonguni mit abgestumpften
Ecken in Osten und Westen. Der Glockenthurm ist quadratisch.
Die Glocke von etwa 0,40 im Durchmesser hat oben in zwei Reihen eine
Schrift; die der oberen heisst
VERBVM DOMINI MANET IN AETERNVM
die der anderen war nicht zu sehen. Guss wahrscheinlich im 17. Jahrhundert.
Die Glocke von etwa 0,50 m Durchmesser hat eine Reihe Schrift, die
der Unzugänglichkeit wegen nicht hat gesehen werden können. Ihr Guss wird in
das 18. Jahrhundert gehören.
 
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