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Kreis Schweinitz.
Kreuzgewölbe mit steigenden Kappen als Anbau Platz haben. Der Thurm ist
rpiadratisch und in Fachwerk westlich vorgebaut.
Das zinnerne Taufbecken ist merkwürdig; es hat in seinem Grunde einen
zum Schrauben eingerichteten Zapfen für den Ablauf des Wassers durch den
Holzfuss. Seine Entstehungszeit wird gegen 1700 sein. Es steht auf einem Steine
mit der Majuskelschrift:
+ H12120 . DKi. maaaDXim.
An heiligen Gefässen besitzt die Kirche einen vergoldeten kupfernen Kelch.
Er hat einen sechsblätterigen Fuss mit als Signaculum aufgeheftetem Crucifixus.
Der Nodus ist platt, seine Zapfen sind zu Engelsköpfen ausgebildet. Er dürfte im
16. oder 17. Jahrhundert entstanden sein. Die zugehörige Patene hat die Jahres-
zahlen 1567 und 1583. — Ein anderer Kelch von vergoldetem Silber hat einen
runden Fuss mit aufgeheftetem corpus als Signaculum. Die Noduszapfen zeigen
eingeritzte Blumen. Die Patene ist inschriftlich von 1641, in welche Zeit auch
der Kelch gesetzt werden mag. — Ein dritter Kelch besteht ebenfalls aus vergol-
detem Silber. Sein Fuss auf hohem, durchbrochenem Rande ist zwölfblätterig und
glatt, jedoch hat er aufgeheftete Steine und ein eingeritztes Signaculum. Am Schafte
über dem Knaufe steht in Minuskeln: maria hilf, unter dem Knaufe hilf maria
rrer (—nrater?). Der Nodus hat seine sechs Zapfen vorn zu einer vierblätterigen
Blume ausgebildet Er ist glatt, jedoch nicht schwach und hat gebuckeltes, spät-
gothisches Laubwerk. Die Ouppa ist nicht gerade flach. Die Proportionen des
Kelches sind sehr gut. Aus den Acten ergiebt sich über diesen Kelch, dass er
1637 an die Kirche kam, indem ein Soldatenjunge ihn bei Grossenhain in Sachsen
geraubt hatte. Seine Verfertigung dürfte übrigens in den Anfang des 16. Jahrh.
fallen. Zu diesem Kelche gehört eine Patene mit demselben Signaculum. Die-
selbe trägt einen Deckel mit der Jahreszahl MDCLXXIV; daraus ist zu erkennen,
dass letzterer später hinzugefügt worden.
Eine hohe Hostienbüchse oben mit eingeritzten Kartuschen und mit drei
Engelsköpfen als küssen hat unter ihrem Boden ausser dem Namen ihres
Donatorenehepaares die Jahreszahl 1617. — Eine silberne Weinkanne wird von
einem langleibigen Crucifixus bekrönt, unter dem ein Todtenkopf liegt. Auf dem
Deckel und um den Rand unter dem Ausgusse ist ein Kartuschenornament ein-
geritzt. Wir lesen an ihr folgende Inschrift:
MEMORIA VT SICT PIA FORSTERORVM DVCVM SAXONIMü
LIBERATIONEM OLIM QVI PR^STITERVNT.
TEMPLVM IESSENSE HOC MVNERE MVNERARI SANCTO
VOLVIT CAROLVS VALENTINI FORSTERI WITEBERGA
FILIVS I.... ET IAM FEVDI IESSENSIS POSSESOR ANNO
CHRISTI 1614 I. SEPTEMBER;
eine zweite Inschrift besagt:
MVNERI HOC (= HVIC) NOVITATEM DABAT ANNA MAR-
GARITA D: FÖRSTERI FILIA PETRI LANGII FISCORVM
ACADEMIOR WITEB. PROCVRATORIS CONJVX AO 1661
MEN. Junii.
Kreis Schweinitz.
Kreuzgewölbe mit steigenden Kappen als Anbau Platz haben. Der Thurm ist
rpiadratisch und in Fachwerk westlich vorgebaut.
Das zinnerne Taufbecken ist merkwürdig; es hat in seinem Grunde einen
zum Schrauben eingerichteten Zapfen für den Ablauf des Wassers durch den
Holzfuss. Seine Entstehungszeit wird gegen 1700 sein. Es steht auf einem Steine
mit der Majuskelschrift:
+ H12120 . DKi. maaaDXim.
An heiligen Gefässen besitzt die Kirche einen vergoldeten kupfernen Kelch.
Er hat einen sechsblätterigen Fuss mit als Signaculum aufgeheftetem Crucifixus.
Der Nodus ist platt, seine Zapfen sind zu Engelsköpfen ausgebildet. Er dürfte im
16. oder 17. Jahrhundert entstanden sein. Die zugehörige Patene hat die Jahres-
zahlen 1567 und 1583. — Ein anderer Kelch von vergoldetem Silber hat einen
runden Fuss mit aufgeheftetem corpus als Signaculum. Die Noduszapfen zeigen
eingeritzte Blumen. Die Patene ist inschriftlich von 1641, in welche Zeit auch
der Kelch gesetzt werden mag. — Ein dritter Kelch besteht ebenfalls aus vergol-
detem Silber. Sein Fuss auf hohem, durchbrochenem Rande ist zwölfblätterig und
glatt, jedoch hat er aufgeheftete Steine und ein eingeritztes Signaculum. Am Schafte
über dem Knaufe steht in Minuskeln: maria hilf, unter dem Knaufe hilf maria
rrer (—nrater?). Der Nodus hat seine sechs Zapfen vorn zu einer vierblätterigen
Blume ausgebildet Er ist glatt, jedoch nicht schwach und hat gebuckeltes, spät-
gothisches Laubwerk. Die Ouppa ist nicht gerade flach. Die Proportionen des
Kelches sind sehr gut. Aus den Acten ergiebt sich über diesen Kelch, dass er
1637 an die Kirche kam, indem ein Soldatenjunge ihn bei Grossenhain in Sachsen
geraubt hatte. Seine Verfertigung dürfte übrigens in den Anfang des 16. Jahrh.
fallen. Zu diesem Kelche gehört eine Patene mit demselben Signaculum. Die-
selbe trägt einen Deckel mit der Jahreszahl MDCLXXIV; daraus ist zu erkennen,
dass letzterer später hinzugefügt worden.
Eine hohe Hostienbüchse oben mit eingeritzten Kartuschen und mit drei
Engelsköpfen als küssen hat unter ihrem Boden ausser dem Namen ihres
Donatorenehepaares die Jahreszahl 1617. — Eine silberne Weinkanne wird von
einem langleibigen Crucifixus bekrönt, unter dem ein Todtenkopf liegt. Auf dem
Deckel und um den Rand unter dem Ausgusse ist ein Kartuschenornament ein-
geritzt. Wir lesen an ihr folgende Inschrift:
MEMORIA VT SICT PIA FORSTERORVM DVCVM SAXONIMü
LIBERATIONEM OLIM QVI PR^STITERVNT.
TEMPLVM IESSENSE HOC MVNERE MVNERARI SANCTO
VOLVIT CAROLVS VALENTINI FORSTERI WITEBERGA
FILIVS I.... ET IAM FEVDI IESSENSIS POSSESOR ANNO
CHRISTI 1614 I. SEPTEMBER;
eine zweite Inschrift besagt:
MVNERI HOC (= HVIC) NOVITATEM DABAT ANNA MAR-
GARITA D: FÖRSTERI FILIA PETRI LANGII FISCORVM
ACADEMIOR WITEB. PROCVRATORIS CONJVX AO 1661
MEN. Junii.