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Von Kirchengefäßen sind anzuführen: ein silberner Kelch mit der Inschrift: I-WERNER ERMENTHEIS,
eine zinnerne Krause mit Schraubdeckel, woran ERMETEVS 1662 und eine Zinnkanne mit: ERMDHEIS | IN«
D : K I Anno 1715.

Geismar.

Kirchdorf mit 624 Einwohnern in 124 Wohnstätten, durch seine Lage in ein Ober- und ein Unter-
dorf zerfallend, am linken Ufer der Elbe, die, in einem engen Tal zwischen dem Fischberg und den Höhen,
worauf die Hellenwarte und der Eckerich liegen, herkommend, kurz oberhalb Fritzlar in die Eder einmündet.
Der Ort ist etwa 1/2 Stunde von Fritzlar entfernt und es soll in seiner Nähe die von Bonifatius im Jahre
724 gefällte heilige Eiche gestanden haben; er wird nach Arnold (a. a. O., S. 115) als Qaesmere in der
vita S. Bonifatii erwähnt und soll dieser Name mit gisan, spirare, bollire Zusammenhängen, was hier auch
durch den unweit entspringenden Quell, den jetzigen „Gesundbrunnen“, bestätigt wird, der schon in ältester
Zeit für eine heilige Quelle galt. Es nannte sich auch ein Adelsgeschlecht von Geismar.

Die Kirche ist an Stelle einer früheren — 1425 wird eine ecclesia in Geismar im Register des
Fritzlarer Archidiakonats-Sprengels aufgeführt — laut Inschrift über ihrem Westeingang 1743 erbaut; der im
Osten stehende Turm zeigt die Jahreszahl 1744. Inneres und Äußeres entsprechen dieser Bauzeit und bieten
kein besonderes Interesse. Im Turm befinden sich zwei Glocken.

1. Glocke, Durchm. 0,86 m, Höhe 0,65 m. Am Halse in drei Zeilen folgende Umschrift in Römischen
Großbuchstaben: NACH MEINEM GLANG UND SCHALLE KOMMT HER VON GEISMAR ALLE | UND
BRINGET SEELENRUH DER KIRCHE FLEISSIG ZU. HR. A. RITTER. | ZUR ZEIT PREDIGER I. HE-
BELER GREBE I. NEUMANN VND C. VORHAUER VORSTEHER. Daruntersteht einerseits CHR. PETER
ZU HOMBERG GOS MICH 1772 und gegenüber CONRAD PETER LEHRLING1; selbstverständlich fehlt
auch der Petersche Schild mit den gekreuzten Schlüsseln nicht.

2. Glocke, Durchm. 0,74 m, Höhe 0,58 m. Inschriften auf dem Mantel einerseits: PFARRER KARL
KEHR SCHULLEHRER JOHANNES ECKHARDT GEMEINDERÄTHE H. RITTE UND S. VAUPEL. AUS-
SCHUSSVORSTEHER KUHN, gegenüber: N<L 159. UMGEGOSSEN FÜR DIE GEMEINDE GEISMAR VON
HENSCHEL UND SOHN IN KASSEL 1854. Diese Glocke hat wie fast alle Henschelschen Glocken keine
Krone, sondern ist mit sechs Schrauben an einen eisernen Holm befestigt.

Von besonderem Interesse ist der die Kirche umgebende befestigte Kirchhof, welcher das gesamte
Unterdorf und die vorbeiführende Straße beherrscht; er ist von unregelmäßig viereckiger Gestalt und war von
einer, größtenteils noch erhaltenen Mauer mit vielen Schießscharten umgeben; an den Ecken sind niedrige
Rundtürme, neben dem südöstlichen ist ein Eingangstor über einer Treppe, ein anderer Eingang findet sich
auf der Nordseite. Diese Befestigung scheint der Zeit um 1500 anzugehören, wenn auch die Ummauerung
wohl schon älter ist.

Auch der bereits erwähnte Gesundbrunnen bietet etwas Denkmalwertes nur in dem 1777 erbauten
Brunnenhäuschen und dem zugehörigen Gasthaus, welche beide noch so ziemlich im ursprünglichen
Zustand erhalten sind.2

1 Als Meister erscheint Conrad Peter auf der Glocke 1 in Dorheim (s. S. 151).

2 In Engelhards Erdbeschreibung der Iiess. Lande etc., Cassel 1778, wird a. S. 398 darüber folgendes berichtet:
„Auf eine halbe Stunde davon (von Geismar) nach dem waldeckischen Städtchen Züschen hin findet sich in einem
angenehmen Wiesentale ein Gesundbrunnen, der schon vor etlichen hundert Jahren soll bekannt und in einer Chronik
angemerkt sein. Wenigstens ist er schon von langen Zeiten her bekannt und der Sauerbrunnen genennet, auch vor
ungefähr siebenzig Jahren mit einem neuen Fasse eingefasset, und im Gevierte herum mit Quadersteinen umgeben, und mit

t3)t3>E)t3H3H3>l3)l3/t3Jl3)t3n3)tS/l3)t3>t3H3)t2)t3>t3)t3>l3)t3)t3>l3)Elt3>t3/t3J 153 'S'S'SSSSSSSSSSSSS'SSS'SS'SSSSSSSSS

Tafel 180

Tafel 180

Bau- und Kunstdenkmäler im Reg.-Bez. Cassel. II. Kr. Fritzlar.

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