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(2Jt3)&i3>i3>E)t3>t3>is)i2)t2>t3>i2/t3>t2)t3>t3>EJt2>is>t3>i3> Ungedanken. — Uttershausen. ssssssssssssssssssssss

Halsinschrift: * LAUDAB1L1 * BENEFACTORUM ** FUI FUSA * BENIGN1TATE; sein Durchmesser beträgt
0,35 m und die Höhe 0,26 m. Am eisernen Klöppel stehen die Buchstaben 1. L. F * * und an der ebenfalls
geschmiedeten Läutevorrichtung M und B in zwei Kreisen, sowie nochmals M:B

Uttershausen.

Kirchdorf mit 517 Einwohnern in 81 Wohnstätten an der von Wabern nach Ziegenhain führenden
Straße und etwa eine halbe Stunde von ersterem entfernt. Der Ort wird bereits 1074 als Oderadeshusen
urkundlich erwähnt und war der Sitz eines im 13. Jahrhundert nachweisbaren Adelsgeschlechts, das sich
danach nannte. Der Name wird von Arnold (a. a. O., S. 410) auf den Personennamen Otrat zurückgeführt.

Die Kirche — eine solche kommt urkundlich schon 1131 vor— ist, wie eine Inschrift daran angibt, Tafel 233
im Jahre 1520 erbaut, und zwar durch den Meister, welcher bei Besse, Grifte, Großenenglis die Bauleitung
geführt und sich durch seine Steinhauerarbeiten bemerklich gemacht hat. Sie wurde 1767 erweitert und dabei
nur der aus dem Achteck geschlossene mit Strebepfeilern versehene Chor stehen gelassen, von dessen
früherer Einwölbung die in den Ecken vorhandenen Kopfkonsolen für die Rippen Zeugnis geben. Drei
Chorfenster mit Fischblasenmaßwerk sind noch erhalten, ebenso eine spitzbogige Tür mit reichem Gewände
und einem gut gearbeiteten Relief darüber, welches den Ritter St. Georg, wie er den Drachen tötet, darstellt; Tafei233
darunter sieht man eine Inschriftplatte mit: jtnno büt mccccc | tmö xx gebuf in er I goöÖES tmb sauf Jörgen.

Wird hier durch die gleichartige Schreibung der Jahreszahl mit dem eingefügten unb sowie durch die Profi-
lierung des Rahmens der erwähnte Meister sofort kenntlich, so ist dies auch noch bestätigt durch eine
Darstellung der Kreuztragung, die jetzt vor die Vorderwand des Altars gesetzt ist, sich jedoch früher außen Tafei233
unter einem der Nordfenster befand; die Gestalt Christi zeigt sowohl mit den kleinen Reliefs in Besse und
Werkel übereinstimmende Behandlung und Motive, als auch solche mit Stationsbildern1, die sich in Homberg
a. d. Efze befinden. Es ist zu beklagen, daß im Jahre 1767 bei der Erweiterung der Kirche der Anbau
des nüchternen Schiffs mit dem zweigeschossigen beschieferten Holzturm stattgefunden hat und uns der Bau
nicht einheitlich aufbewahrt blieb. Die innere Ausstattung ist modern.

Im Turme finden sich zwei Glocken, darunter eine interessante mit mehreren Abgüssen von Pilger-
zeichen verzierte aus dem Jahre 1439.

1. Glocke, Durchm. 0,77 m, Höhe 0,65 m. Zwischen Stricklinien am Halse in gotischen Minuskeln
die Umschrift: kleines Kruzifix — anno — das Wilsnacker Pilgerzeichen — bni — Kreis, worin ein Engel,
der ein Gesicht vor der Brust hält — nt — Christuskopf mit Heiligenschein —- teer — Maria mit Christuskind
— rirha * fesfunt * ntitfjaljetllis. Unterhalb sind auf dem Spiegel in flachem Relief aufgegossen: eine

stehende Madonna (5,7 cm hoch) und drei Pilgerzeichen, von denen das erste mit drei Ösen versehene, und 6,6 cm Tafel 237
hohe, den auf gotischem Thron sitzenden heiligen Petrus darstellt, der mit beiden Händen einen Schlüssel vor
sich hält, das zweite (mit vier Ösen) eine Darstellung des heiligen Michael zeigt, der vom Himmel aus den
Drachen erlegt, neben dem links Jakobus major mit dem Pilgerstab und rechts die heilige Barbara mit dem

1 In dem von Wabern nur zwei Stunden entfernten Homberg sind in der Nähe des Marktbrunnens einige spät-
gotische Sandsteinreliefs (s. Hess. Baudenkm. S. 114), welche Szenen aus der Passion darstellen und demnach zu einem
nicht mehr vorhandenen Kreuzweg gehörten, in eine Terrassenmauer eingesetzt. Der wiederholt darauf vorkommende, unter
der Last des Kreuzes zusammenbrechende Christus ist nicht nur mit dem in den in Besse und Werkel angebrachten Dar-
stellungen fast identisch, sondern die zuschauenden Frauen sind auch fast die gleichen wie hier in Uttershausen. Eine
Kreuzigung, welche auf dem letzten Stationsbild in Homberg zu sehen ist, weist so große Ähnlichkeit auf mit dem an der
Hospitalkapelle in Gudensberg befindlichen Relief, daß auch -dieses für eine Arbeit unseres Meisters genommen werden muß.

t2>t2)t31l3)t3)t3>i3}t3>l3Jt2>l3>(3>t3U3lt3)t3>t3)t3Jl3)t3)t3Jt3)t3)EJl3/t3Jl3}EJE) 197 'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S’S!'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S!
 
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