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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 15): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schweinitz — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.25509#0028
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IG

Kreis Schweinitz.

als das Schiff; eine Laterne krönt ihn. Innen befindet sich östlich an der NoivL
wand ein spätgothischer Sacra,mentsschrein von der gewöhnlichen Ausbildung durch
zwei seitliche Fialen, die sowie das Mittelstück eine Kreuzblumenbekrönung haben.
Die Glocke von 0,70 m Durchmesser hat von zwei Riemen besäumt diese
Minuskelschrift.:
+ MUTtH + bt$ -j- + H!!!!tt + ih!!!!tt!t + !H (wahrscheinlichx)
P (vielleicht! oder 1, sodass die Jahreszahl 1440 oder 1441 sein würde) -j-KH(!!ti$(!})tH.
Das Profil der Oehre ist dieses

Eine Glocke von 0,65 m Durchmesser hat die Inschrift:
MH €t)MAM3 3H 3i3H§AH 11148.
Einerseits sieht man als Schmuck das Relief einer sitzenden Flora, andererseits
das eines Christuskopfes.
Dubro.
Pfarrkirchdorf, 8 km nördlich von Herzberg gelegen, hat seine Ivirche inmitten
des Dorfes. Dieselbeist am 6. September 1876 ausgebrannt, sodass nur die Mauern
erhalten geblieben sind. Im Ostgiebel sieht man drei spitzbogige von Backstein
doppelt umrahmte Fenster, welche auf eine Entstehung in (früh?) gothischer Zeit
deuten. Vor dem jetzigen Thurme, welcher unten quadratisch, oben achtseitig ist
hatte die Kirche einen Dachreiter in Fachwerk.
Die Glocke von 0,83 m im Durchmesser hat oben die Schrift:
BOCHV1V1ER VEREIN GV88STAHL FABRiK.
An ihr steht:
GOTT ALLE!N D)E EHRE 1876.
Die Glocke von 1,04 nr Durchmesser hat oben dieselbe Schrift wie die vorige^
an ihr steht:
NACH DEM BRANDE AM 6. SEPTEMBER 1876 NEV BESCHAFFT 1877.
Beide Glocken sind also von Gussstahl.
Fermerswalde,
ältere Namensformen sind Foromerswalde und Formerswalde, Filial von Beyern
im Kreise Torgau, 6 km südwestlich von Ilerzbcrg gelegen. Die im Dorfe liegende
Kirche hat einen Altarraum, welcher schmäler als das Schiff ist und östlich gerade
schliesst. An der Südseite desselben sieht man eine kleine spitzbogige Thür (für
den Pfarrer). Die llauptthür dagegen, ebenfalls an der Südseite des Schiffes, ist
rundbogig. Westlich ist ein quadratischer Thurm mit oben abgestumpften Ecken
und Laternenbekrünung in der Achse der Kirche von Fachwerk vorgebaut. Er
ist noch jünger als die Kirche, welche zu Ende des 15. oder zu Beginn des 16.
Jahrhunderts entstanden zu sein scheint. Im Altarraum befindet sich nördlich
ein unbedeutender (spätgothischer?) Sacramentsschrein ; ihm gegenüber ist eine Pis-
cina. An dem Bogen zwischen Schift und Altarraum, welcher Bogen Rustica-
quaderung hat, befindet sich nördlich das Epitaphium der Frau des CLEMENT
FALCKEN von 1542; die Figur ist in der Vorderansicht dargestellt, die Hände
zusammenlcgond, mit dem Rissentuche um das Kinn; ihr zu Füssen kniet ein
 
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