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bürg, welche dem Ort den Namen gegeben hat und als Mainzischer Besitz bereits im 11. Jahrhundert vor-
kommt.1 Der Name ist nach Arnold (a. a. O., S. 337) von Deno abzuleiten. Wenn auch ein plebanus in
Thensburg bereits 1248 urkundlich erwähnt ist, weiß man von einer älteren Kirche daselbst nichts.

Die Kirche wurde 1806 erbaut als einfacher Bedürfnisbau, sie zeigt aber doch an Türen, Kanzel Tafeii76
und Orgel Anklänge' an Empireformen. Auf dem Westgiebel ist ein schlichter Dachreiter von viereckter
Grundform. Es hängen darin zwei Glocken.

1. Glocke aus frühgotischer Zeit, Durchmesser 0,60 m, Höhe 0,52 m, also von sehr schlanker Form;
die platte Haube hat nur 20 cm Durchmesser. Ohne Schrift und andere Zeichen, nur in 2/s Höhe zwischen
zwei mit Wachsfäden hergestellten Reifen ein ebenso gewonnenes Zickzackornament. Sie ist wohl die
älteste Glocke im Kreis und hat durch einen kleinen Sprung an Tongehalt verloren.

2. Glocke, Durchmesser 0,58 m, Höhe 0,48 m. Am Hals Inschrift in Lateinischen Großbuchstaben:

DER GEMEINDE DENSBERG GEHOERE ICH C. PETER ZU HOMBERG GOSS MICH 1790. Auf der
Fläche das Petersche Zeichen, ein Schild mit gekreuzten Schlüsseln.

Alter, wohl einst befestigter Kirchhof um die Kirche. Das Pfarrhaus ist ein durch die innere Raum-
verteilung interessanter Fachwerkbau.

Von der Burg sind nur geringe Mauerreste erhalten. Die kleine Burgstelle findet sich auf einem Tafel m
gegen die umliegenden Höhen niederen Basalthügel, der auf drei Seiten zu den sumpfigen Wiesen im Gilsatal
steil abfällt und daher fast unzugänglich ist. Die vierte Seite wird von dem gleich hohen Gelände, worauf die
Kirche und weiter die Häuser des Dorfes stehen, durch einen tiefen, künstlich hergestellten Halsgraben getrennt.

Dissen.

Kirchdorf mit 474 Einwohnern mit 69 Wohnstätten zwischen den beiden Zweigen der Cassel-
Frankfurter Straße, welche von Grifte ausgehen. Es ist eine Haltestelle an der Kleinbahn Grifte-Gudensberg.

Nach Arnold (a. a. O., S. 131) ist der Name vielleicht zum altnordischen dis Grabhügel zu stellen
und würde Totenstätte bedeuten; hierfür spricht die dabei gelegene Wüstung Unseligendissen, was Heiden-
gräber zu bedeuten hätte. Vom Dorfe durch die Frankfurter Straße getrennt, erhebt sich nordwärts der 304 m
hohe Scharfenstein, ein Basaltkegel mit steilen Wänden. Außer Unseligendissen gab es in südlicher Richtung
auch noch ein Mitteldissen am Lamsberg. Dissen gehört zu den sechs alten Hessendörfern. 1308 wird
eine Familie de Thusen genannt.

Die Kirche stammt aus dem Jahre 1739, nur der westlich von dem äußerlich achteckigen Schiff Tafel 177
stehende Turm ist älter und aus gotischer Zeit; er hat annähernd quadratischen Grundriß und ist mit seiner
Ostwand in die Kirchenmauer eingebaut. Beim Neubau des Schiffs erhielt er einen hohen, unten ausladenden
Helm, auf dessen Wetterfahne 1740 zu lesen ist. Er war ein Wehrturm; sein unterstes, jetzt fensterloses
Geschoß bildete das Chorhaus der alten Kirche, deren Schiff sich, wie der erhaltene Triumphbogen beweist,
ostwärts anschloß. Der Raum ist mit einem Kreuzgewölbe überdeckt, dessen hohlprofilierte Rippen unver-
mittelt aus der Wand heraustreten und einen mit einer Rosette verzierten Schlußstein tragen. Bis zur
Glockenstube folgten zwei Geschosse, das unterste mit Balkendecke, das obere, wie die Anfänger zeigen,
überwölbt, beide nur durch kleine rechteckige Fensterchen (Schießschlitze) erhellt. Die Glockenstube hat
auf allen vier Seiten verschiedenartig gebildete spätgotische Maßwerkfenster, zwei mit, zwei ohne Mittelpfosten.

Die Anlage des Schiffs blieb nur ein Versuch, von dem landesüblichen Grundriß abzugehen, ohne die Sache Tafel 173

1 Die a. S. 25 Anm. 4 zitierte Urkunde Wetzelos ist datiert: Denisburgk, Okt. 29. 1085.

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