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Tafel 210

Revier; auch das Dorf selbst war, wie vereinzelte Spuren erkennen lassen, durch einen Graben und eine
dahinterliegende Dornhecke befestigt.

Im Orte finden sich noch die Umfassungswände einer kleinen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert;
sie bestand nur aus einem Gewölbejoch mit dem in fünf Seiten des Achtecks schließenden Chor und ist jetzt
zum Wohnhaus (Nr. 61) eingerichtet, nachdem sie lange Zeit als Viehstall gedient hatte. Die Gewölbe fehlten
längst und auch die Strebepfeiler sind weggebrochen; bis vor kurzem sah man aber auf dem Westgiebel
noch die Kreuzblume und in den mittleren Seiten der Apsis je zwei schmale gekuppelte Spitzbogenfenster.
Jetzt sind es nur der Grundriß und der Gecksims, die an den Kapellenbau erinnern. Auffallend durch
die steinernen, noch dem 17. Jahrhundert angehörigen Untergeschosse sind zwei unter dem Kirchberg an
der Hauptstraße stehende Häuser Nr. 22 und 22l/2, von denen das erste als Amthaus gedient hat und in
seinen Mauern einen Raum enthält, der noch bis in die neuere Zeit als Gefängnis benutzt wurde.

Kleinenglis.

Kirchdorf mit 437 Einwohnern in 75 Wohnstätten; etwas mehr nach Süden zu auf dem Abhang des
Höhenzuges, worauf Großenenglis liegt, ist es 1 /,t Stunde von jenem entfernt. Der Name ist wie bei dem
zuletzt (vgl. S. 157) genannten Dorfe zu erklären. Urkundlich kommt der Ort zuerst mit Häusern, die dem
Kloster Hardehausen geschenkt werden, 1258 vor; beim Volk heißt er „Kleenengels“. Ein kleiner Bach
fließt durch das Dorf und unweit davon in die Schwalm.

Die Kirche ist der einzige gotische Kirchenbau im Kreise Fritzlar, der in allen Teilen noch im ur-
sprünglichen Zustand geblieben ist. Das Schiff ist etwas älter als der an seiner Ostseite angebrachte Turm1,
dessen Erdgeschoß zu einem quadratischen, mit Rippengewölbe überdeckten Chorhaus ausgebildet ist und
mit dem Schiffsraum durch den beiderseits stark gefasten Triumphbogen in Verbindung steht, ln diesen
Chor, der auf der Süd- und auf der Ostseite einfache mit Nasen versehene Spitzbogenfenster hat, führt auf
der Südseite eine spitzbogige Tür mit Birnstabprofil und aus ihm auf der Nordseite eine schmale Pforte zu
einer Wendeltreppe aufs Gewölbe. Das Treppentürmchen markiert sich auf der Nordseite auch äußerlich und
trägt ein steinernes Kegeldach mit einem bärtigen Männerkopf als oberen Abschluß an der Turmwand. Die
Stockwerke des Hauptturms sind durch Balkenlagen geschieden; im ersten sind auf drei Seiten schmale Licht-
oder Schießschlitze, im zweiten nasenbesetzte Spitzbogenfenster und im obersten nach Norden und nach
Süden hin je eine quadratische Fensteröffnung. Auf starken Konsolsteinen unterhalb dieses Geschosses ruhte
früher die Bedachung, jetzt befindet sich über der Mauer noch ein besonderes Holzstockwerk mit vierseitigem,
in halber Höhe abgesetztem Pyramidendach. In diesem Holzgeschoß hängen zwei Glocken.

1. Glocke, Durchm. 0,95 m, Höhe 0,70 m. Am Hals in 4 Reihen und mit lateinischen Großbuch-
staben die Inschrift: MINORIS * ENGL1SIE * COETUS * ME * FUNDI * CURAVERUNT * TEMPORE * PAS-
TORIS * CHRISTOPHOR1 • KUCHMANN * | ANDREAS * KEYSER * GREB * JOH * WERNER * HEIMBEGER
* JUSTUS* THEISS * HERMANN * SCHEIDEMANN * BEIDE * VORSTEHER * | JOHANN GEORG ULRICH
VON HERSFELD GOS MICH. AO 1716.

2. Glocke, Durchm. 0,75 m, Höhe 0,60 m. Am Hals Blattornament, an der Krone Köpfe und
auf dem Spiegel die Inschrift: SO OFT ICH RUFE HÖRE MICH, ICH WECKE, STÄRKE, TRÖSTE DICH |

1 Dies beweist eine in der südöstlichen Schiffsecke angebrachte Diagonalstrebe. (Siehe den Grundriß auf
Tafel 211 und die ebenda abgebildete Südwand.)

&) tS) 13/ 13/3)013) 0 0 0 0 0 0000 0 000000000000 176 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S'S 'S* 'S 'S! 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S SSSS
 
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