Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
E/E'©,©'E'e'e'E'e'©'E'E/i3'E/E'©i®'©'©'©'e'©'E> Wehren. — Wenzigerode. 'sss's's'sss'sss'sssss'sss's'ss's

Tafel 238

Tafel 238

Tafel 236
Tafel 236

dreimal ein und dasselbe, unten spitz auslaufende Ornament mit phantastischen Gesichtern, Fischköpfen
und Ranken, und dazwischen in einem Kreise: die Anbetung der heiligen drei Könige, in einem zweiten:
das Wappen der Stadt Mecheln und in einem von zwei Seejungfern gehaltenen Schilde: der Brabanter Löwe.
Wie die mit zehn kleineren zu einem Glockenspiel in Mecheln gegossene Glocke nach Wehren gelangt ist,
weiß man nicht. Ihr musikalischer Toninhalt ist folgender:

jHauptton g1 — 387 Schw.
(Hilfston g1 — 395 „

Terze bl — 469

Quinte

Oberoktav

Unteroktav

des2 — 548 Schw.
g2 - 764 „

kl. g - 193 „

und entspricht bis auf die verminderte Quinte (statt d mit 580 Schw.) dem schönen Äußern.

2. Glocke, Durchm. 0,82 m, Höhe 0,67 m. Am Hals zwischen glatten Riemchen folgende Inschrift
in gotischen Minuskeln: ®urbanua-tDljarffuntfr-pf mfrij-aram bm-m-rrcc Ixxxxttj0, darunter ein zierlicher
Weinrebenfries. Die Tonanalyse ergab folgendes Resultat:

jHauptton h1 — 488 Schw.
(Hilfston bl — 458 „

Terze d2 — 590

Quinte

Oberoktav

Unteroktav

f2 — 690 Schw.
h2 - 1025 „

kl. h - 252 „

und beweist, da die Schwingungszahlen vom Hilfston an 488, 586, 732, 976 und 244 sein müßten, daß Joh
Hartwich von Glockenakustik nicht allzuviel verstanden hat.1

Die Kirche besitzt einen der Frühzeit des 15. Jahrhunderts angehörigen silbernen Abendmahlskelch
von 17,5 cm Höhe. Auf den Knöpfen des mit Maßwerk verzierten Nodus steht tf;esus in gotischen
Minuskeln; darüber auf dem Schaft: * alpfjaEfo und darunter nach dem Fuß, auf welchem das Weihekreuz
eingestochen ist, hin ist noch einmal tfresus zu lesen.

Von der Ummauerung des Kirchhofs, vor dessen ehemaligen Eingang die Dorflinde steht, sind kaum
noch Reste zu sehen.

Wenzigerode.

Kirchdorf mit 101 Einwohnern in 20 Wohnstätten an der südlichen Abdachung der Wasserscheide
zwischen Eder und Schwalm; durch den Ort führt eine Fahrstraße von Kerstenhausen nach Wildungen. Bis
zum Jahre 1739 war das Dorf streitig zwischen Hessen und Waldeck; in kirchlicher Beziehung gehörte es vor
der Reformation zu Büraberg, später wurde die Pfarrei von dem Waldeckschen Mandern aus versehen, gegen-
wärtig ist sie ein Filial von Zwesten. Nach Arnold (a. a. O., S. 460) von Wentzigo, Wenzo genannt.

Die Kirche ist klein und unscheinbar, der ältere massive Ostteil mit Sakramentshäuschen und spitz-
bogigen Fenstern gehört noch der gotischen Zeit an; nach dem 30jährigen Kriege fand eine Erweiterung in
Fachwerk nach Westen zu statt.2 Kanzel, Gestühl und Emporen aus 1687. ln dem westwärts auf dem
Satteldach befindlichen Glockenhäuschen zwei neuere Glocken.

Nachrichten über die ältesten Mitglieder der Geschütz- und Glockengießerfamilie van den Ghein zu Mecheln. Ein daselbst
1561 verstorbener und in der Notre-Dame-Kirche beerdigter Petrus v. d. Gh. hatte 1533 eine Glocke für die genannte
Kirche geliefert; es ist der Meister unserer Glocke.

1 Ein in dem Dörfchen Friedensdorf (Kr. Biedenkopf) befindliches auch von Hartwich 1512 gegossenes
Glöckchen ist in den Baudenkmälern i. Reg.-Bez. Wiesbaden a. S. 184 verzeichnet. Der Name des Meisters steht
daraufhin in Ottes Glockenkunde S. 192.

2 Als erster evangelischer Pfarrer für die Gemeinden Mandern, Wega und Wenzigerode wurde 1564 Curt
Schäfer bestellt. Hochhuth, Statistik, S. 85.

IS)t3>t3)l2)l3}l3/t3>[3Jt3H3/l3)t3)t3lt2)l3>l3)l3)t3)l31l3)t2>l3>l3>t2>t3>l2Jt2)l3/l3> 202 'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S
 
Annotationen