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2. Glocke, Durchm. 0,60 m, Höhe 0,57 m. Inschrift: GEBR. ULRICH GLOCKENGIESSEREI IN
APOLDA 1894.1

Am Klingelbeutel ein altes Glöckchen. Die im Ort vorhandenen Adelssitze2 bieten nichts fürs Tatet ns
Inventar; nur der von Trottsche Hof erinnert mit seinem Graben an die alte Wasserburg.

Obervorschütz.

Kirchdorf mit 816 Einwohnern in 150 Wohnstätten am linken Ufer der Ems und 1 * * */2 Stunde von
Gudensberg entfernt. Bereits 1074 als Buriscuzze, Burischuzze, Vurescuze vorkommend ist der
Name nach Arnold (a. a. O., S. 365) mit bür, habitatio in Verbindung zu bringen. Obervorschütz im
Gegensatz zu dem jüngeren Orte Niedervorschütz, welcher zum Kreis Melsungen gehört, wird 1299 urkundlich
erwähnt.

Die Kirche wurde 1757 an den älteren östlich stehenden Turm, von dessen Abtragung noch 1834 Tafei212
die Rede war, angebaut und 1785 vollendet; sie ist von rechteckigem Grundriß mit Türen auf der Süd-
und auf der Westseite. Auf der Nordseite und an der Nordostecke sind Tafeln mit langen, auf den Bau bezüg-
lichen Inschriften. Der gotische Turm war ein Wehrturm, zu dessen oberen Räumen man nur durch eine auf
der Nordseite hoch gelegene Tür mit innerem Balkenverschluß gelangte, bis in neuerer Zeit ein Zugang über
den Dachboden des Schiffs geschaffen wurde; die Fenster sind hier schießschartenartig und das alte Dach
des Turmes lag unterhalb des Mauerabschlusses auf in der Innenwand erhaltenen Steinkonsolen, so daß hinter
einer Brustwehr ringsum ein Wehrgang blieb. Das unterste Turmgeschoß ist zum Chor eingerichtet8 und
gegen das Schiff mit einem spitzen Triumphbogen geöffnet; es ist mit einem Kreuzgewölbe überdeckt, dessen
hohl profilierte Rippen von Kopfkonsolen aufsteigen und einen Schlußstein mit sechsblätteriger Rose tragen.

Durch die Kalkweiße schimmert spätgotische Rankenmalerei.

Im Turm zv/ei Glocken.

1. Glocke, Durchm. 1,15 m, Höhe 0,86 m, am Halse in drei Zeilen die Inschrift: ZUR VERSAMM-
LUNG DER CHRISTEN RUFE ICH, DASS SIE MIT HERZEN, SINNEN UND MUND, GOTT LOBEN
UND PREISEN ZU ALLER STUND | UND SO OFT SIE LÄUTEN HÖREN ERINNERT WERDEN DER
AUFERSTEHUNG | DER GEMEINDE OBERVORSCHÜTZ GEHÖRE ICH, H. TEUTSCHMANN UND K.
HEINZMANN ZU HOLZHAUSEN GOSS MICH 1855.

2. Glocke, Durchm. 1,00 m, Höhe 0,72 m, mit Halsinschrift: DER GEMEINDE OBERVORSCHÜTZ
GEHÖRE ICH | CHRIST. PETER ZU HOMBERG GOS MICH MDCCLXXXXIIII. Über dem Schlag: L. D.
HOLLAND. PFARR. L. LEIDHEISSER. GREBE. N. SCHAUMLEFFEL UND I. HOFFM. VORSTEHER,
dann der Petersche Schild mit den beiden Schlüsseln.

Unter den Abendmahlsgefäßen verdient ein Kelch angeführt zu werden; er ist mit der modernen Tafei 197
Kuppa 22 cm hoch, der kupferne Fuß von gotischer Form zeigt auf den Stollen des Nodus in Niello die
Buchstaben i, Ij, e, s, u, 5.

1 Die Vorgängerin ist bei Hoffmann-Zölffel unter 91 beschrieben; sie hatte 0,53 m Durchm., 0,43 m Höhe und
trug die Inschrift: GEGOSSEN VON IACOB SCHMITZ IN CASSEL 1813.

2 In Engelhards Erdbeschr. d. Hess. Lande (S. 445) wird 1778 gesagt: „Gnädigste Herrschaft hat an diesem Orte

einen Blechhammer, auf welchem schwarze Schlösser und Pfannenbleche verfertigt werden. Außerdem sind sechs adelige

Höfe allda“. Zwei von den letzteren hat Prinz Philipp von Hanau, ein Sohn des letzten Kurfürsten von Hessen, erkauft

und sich außerhalb des Orts ein kleines Schloß mit schönem Park erbauen lassen.

s Daß es immer als Chor gedient hat, beweisen zwei in den Wänden vorfindliche Sakramentshäuschen.

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