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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 15): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schweinitz — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.25509#0070
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58

Kreis Schweinitz.

2 (Christus?) ^ fßO ^ fHtnpHüH ^ !!M! bfHHüffio (auffälligerweise mit
zwei cc geschrieben) ^ tüüm ^ !}))tn!t ^ Ud ^ ffMmtt $ l'fi Ä ^
Die Krone ist durch Ornament und Köpfe belebt.
Die docke von 0,35 m im Durchmesser hat oben zwischen zwei Schnüren
die Jahreszahl: !60.1.

Rade.
Pfarrkirchdorf, 6 km südwestlich von Jessen gelegen, hat seine Kirche in-
mitten des Dorfes. Das Schilf schliesst dreiseitig im Osten und hat nördlich einen
Sacristeianbau. Der Thurm im Westen steht nicht in der Achse, sondern ist gegen Süden
in Fachwerk angebaut. Das ganze Gebäude gehört vielleicht dem 17. Jahrhundert
an und hat in sich ältere Stücke. Der romanische Taufstein gleich dem inDautzsch
int Torgauer Kreise, hat aber in dem ihn schmückenden Bogenfriese keine Mittel-
stücke. Das Taufbecken ist von Zinn und inschriftlich 1696 gefertigt.
Die Glocke von 0,73 m Durchmesser hat diese Inschrift:
HÖR (6. H KB333i3MB 33 (MH(6A3 11153.
Einerseits sieht man einen Christuskopf, andererseits steht:
KOMMET HER ZV M!R ALLE. MATTH. 11, 28.
An der Glocke von 0,90 m Durchmesser steht oben:
€t)rc fd (Mt in itcr ?ii)t]f!
an der Glocke ist zum Schmucke ein Kreuz mit Palmen angebracht. Am Schlag-
ringe findet sich einerseits:
(hlodifHgif^frd Kob. (3hfrt, BrfMtt 11134,
andererseits: A Bf. 1259; die Glockenkrone zeigt Engelsköpfe.

Ruhlsdorf.
Kirchdorf, Filial von Elster im Wittenberger Kreise, 4 km nordwestlich von
Jessen gelegen, hat seine Kirche inmitten des Dorfes. Dieselbe ist ein Fachwerks-
bau mit dreiseitigem Ostschluss und soll umgebaut werden. Sie gehört wohl dem
17. Jahrhundert an. Der Taufstein gehört ebenfalls in das 17. Jahrhundert;
ausserdem sieht man noch einen Taufstein westlich vor der Kirche; dieser scheint
aus romanischer Zeit zu stammen, aber im Barockstil umgearbeitet zu sein. Auf
dem Altäre steht, wohl als Ueberbleibsel eines ehemaligen Schreines, eine farbige
Holzschnitzerei, welche vorn links die h. Anna mit dem Jesuskinde, rechts die
h. Maria, beide sitzend und eine Lilie zwischen sich haltend, zeigt; hinter beiden
sehen über eine Brüstung weg und zwar hinter der li. Anna die drei Männer
derselben, während man rechts hinter der h. Maria einen Mann mit abgezogenem
Hute gewahrt, welcher Joseph sein dürfte. Weniger ihres Stiles wegen als des
Inhaltes ist diese Sculptur interessant.
Die Glocke von 0,59 m Durchmesser hängt in einem Gehäuse südwestlich
von der Kirche; an ihr steht oben zwischen Ornamenten:
GOSS M!CH A. E. T. WEtNHOLDT )N DRESDEN ANNO 1714:
ausserdem sieht man an ihr einerseits ein Wappen, andererseits steht:
D!ESE GLOCKE HAT GIESSEN LASSEN HERR es folgt der Name u. s. w.
 
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